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Mi, 2. Juli 2003, 00:00

Unter Linux Software installieren

Tragen die verwendeten Quellcode-Archive am Dateiende die Endung .gz, dann müssen diese im ersten Schritt nun entpackt oder dekomprimiert werden. Dieser erste Schritt kann als normaler Benutzer ausgeführt werden. Der Befehl hierzu lautet wie folgt:

gzip -d programmname.tar.gz

War dieser Vorgang erfolgreich, so ist das Archiv jetzt ohne die Endung .gz wiederzufinden. Was nun folgt, ist das Auspacken der Quellcode-Dateien. Dieser zweite Schritt kann ebenfalls als normaler Benutzer ausgeführt werden. Der Befehl lautet wie folgt:

tar xvf programmname.tar

In den meisten Fällen wurde jetzt ein neues Verzeichnis angelegt, in dem sich die Quellcode-Dateien befinden. Dieses Verzeichnis trägt in der Regel den gleichen oder einen ähnlichen Namen wie das Programmpaket. Um weiter fortzufahren, muß nun in das neu erstellte Verzeichnis gewechselt werden. Dies kann man wie folgt machen:

cd programmname (Name des Verzeichnisses)

Nun wird es wirklich spannend. Was jetzt folgt, wird als das eigentliche Kompilieren bezeichnet. Dies geschieht meist in drei Phasen, die ich im folgenden beschreibe. Alle drei Vorgänge können je nach Umfang der zu installierenden Software mehrere Minuten bis hin zu Stunden in Anspruch zu nehmen. Wichtig für die Ausführung der folgenden Befehle ist, dass sie alle aus dem Verzeichnis des Quellcodes ausgeführt werden müssen. Als erstes wird ein sogenanntes Shell-Script ausgeführt, welches eine Dinge einstellt (konfiguriert). Der Name dieses Shell-Scriptes ist genormt und lautet "configure". Dieser nächste Befehl kann auch mit normalen Benutzerrechten ausgeführt werden. Lesen Sie bitte die Datei README bzw. Installanweisungen, um die erforderlichen Parameter, die es für configure gibt, zu erfahren, wie z.B. Ändern des Installationsverzeichnisses oder andere Dinge. Der Befehl lautet:

./configure

Im nun folgenden Schritt wird der eigentliche Kompiliervorgang gestartet. Auch dieser Befehl kann mit normalen Benutzerrechten ausgeführt werden. Dieser Vorgang wird vermutlich am meisten Zeit in Anspruch nehmen. Der Befehl hierfür lautet wie folgt:

make

Ist diese Prozedur überstanden und fehlerfrei durchlaufen, dann liegt das Softwarepaket jetzt in computerleserlicher Form auf der Festplatte vor. Rein theoretisch kann es jetzt schon gestartet werden. Hierzu müsste man allerdings jedesmal in das Verzeichnis wechseln, in dem sich das Programm zusammen mit dem Quellcode befindet. Aus diesem Grund wird das Programm jetzt noch installiert. Dann kann man das Programm immer starten, egal in welchem Verzeichnis man sich gerade aufhält. Viele Programme befinden sich nach dem Installieren in dem Verzeichnis /usr/bin. Dieser letzte Schritt muss nun als "root" ausgeführt werden. Mit dem Befehl su kann man sich jetzt als "root" anmelden und dann fortfahren. Der Befehl zum Installieren ist nun folgender:

make install

Wurden alle Skripte fehlerfrei durchlaufen, so ist das Programm, das zuvor als Quellcode vorlag, auf dem System installiert. Einige solcher Programmpakete, die im Quelltext vorliegen, bieten außerdem die Möglichkeit, die Software wieder zu deinstallieren. Hierzu muss man in das Verzeichnis wechseln, in dem sich der Quellcode befindet, und folgendes eingeben:

make uninstall

Dies funktioniert, wie gesagt, nicht bei allen Paketen. Hier muss man es einfach mal ausprobieren.

Installwatch

Das Deinstallieren von selbst kompilierten Programmen ist leider nicht immer so einfach, wenn es überhaupt möglich ist. Warum also nicht selber ein RPM erstellen aus seinen Sourcen? Das hat den Vorteil des selbst Kompilierens und man kann es mittels RPM wie gewohnt deinstallieren, wie oben schon beschrieben wurde.

Die Software kann man sich hier herunterladen. Bei den meisten Distributionen sollte das Programm aber schon auf den CDs mit dabei sein.

Die Vorgehensweise ist genauso wie beim Installieren aus dem Quellcode, nur daß man hier anstatt make install einfach checkinstall eingibt.

./configure
make
checkinstall

Dann kann man noch eine Beschreibung hinzufügen, wenn man das will, und das Paket installiert sich.

In dem Verzeichnis /usr/src/packages/RPM/i386 findet man sein RPM wieder und kann es sich aufbewahren, um es vielleicht woanders zu installieren. Die Deinstallation geschieht dann wie oben bei der Beschreibung von RPM.

Fehlerbehandlung

Falls beim Installieren eines RPM-Paketes oder beim Installieren von Programmen als Quellcode Fehler gemeldet werden, dann hängt dies in der Regel damit zusammen, dass benötigte Programme oder Programmbibliotheken nicht vorhanden sind. In diesem Fall ist es oft hilfreich, sich diese Fehlermeldungen zu notieren und in ein Forum zu stellen oder mit Google danach zu suchen.

Abschließend

Die Programme rpm und tar sind wie viele Linux-Programme sehr mächtig und bieten einen sehr großen Funktionsumfang, den ich hier bei weitem nicht aufführen kann. Wenn weiterführende Informationen benötigt werden, dann hilft oft ein Blick in die sog. man-page eines Befehls. Für das Beispiel der RPM-Software lautet der Befehl: man rpm. Bei dem tar-Befehl ist dies man tar. Viele Software-Pakete, die im tar.gz-Format vorliegen, enthalten eine README-Datei oder eine INSTALL-Datei. Diese Textdateien sollte man sich vor der Installation solch eines Archivs auf jeden Fall durchlesen, da diese oft wichtige Hinweise zur Installation geben und bei Fehlern weiterhelfen.

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