Videoschnitt mit MainActor5

Datenexport

Marco Kraus

Exportoptionen

Nachdem der eigentliche Videoschnitt nun vollendet ist, geht es an den Datenexport. Die vollständige Timeline soll jetzt als Film exportiert werden. MainConcept hat hier natürlich seinen eigenen MPEG-Codec, wie er auch in Adobes Premiere Verwendung findet, in MainActor eingebaut.

Durch den Menüpunkt TimelineExportieren oder einen direkten Knopfdruck auf den Exportbutton in der Timeline wird der Exportdialog von MainActor aufgerufen.

MainActor bietet nativ den Export in AVI Type1 und Typ2, DV DIF und MPEG. Eine detailierte Erläuterung der Unterschiede von AVI Typ-1 und Typ-2 kann bei Slashcam nachgelesen werden. Da sich MainActor selbst als MPEG-Spezialist versteht, ist dort die Qualität mit Abstand ab besten. Beim Export nach MPEG steht außerdem die komplette Funktionsvielfalt des MainConcept MPEG-Codecs zur Verfügung.

Marco Kraus

Formatoptionen beim MPEG-Export...

Marco Kraus

...und erweiterte MPEG2-Optionen

Um jedoch eine einfache VCD, SVCD oder DVD nach dem Standard zu exportieren, muss keine der erweiterten Optionen bemüht werden. Es kann einfach direkt als Format beim MPEG-Export angewählt werden.

Wenn nur ein Teil der Timeline exportiert werden soll, kann man an dieser Stelle wieder auf den gelben Segmentbalken zurückgreifen. Durch Angeben der Option Nur inaus Segment exportieren wird nur der durch den Balken markierte Bereich exportiert.

Während der Export läuft, wird in der Vorschau das gerade exportierte Bild in der Vorschau angezeigt. Der Exportvorgang ist auch bei schnellen Rechnern ein doch etwas länger andauernder Prozess.

Marco Kraus

Direkter DVD-Export

Marco Kraus

Der eigentliche Export

Oft möchte man auch bestimmte Teile seines Films schon vorab exportieren, um zu sehen, wie der Schnitt wirkt. Ich exportiere dann meist nur einen kleinen Teil des Filmes (durch Markieren mit dem Segmentbalken) oder ich exportiere in ein kleineres Format (z.B. VCD).

Für den finalen Export sollte dann aber doch ein qualitativ hochwertiges Format gewählt werden (im Amateur- bis semiprofessionellen Bereich reicht DVD vollkommen aus). Nach dem Export kann der Film nun für andere Ausgabemedien und Formate optimiert und konvertiert werden.

Formattransformationen

Konverter - grafisches MEncoder-Frontend

Marco Kraus

Konverter - grafisches MEncoder-Frontend

Marco Kraus

Deinterlacing-Filter in avidemux

Im Idealfall liegt nach dem Export eine DVD-kompatible MPEG2-Datei auf der Platte. Diese Datei bildet nun die Grundlage für alle anderen Formate. Zum einen soll der Film wahrscheinlich auf DVD gebrannt(²) werden. Zum anderen soll vielleicht auch eine XVid- oder DivX-Version für den Rechner entstehen. Vielleicht darf letztere sogar in einer etwas kleineren Auflösung und mit einem Deinterlacing-Filter versehen sein.

In vielen Fällen hilft Mencoder bei der Transformation. Es ist ein kommandozeilenbasierendes Tool aus dem MPlayer-Paket und kommt mit einer Fülle von Optionen. Ich habe aus Gründen der Bequemlichkeit Konverter geschrieben, ein KDE-Mencoder-Frontend.

Wenn die Datei mit weiteren Filtern, wie z.B. Deinterlacing angereichert werden soll, dann ist avidemux eine gute Wahl. MainActor hätte bei den erweiterten MPEG2-Einstellungen natürlich auch die Möglichkeit zum Deinterlacing gehabt, jedoch will man möglichst wenig die zeitraubende Prozedur des Timeline-Exports wiederholen.

Hilfe und Support

Neben diesen hier erwähnten Techniken und Lösungen gibt es wie so oft auch noch andere tolle Wege, weitere Optionen, Shortcuts und vielleicht sogar bessere Lösungen. Wer sich detailierter mit einigen Spezialitäten von MainActor auseinandersetzen möchte, kann sich in das MA5-Handbuch einlesen. Dies wird von MainConcept frei als PDF zum Download angeboten. Wer weitere Fragen oder Probleme hat, kann sich auch im offiziellen MainActor für Linux-Forum auf der Webseite von Mainconcept registrieren und dort nach weiterer Hilfe suchen.

Autor

Marco Kraus wird nicht von MainConcept bezahlt und auch seine MainActor5-Lizenz hat er rechtens erworben und vollständig selbst bezahlt ;-) Feedback zu diesem Workshop nimmt er gerne unter mainactor@libsdl.de entgegen.

Fußnoten

¹ John Carmack von ID Software hat einmal in einem Interview erzählt, dass ein mittelguter Win32-Titel sich alleine weit mehr verkauft als alle Spieleversionen für Linux zusammen. Somit hat man eine ungefähre Vorstellung vom Profit durch den Verkauf von Softwarelizenzen unter Linux.

² Nachdem es mit dem DVD Authoring unter Linux lange sehr düster aussah, tut sich in diesem Bereich langsam etwas. Für mich persönlich hat aber bisher nur DVDStyler in der neusten Version einigermaßen akzeptable Funktionalität, um wirklich Filme mit Menü und Navigation zu erzeugen.