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So, 28. Januar 2007, 00:00

Sicherung verteilter Systeme mit Bacula

Rücksicherung

Zur Rücksicherung verwendet Bacula ebenfalls wieder JobDefinitions, diese können aber manuell in der Konsole angepasst werden. In der Konsole gibt es den Befehl restore, dessen Ausgabe im folgenden Listing gezeigt wird. Mit den vorgegebenen 12 Optionen lässt sich auf verschiedene Arten festlegen, was zurückgesichert werden soll.

*restore
First you select one or more JobIds that contain files
to be restored. You will be presented several methods
of specifying the JobIds. Then you will be allowed to
select which files from those JobIds are to be restored.
To select the JobIds, you have the following choices:
 1: List last 20 Jobs run
 2: List Jobs where a given File is saved
 3: Enter list of comma separated JobIds to select
 4: Enter SQL list command
 5: Select the most recent backup for a client
 6: Select backup for a client before a specified time
 7: Enter a list of files to restore
 8: Enter a list of files to restore before a specified time
 9: Find the JobIds of the most recent backup for a client
 10: Find the JobIds for a backup for a client before a specified time
 11: Enter a list of directories to restore for found JobIds
 12: Cancel

  1. Listet die letzten 20 Sicherungsläufe auf
  2. Listet alle Sicherungsläufe auf, die eine bestimmte Datei enthalten
  3. Übernimmt eine kommaseparierte Liste von Sicherungsläufen, die zurückgespielt werden sollen
  4. Eine direkte SQL-Anfrage kann an PostgreSQL gestellt werden; die Ergebnismenge wird zurückgespielt
  5. Der letzte Sicherungslauf eines bestimmten Rechners wird zurückgespielt
  6. Der letzte Sicherungslauf eines bestimmten Rechners vor einem bestimmten Zeitpunkt wird zurückgespielt
  7. Erwartet eine Liste mit Dateien, die zurückgespielt werden sollen
  8. Erwartet eine Liste mit Dateien, deren letzte Version vor einem bestimmten Zeitpunkt zurückgespielt werden sollen
  9. Sucht die ID für die neuste Sicherung eines Rechners
  10. Sucht die ID für die neuste Sicherung eines Rechners vor einem bestimmten Zeitpunkt
  11. Erwartet eine Liste mit Verzeichnissen, in die die gefundenen Jobs zurückgesichert werden sollen
  12. Abbruch

Fazit

Bacula ist ein ausgereiftes System, um komplette heterogene Netzwerke zu sichern. Der Funktionsumfang braucht sich sicherlich nicht hinter kommerziellen Lösungen verstecken. Besteht Bedarf an weiteren Funktionen, können diese entweder selbst oder über Finanzierung der Entwicklungsarbeiten erstellt werden. Die Hardwareunterstützung für Bandlaufwerke und -wechsler ist ausgereift, DVD-Brenner und Sicherungen auf Festplatten sind ebenso möglich.

Bacula ist naturgemäß ein äußerst komplexes System und erfordert als solches auch eine umfangreiche Konfiguration und daher Einarbeitungszeit. Dies ist aber bei allen Sicherungssystemen dieses Umfangs gegeben. Graphische Konfigurationstools existieren zwar, man sollte aber keine Scheu vor einem Texteditor und .conf-Dateien haben.

Hat man Bacula im Netzwerk eingerichtet, muss man zwingend entsprechende Testläufe starten und regelmäßige Inventuren und Testrestaurationen der Sicherungsmedien durchführen, da nicht einmal ein so komplexes System wie Bacula den reibungslosen Ablauf der Sicherungen über Jahre hinweg garantieren kann.

Bevor man sich ans Werk macht und die Sicherungsmethoden implementiert, muss man unbedingt die strategische und taktische Organisation der Backups durchplanen, da dies in derartigen Umgebungen gerne 75\% des Arbeitsaufwandes ausmachen kann. Als Literatur empfiehlt sich hier das sehr gute Buch »UNIX Backup and Recovery«, das zwar schon sechs Jahre alt ist, in den Grundlagen und der Theorie aber nichts an Aktualität und leider auch Brisanz eingebüßt hat.

Der Autor

Stefan Schumacher beschäftigt sich in seiner Freizeit mit japanischen Kampfkünsten sowie mit NetBSD und PostgreSQL. Seine persönliche Webseite ist unter www.net-tex.de erreichbar.

Referenzen

PRESTON, W. Curtis: »UNIX Backup and Recovery«, O'Reilly Media, 1999

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