Fedora 16
Das neu erschienene Fedora 16 will den Benutzern wie jedes halbe Jahr die neueste freie Software und neueste Technologien bringen.
Vorwort
Ein klein wenig später als ursprünglich geplant, erschien Fedora 16 als Nachfolger des ein halbes Jahr alten Fedora 15. Der Schwerpunkt dieser Version ist offenbar die Cloud. Ansonsten enthält die Distribution zwar viele Updates, aber keine tiefgreifenden Änderungen. Diese Aussage gilt auch für die beiden populärsten Desktopumgebungen, Gnome und KDE. Auf Systemebene kam es zur Einführung des Bootloaders GRUB 2 und der Entfernung von HAL. Beides dürfte den meisten Benutzern kaum auffallen. Fedora 16 wurde dem kürzlich verstorbenen C- und Unix-Pionier Dennis Ritchie gewidmet.
Weitere Neuerungen gab es unter anderem bei der Virtualisierung. So wird USB 2.0 in Gastsystemen unterstützt, Gastinspektion ist möglich, ein virtueller Lock-Manager und ein auf pvops beruhender Kernel für Xen wurden hinzugefügt.
Zu beachten ist auch, dass sich bei den numerischen Benutzer- und Gruppen-IDs etwas geändert hat. Die IDs für normale Benutzer beginnen jetzt wie bei anderen Distributionen bei 1000, nicht mehr bei 500.
Für Entwickler bietet Fedora 16 unter anderem vollständige Entwicklungsumgebungen für Ada, D und Haskell und das verteilte Bugtracking System Be.
Im Umfeld kam Ask Fedora hinzu, eine Wissensplattform, auf der Anwender Fragen und Vorschläge einreichen können. Die Plattform soll besonders einfach zugänglich sein, da kein Login benötigt wird.
Dieser Artikel wird sich auf die Desktopumgebungen Gnome und KDE beschränken. Aus praktischen Gründen sind auch andere Einschränkungen nötig. So wurden natürlich zahlreiche zur Distribution gehörende Softwarepakete geändert oder ersetzt. Mit wenigen Ausnahmen kann auf diese Änderungen nicht eingegangen werden; man darf annehmen, dass die meisten Pakete unter allen aktuellen Distributionen nahezu gleich sind und überall gleich gut funktionieren.
Wie immer sei angemerkt, dass es sich hier nicht um einen Test der Hardwarekompatibilität handelt. Es ist bekannt, dass Linux mehr Hardware unterstützt als jedes andere Betriebssystem, und das überwiegend bereits im Standard-Lieferumfang. Ein Test spezifischer Hardware wäre zu viel Aufwand für wenig Nutzen. Falls man auf Probleme mit der Hardware stößt, stehen die Webseiten von Fedora zur Lösung bereit.
Da eine Erprobung auf realer Hardware nicht das Ziel des Artikels ist, werden für den Artikel zwei identische virtuelle Maschinen, 64 Bit, unter KVM mit jeweils 768 MB RAM verwendet. Außerdem wurde ein Netbook mit 32-Bit-CPU, aber funktionierender Grafikbeschleunigung, von Fedora 15 auf 16 aktualisiert.