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Do, 26. August 2010, 15:00

btrfs - Linux-Dateisystem der Zukunft

root-Installation

btrfs kann bereits als root-Dateisystem verwendet werden, sofern es eine Bootpartition mit einem anderen Dateisystemtyp (in der Regel ext3) gibt. GRUB ist nämlich noch nicht btrfs-kompatibel, weder die alte Version 1 (also 0.97) noch die neue Version 2 (sprich 1.98). Fedora, openSUSE und Ubuntu unterstützen btrfs bereits während der Installation. Bei Fedora muss allerdings die boot-Option btrfs verwendet werden, damit dieser Dateisystemtyp bei der Festplattenpartitionierung zur Auswahl steht. Bei Ubuntu müssen Sie eine Textmodus-Installation durchführen (Alternate-CD).

Empfehlenswert für eigene Experimente mit btrfs sind Fedora 13 oder Ubuntu 10.10 Alpha/Beta. Nicht so optimal sind openSUSE 11.3 und Ubuntu 10.04: Beide kennen das neue Administrationskommando btrfs noch nicht. Dort müssen Sie mit btrfsctl und anderen eigentlich obsoleten Tools arbeiten.

Generell ist es eine gute Idee, bei btrfs etwas mehr ungenutzten Platz vorzusehen als bei ext3/ext4: Einerseits beanspruchen die Verwaltungsdaten (Metadaten) von btrfs deutlich mehr Platz als die von ext3/ext4, andererseits ist es nicht immer ganz einfach, den noch freien Speicherplatz zu ermitteln. Zuden reagiert btrfs mitunter allergisch (sprich mit Absturz) auf Platzmangel. Platzreserven sind also ein Sicherheitsgewinn.

Administration

Die zur btrfs-Administration erforderlichen Kommandos mkfs.brtfs, brtfs, brtfsck etc. befinden sich je nach Distribution im Paket btrfs-tools, btrfs-progrs oder btrfsprogs. Wenn Sie nicht schon während der Installation ein btrfs-Dateisystem eingerichtet haben, müssen Sie dieses Paket in der Regel extra installieren.

Auch wenn sich die btrfs-Dokumentation und diverse Artikel zu btrfs zumeist auf die veralteten Kommandos btrfsctl, btrfs-vol etc. beziehen, wird die btrfs-Administration in Zukunft durch das neue Kommando btrfs erfolgen, das im Mittelpunkt dieses Artikels steht.

Um ein neues btrfs-Dateisystem in einer leeren Partition bzw. einem leeren Logical Volume einzurichten, führen Sie das folgende Kommando aus (wobei Sie natürlich /dev/sdb1 durch Ihren eigenen Device-Namen ersetzen müssen):

mkfs.btrfs /dev/sdb1

Anschließend binden Sie das Dateisystem in den Verzeichnisbaum ein:

mkdir /media/btrfs
mount /dev/sdb1 /media/btrfs

Wenn sich ein btrfs-Dateisystem als zu klein herausstellt, ist es am einfachsten, ein weiteres Device (also eine Festplattenpartition oder ein Logical Device) hinzuzufügen – siehe etwas weiter unten. Es ist aber auch möglich, die Größe eines vorhandenen btrfs-Dateisystems im laufenden Betrieb zu ändern (auch verkleinern!). In der Praxis funktioniert das am besten, wenn sich das Dateisystem in einem Logical Volume befindet. Um ein btrfs-Dateisystem so zu vergrößern, dass es ein zuvor mit lvextend vergrößertes Logical Volume komplett nutzt, führen Sie das folgende Kommando aus:

btrfs filesystem resize max /media/btrfs

Statt max können Sie auch die neue absolute Größe des Dateisystems angeben, oder mit + oder - die relative Änderung. Dabei sind die Kürzel k, m und g für kByte, MByte und GByte erlaubt. Das folgende Kommando verkleinert das Dateisystem um 2 GByte.

btrfs filesystem resize -2g /media/btrfs

Kommentare (Insgesamt: 71 || Alle anzeigen )
Re: Danke (1ras, So, 29. August 2010)
Re[5]: brtfs (tetex, Sa, 28. August 2010)
Re[2]: Unterschied verschiedener Dateisysteme (Michael Gruner, Sa, 28. August 2010)
Re[2]: Zukunft von btrfs und zfs im Hinblick auf O (reiser4-fan, Sa, 28. August 2010)
Re[2]: Zukunft von btrfs und zfs im Hinblick auf O (reiserfs4-fan, Sa, 28. August 2010)
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