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Do, 31. Januar 2013, 15:00

Fedora 18

Das neu erschienene Fedora 18 will den Benutzern wie jedes halbe Jahr die neueste freie Software und neueste Technologien bringen. Der Artikel zeigt die Neuerungen und was es dabei zu beachten gibt.

Bootscreen der DVD

Hans-Joachim Baader

Bootscreen der DVD

Überblick

Fedora 18 enthält eine Vielzahl von Neuerungen, von denen die wichtigsten im Laufe des Artikels erwähnt und, soweit möglich, auch ausprobiert werden. Hauptsächlich wird auf die Desktopumgebungen Gnome und KDE eingegangen.

Wie immer sei angemerkt, dass es sich hier nicht um einen Test der Hardwarekompatibilität handelt. Es ist bekannt, dass Linux mehr Hardware unterstützt als jedes andere Betriebssystem, und das überwiegend bereits im Standard-Lieferumfang. Ein Test spezifischer Hardware wäre zu viel Aufwand für wenig Nutzen. Falls man auf Probleme mit der Hardware stößt, stehen die Webseiten von Fedora zur Lösung bereit.

Da eine Erprobung auf realer Hardware nicht das Ziel des Artikels ist, werden für den Artikel zwei identische virtuelle Maschinen, 64 Bit, unter KVM mit jeweils 1 GB RAM verwendet. Außerdem wurde ein Netbook mit 32-Bit-CPU, aber funktionierender Grafikbeschleunigung, von Fedora 17 auf 18 aktualisiert.

Installation

Zusammenfassung der Installation

Hans-Joachim Baader

Zusammenfassung der Installation

Sprachauswahl bei der Installation

Hans-Joachim Baader

Sprachauswahl bei der Installation

Fedora kann von DVD, Live-CDs oder minimalen Bootmedien installiert werden. Natürlich kann man aus einem ISO-Image auch ein USB-Medium für die Installation erstellen. Die Live-CDs, in den Varianten Gnome, KDE, LXDE und Xfce, sind aufgrund ihres geringen Umfangs eher eine Notlösung für die Installation, denn es fehlen dann unter anderem LibreOffice und Übersetzungen. Zwar erfolgt die Installation binnen Minuten, da hierbei offenbar mehr oder weniger nur ein Abbild der CD auf die Platte geschrieben wird, aber für normale, vollständige Installationen sind die DVD oder das minimale Image vorzuziehen, bei dem die eigentliche Distribution über das Netz installiert wird.

Die Installation von Fedora erfordert mindestens 786 MB RAM, wie schon in Version 17. Für den Betrieb werden mehr als 1 GB empfohlen, was aber allenfalls für ziemlich alte Rechner zu einem Problem wird.

In Fedora 18 wurde das Installationsprogramm Anaconda gründlich überarbeitet und seine Oberfläche völlig neu geschrieben. Dies war der Hauptgrund für die außerordentliche Verzögerung der Freigabe von Fedora 18 um über zwei Monate. Die neue Oberfläche soll einfacher zu benutzen sein, aber dennoch alle Optionen bieten, wenn sie benötigt werden.

Bei der Sprachauswahl sollte man gleich die Option »Set keyboard« aktivieren, sonst muss man die Tastatur später manuell konfigurieren. Danach gelangt man in der neuen Installation zu einer Übersichtsseite. Warum hier alle Texte in Großbuchstaben geschrieben wurden, wissen wohl nur die Entwickler. Auf der Seite sind alle Punkte, die vom Benutzer noch bearbeitet werden müssen, mit einem gelben »Warndreieck« markiert - als ob es ein Fehler des Benutzers sei, dass diese Punkte noch offen sind. Als erstes muss man das Installationsziel auswählen. Die erkannten Festplatten werden durch ein Icon angezeigt, das allerdings die grundlegende Information missen lässt, um welches Gerät (/dev/sda usw.) es sich handelt. Stattdessen zeigen die Entwickler den Modellnamen des Gerätes an. Hier gibt es ein schwerwiegendes Problem. Hat man zwei oder mehr Festplatten desselben Modells verbaut, wie soll man sie unterscheiden? Ein Merkmal wäre der Gerätename, ein anderes die Seriennummer - beides fehlt jedoch. Wenn man plant, ein RAID-System einzurichten, mag das verschmerzbar sein, in anderen Fällen besteht jedoch die Gefahr, dass man die falschen Partitionen überschreibt. Bei genauerer Prüfung stellt sich heraus, dass die Entwickler die Platten auch in der falschen Reihenfolge anzeigen, was Fehler geradezu herausfordert.

Auswahl des Installationsziels

Hans-Joachim Baader

Auswahl des Installationsziels

Partitionierung im Hintergrund bei der Installation

Hans-Joachim Baader

Partitionierung im Hintergrund bei der Installation

Bevor man die Installation starten kann, muss man die Installationsquelle auswählen. Meist muss man hier nur die Vorgabe bestätigen, jedenfalls wenn man von der DVD installiert. Warum die explizite Auswahl hier forciert wird, obwohl man sie von der Übersichtsseite aus aufrufen kann, wenn man sie braucht, ist nicht nachvollziehbar.

Auch die Software-Auswahl sollte man sich noch ansehen. Das sollte man sowieso, wenn man nicht Gnome, sondern eine andere Oberfläche installieren will, aber es ist auch nötig, häufig benötigte Anwendungen wie LibreOffice explizit auszuwählen, sonst werden sie nicht mit installiert, und man muss es später nachholen, was zusätzlichen Aufwand darstellt. Wenn man KDE auswählt, sollte man darauf achten, dass auch Apper installiert wird, ansonsten muss man später seine Software-Updates oder zusätzliche Programme von der Kommandozeile installieren.

Abschluss der Installation

Hans-Joachim Baader

Abschluss der Installation

Bootscreen von Fedora 18

Hans-Joachim Baader

Bootscreen von Fedora 18

Nach Angaben der Entwickler ist Anakonda in dieser Version noch unvollständig. Jedoch sind die gewohnten Optionen wie die Verschlüsselung der gesamten Festplatte oder einzelner Partitionen, RAID und LVM vorhanden. Auch das Dateisystem Btrfs wird wieder unterstützt, sogar mit seinen spezifischen Funktionen wie Subvolumes. Wer die automatische Partitionierung wählt, erhält eine LVM-Installation mit einer 500 MB großen /boot-Partition und dem Rest als Root-Partition. Die Installation verlief bei mir unfallfrei, von den erwähnten Problemen abgesehen.

Wer bereits Fedora 17 installiert hat, kann mit dem Programm fedup auf Version 18 aktualisieren. Üblicherweise bezieht man dabei die ca. 1400 zu aktualisierenden Pakete über das Netz, aber auch andere Quellen sind möglich. Das Update funktionierte bei mir problemlos, allerdings erst im zweiten Anlauf. Anhand der Logdatei konnte ich herausfinden, was passiert war: Das Update schaufelt ein mehr als 300 MB großes Bootimage nach /boot. Ist nicht genug Platz vorhanden, geht es schief, ohne dass der Benutzer informiert wird. Dies dürfte dem Bugzilla-Fehler #902498 entsprechen.

Ersteinrichtung von Fedora 18

Hans-Joachim Baader

Ersteinrichtung von Fedora 18

Erstellung des ersten Benutzers

Hans-Joachim Baader

Erstellung des ersten Benutzers

Beim ersten Booten des installierten Systems kommt das bekannte Einrichtungsprogramm mit der Möglichkeit, Benutzer anzulegen.

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