Der IMAP-Server Dovecot
Authentisierung mit PAM
Nun bleibt nur noch eines zu tun, nämlich die passende PAM-Konfigurationsdatei zu erstellen oder anzupassen. Bei mir wurde bereits eine Konfigurationsdatei mit installiert, die mir jedoch nicht paßte. Da ich einen LDAP-Server zur Authentikation verwende, erstellte ich mir eine Datei /etc/pam.d/dovecot mit folgendem Inhalt, ohne groß nachzudenken:
auth sufficient pam_ldap.so auth required pam_unix.so try_first_pass shadow account sufficient pam_ldap.so account required pam_unix.so shadow session sufficient pam_ldap.so session required pam_unix.so shadow password sufficient pam_ldap.so password required pam_unix.so nullok min=5 max=16 use_first_pass shadow
Mailclients
Nun konnte ich ans Testen gehen. /etc/init.d/dovecot start
bringt keine Fehlermeldung, und tatsächlich zeigt ps ax
, daß der Server läuft. Im Syslog findet man ebenfalls eine Erfolgsmeldung: dovecot: Dovecot starting up
. Also startete ich den Mail-Client, bei mir mutt. mutt schaffte offenbar den Kontakt zum Server, präsentierte das Zertifikat, ließ es mich akzeptieren (und dauerhaft speichern) und zeigte meine Eingangs-Mailbox an. Alles funktionierte, und das auf Anhieb. Unglaublich! Ich mußte nicht einmal etwas an der mutt-Konfiguration ändern. Und beim nächsten Start brauchte mutt nicht mehr nachzufragen, sondern konnte die verschlüsselte Verbindung automatisch aufbauen.
Wie gesagt, ich mußte an meiner mutt-Konfiguration nichts ändern. Wer aber noch keine Konfiguration hat, könnte daran interessiert sein, wie diese aussehen sollte. Daher hier die entscheidenden Einstellungen.
set folder={grumbeer} set spoolfile="=received" set mbox="=received" set record="=sent" set imap_peek=yes set imap_user=hjb set imap_pass=geheim
Hier müssen Sie grumbeer
durch Ihren Servernamen ersetzen. Ebenso müssen Sie natürlich den Usernamen und das Passwort definieren. Auch die Namen der Mailboxen können auf Ihrem Server anders sein. Bei mir werden ankommende Mails in /home/hans/Mail/received gespeichert, daher steht oben für spoolfile
und mbox
der Wert =received
. Für andere Mailclients müssen sinngemäß die gleichen Einstellungen gemacht werden.
Fazit
Dovecot ist eine sehr gute Alternative für alle, die sich bisher mit POP3-Servern oder »komischen« IMAP-Servern wie uw-imapd herumgeschlagen haben. Er ist modern und sicher, benötigt sehr wenige Ressourcen und ist einfach zu installieren. Zudem kann er mit IPv6 umgehen, falls Sie Ihr Netz bereits umgestellt haben.
Was meinte ich mit der Bezeichnung »komisch« für uw-imapd? Zum einen hatte ich mit manchen Clients Probleme, auf meine IMAP-Mailboxen zuzugreifen. Zum anderen ist der Code von uw-imapd älter und potentiell unsicher.
Dovecot ist es sicher wert, weitere Verbreitung zu finden!