Login
Newsletter
Werbung

So, 1. August 2004, 00:00

Videoschnitt mit MainActor5

Mit der Version 5.2.11 brachte die MainConcept AG nun die erste stabile Version ihrer Videoschnittsoftware für Linux auf den Markt. Dieser Workshop stellt diese Software vor und zeigt, wie einfach mit MainActor semi-professionelle Videos geschnitten und verarbeitet werden können.

MainConcept AG

Schöne freie Welt?

Gleich zu Beginn eine für viele Leser wichtige Sache: MainActor5 für Linux ist keine freie Software. Eine Einzelplatzlizenz kostet 200 Euro, ein Upgrade von der SuSE 8.2 Version 150 Euro und ein Upgrade von MainActor3 50 Euro.

Viele werden sich nun fragen, warum man nicht auf freie Alternativen setzt? Hier sieht es leider wie mit vielen Multimediaanwendungen für Linux düster aus. Kino, Cinelerra, KDEnlive, avidemux und wie sie alle heißen. Man hört eigentlich von vielen Alternativen. Leider erweist sich keine dieser Anwendungen als Gegner für die kommerziellen Produkte auf dem Markt. Einzig Kino ist wohl etwas weiter verbeitet und hat nette Features im Bereich des Im- und Exports von Filmen, jedoch unterstützt es bis heute nicht mehrere Video- und Audiospuren. Von funktionsreichen Filtern und Formaten ganz zu schweigen. Eigentlich möchte man als normaler Benutzer für kleine bis mittelgroße Filme von der neuen DV-Kamera doch nur so etwas wie Pinnacle, Premiere oder FinalCut Pro. KDEenlive/Piave sieht als einzige aktuelle freie Software auf den Screenshots ähnlich aus, wie man sich das vielleicht wünschen würde, aber von einem nutzbaren Produkt ist leider auch diese Software noch einige Entwicklungsstunden entfernt.

Aber auch MainActor ist auf dem Gebiet absolut keine Allzweckwaffe. Es hat Stärken und Schwächen. In Verbindung mit freier Software wie dvgrab, mencoder oder ffmpeg wird es jedoch auch unter Linux endlich möglich, problemlos Videos zu speichern, schneiden und zu verarbeiten.

Der lange Weg zum Release

Fast genau ein Jahr nach der ersten Previewversion von MainActor5 für Linux hat MainConcept im Juli nun die erste stabile Version (v5.2.11) für Linux veröffentlicht. Auch wenn die Linux-User lange auf die MA5 Version warten mussten, sollte man dennoch froh darüber sein, dass es überhaupt Firmen gibt, die neben dem lukrativen Windows-Markt auch eine Linuxversion ihrer Software bereit stellt(¹). Möglich wird diese Portabilität von MainActor durch das QT Toolkit von Trolltech, so dass an der eigentlichen grafischen Benutzeroberfläche kaum Veränderungen vorgenommen werden mussten.

Warum hat es dann aber dennoch über ein Jahr gedauert, bis es nach der Windows-Version eine finale Linuxversion gab? Der Grund hierfür liegt in der Verwendung der darunterliegenden Multimediabibliotheken. Unter Windows herrscht hier weitgehend eine Monokultur durch DirectX. Für MainActor unter Windows ist DirectShow eine der grundlegenden Elemente. Doch was wird unter Linux verwendet? Eine einheitliche Schnittstelle in dieser Form gibt es leider nicht. Zwar existieren die einzelnen Tools, jedoch gibt es kein Gesamtpaket. Somit mussten der DV Capture, diverse Filter, Exportfunktionen, Formatunterstützungen und so weiter alles neu entwickelt werden.

Innerhalb des letzten Jahres gab es zwei Betaversionen von MainActor, wobei die erste keinen Support für DV Capture hatte und auch die Formatunterstützung doch jeglichen Komfort vermissen ließ. Selbst im zweiten Betarelease gab es nur MP2-Soundunterstützung. Und leider war dies noch der angenehme Teil. Die Software war wirklich extrem instabil. Beim normalen Arbeiten waren Abstürze im Minutentakt an der Tagesordnung. Zum vernünftigen Arbeiten war dies einfach viel zu viel. Nun erschien Anfang Juli Version 5.2.11, der erste offizielle Release. Und alles sollte besser werden.

Von der Installation bis zum ersten Start

MainActor nach dem Start

Marco Kraus

MainActor nach dem Start

MainConcept bietet MainActor5 als vollständig funktionstüchtige Version frei zum Download an. Diese Version bettet beim Filmexport jedoch ein sichtbares Wasserzeichen ein.

Der Download von MA5 ist ein für SuSE 9.1 optimiertes RPM-Paket. Ein entsprechendes Paket für Mandrake findet man auch auf den Seiten. Als Debian-User ist eine Umwandlung mit Alien aber genauso problemlos möglich. In einigen Fällen kann es vorkommen, dass MA5 die Schriftarten des Systems nicht findet. Ein Symlink von /opt/MainActor_V5/fonts auf das entsprechende Font-Verzeichnis löst jedoch auch dieses kleine Startproblem.

MainActor Timeline

Marco Kraus

MainActor Timeline

Für Leute, die bereits Videoschnitterfahrung auf anderen Systemen haben, ist die Bedienung an vielen Stellen intuitiv. Für Neulinge auf dem Gebiet hier eine kurze Gergiffserläuterung an MainActor, wie wir sie später auch weiter verwenden wollen:

Die speziellen Buttons auf der Timeline sind in der Abbildung nochmal kurz benannt.

Nachdem nun die GUI-Elemente einen Namen haben, fangen wir an, unser erstes Video auf die Festplatte zu kopieren und zu verarbeiten.

Kommentare (Insgesamt: 0 )
Pro-Linux
Pro-Linux @Facebook
Neue Nachrichten
Werbung