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Do, 14. Juni 2012, 15:00

Fedora 17

Gnome

Dokumentenverwaltung mit Anwendungsmenü

Hans-Joachim Baader

Dokumentenverwaltung mit Anwendungsmenü

Gnome 3.4 ist der Standard-Desktop von Fedora 17, wenn man nicht ausdrücklich KDE, Xfce, LXDE oder anderes auswählt. Gegenüber Gnome 3.2 wurden zahlreiche vorhandene Anwendungen überarbeitet, so dass sie sich konsistenter in Gnome 3 integrieren. Neu sind die sogenannten Anwendungsmenüs, die allerdings nichts mit den »globalen Menüs« von Ubuntu zu tun haben, obwohl sie in der globalen Menüleiste erscheinen. Diese Menüs, die mit dem Namen der Anwendung gekennzeichnet sind, bieten neuen Platz für Optionen, welche die gesamte Anwendung betreffen (im Gegensatz zu einzelnen Fenstern), wie zum Beispiel Einstellungen oder Dokumentation. Zur Zeit sind erst wenige Anwendungen, z.B. die Dokumentenverwaltung, mit diesem Menü ausgestattet. Bei den meisten anderen Anwendungen enthält das Menü nur Beenden als einzigen Menüpunkt.

Gnome-Shell mit Starter und Suche

Hans-Joachim Baader

Gnome-Shell mit Starter und Suche

Die Suche innerhalb der Aktivitäten stellt bereits einen schnellen Weg dar, um auf Anwendungen, Kontakte und Systemeinstellungen zuzugreifen. Dies ist jetzt auch mit Dokumenten möglich. Die neue Dokumentensuchfunktion wird von der Dokumentenverwaltung direkt zur Verfügung gestellt. Das bedeutet, dass sowohl lokale als auch online gespeicherte Dokumente gesucht werden können.

Die Buttons Wikipedia und Google öffnen lediglich die jeweilige Seite mit dem aktuellen Suchbegriff im Webbbrowser. Somit bietet die Gnome-Shell keine Möglichkeit, eine Suche auf bestimmte Kategorien einzuschränken. Das Konzept der Linsen in Unity von Ubuntu ist im Vergleich wesentlich leistungsfähiger und benutzerfreundlicher.

Die Gnome-Shell kann nun dank Software-Rendering auf jeder Hardware laufen, der Fallback-Modus steht optional aber noch zur Verfügung. In der Shell wurden ansonsten keine bedeutenden Änderungen vorgenommen. Offenbar sind die Entwickler und Benutzer der Gnome-Shell mit der grundsätzlichen Implementierung so zufrieden, dass sie keine Notwendigkeit für größere Änderungen sahen. Daher ist es an dieser Stelle nicht nötig, nochmals auf die Gnome-Shell einzugehen. Selbstverständlich erfordert sie etwas Gewöhnung, ist aber ziemlich intuitiv und auch in der Praxis effizient nutzbar, wenn man die eher umständlichen Maus-Aktionen durch Tastenkürzel ergänzt.

Die Gnome-Shell ist in begrenztem Umfang erweiterbar, an Konfigurationsmöglichkeiten mangelt es aber auch weiterhin. Abhilfe schaffen das Programm gnome-tweak-tool und seine grafische Oberfläche gTweakUI, die nachinstalliert werden können. Zahlreiche Shell-Erweiterungen werden jetzt auch offiziell auf extensions.gnome.org angeboten. Unter Fedora sind einige (etwa 40) Erweiterungen über die Paketverwaltung verfügbar. Die Installation allein genügt aber noch nicht, man muss sie zusätzlich auch aktivieren, was im gTweakUI mit einem einfachen Schalter möglich ist.

Ein weiteres Problem trat mit der Gnome-Shell auf. Sie wacht ziemlich häufig auf, um Daten von einem Socket zu lesen, obwohl keine vorhanden sind. Die dadurch benötigten 0,3% CPU (auf manchen Systemen vielleicht noch weniger) fallen zwar kaum auf, dürften dem Energiesparen aber deutlich abträglich sein. In virtuellen Maschinen kann dieser Effekt sogar um ein Vielfaches höher ausfallen. Hier muss Gnome offensichtlich nacharbeiten, sonst ist Fedora 17 als virtuelle Maschine kaum brauchbar.

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