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Fr, 24. November 2006, 00:00

Projekt »Virtueller hochverfügbarer Linux-Server«, Teil 3

Virtualisierung im Vergleich

In dieser Folge der Artikelreihe wird es theoretisch. Verschiedene Virtualisierungslösungen stehen zur Wahl. Zumindest eine Vorauswahl ist nötig, wenn man nicht alle Systeme einzeln ausprobieren will. Dieser Artikel beschreibt die wichtigsten Eigenschaften der verschiedenen Systeme.

Vorwort

Das Projekt, das ich hier beschreibe, heißt nicht ganz ohne Grund »Virtueller hochverfügbarer Linux-Server«. Es soll irgendeine Art von Virtualisierung zum Einsatz kommen, die in der Lage ist, verschiedene Dienste, besonders Web- und Datenbankserver, so anzubieten, als handle es sich um mehrere getrennte Server. Die Trennung muss dabei strikt genug sein, dass einer der virtuellen Server vom Internet her zugänglich ist, der andere jedoch nicht.

Im Artikel »Virtualisierung« haben wir eine grundsätzliche Übersicht gegeben, wie Virtualisierung funktioniert und wie sie realisiert werden kann. Emulation und vollständige Virtualisierung sollen hier aber nicht weiter erörtert werden - Software wie Qemu, VMware oder Parallels ist mit gewissen Leistungseinbußen verbunden und zudem ganz oder in Teilen proprietär.

Im Folgenden beschreibe ich daher die mir bekannten Virtualisierungslösungen für Linux, die nicht in die obigen Kategorien fallen, und stelle abschließend die Features nochmals in einer Übersicht dar. Es handelt sich um Xen, Linux Virtual Server (VServer), FreeVPS und OpenVZ. Die Beschreibungen stellen zunächst reine Theorie dar, da ich nicht alle Lösungen ausprobieren werde. Die Übersicht wird nach Bedarf erweitert und aktualisiert.

OpenPkg

OpenPkg ist mehr eine Distribution oder Paketsammlung, hauptsächlich für Server. Virtualisierung bietet es, anderes als ich ursprünglich dachte, nicht, und damit könnte man es bereits bewenden lassen. Doch wenn wir schon mal dabei sind, können wir gleich noch einen gründlicheren Blick auf OpenPkg werfen.

OpenPkg kann mehrere Instanzen des Systems auf einem Rechner installiert haben. Allerdings kann immer nur eine dieser Instanzen gleichzeitig aktiv sein. Somit ist auch keine Virtualisierung möglich. OpenPkg könnte dennoch für den einen oder anderen Administrator interessant sein, besonders für die, die mit mehreren Betriebssystemen arbeiten (Linux, BSD, Solaris...) und auf allen eine identische Umgebung einrichten wollen. Es bietet geringe Eingriffe ins Hostsystem und Plattformunabhängigkeit, läuft ohne Performanceverlust, nutzt alle CPUs des Systems und benötigt keine Reservierung einer bestimmten Menge RAM oder Festplattenplatz. Ferner kann ich mir gut vorstellen, dass OpenPkg gut mit Virtualisierung harmoniert: Man kann seine virtuellen Maschinen mit einer Minimalinstallation seines Lieblings-Betriebssystems und der Grundinstallation der OpenPkg-Umgebung starten und dann in jeder die benötigte Software mit OpenPkg verwalten.

Nach eigenen Angaben ist OpenPkg ein plattformübergreifendes Paketsystem. Wie eine Linux-Distribution, die funktionell identische Pakete für mehrere Architekturen anbietet, hält OpenPkg Pakete für verschiedene Betriebssysteme bereit. Ein Blick ins Archiv zeigt die weite Spanne von unterstützten Systemen von FreeBSD 5.4 auf x86_64 über Mandriva 10.2 auf x86 bis zu Solaris 8 auf Sparc64. 19 Systeme sind es in OpenPkg 2.5, und für jedes stehen 579 Binärpakete bereit.

Installiert wird OpenPkg am besten in ein separates Unterverzeichnis, beispielsweise /openpkg. Über ein 26 MB großes Shell-Archiv kann man die Quellen der Basispakete entpacken und installieren. Diese liegen in einem eigenen Verzeichnis unterhalb von /openpkg. So lassen sich verschiedene Versionen parallel installieren. Die in einer Instanz gestarteten Programme lassen sich alle gemeinsam mit einem einzelnen Kommando starten und beenden. So kann man binnen Sekunden zwischen zwei Instanzen wechseln, um beispielsweise ein Versionsupdate durchzuführen.

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