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Thema: Die Fragmentierung der Gnome-Gemeinschaft

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Kommentare von Lesern spiegeln nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wider.
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Von Boulder Dash am Di, 5. Februar 2013 um 17:33 #

Ich sehe die Situation nicht allzu dramatisch. Zwar wurden insbesondere bei der Einführung des neuen Desktops Fehler gemacht, doch war auch manches richtig.

Ein Problem war wohl auch, dass Gnome2 und Gnome3 nicht nebeneinander installiert werden können und viele Distributionen zu früh Gnome3 einführten. Bis Version 3.4 hätte jede stabile Distribution mindestens warten müssen. Zwar war Gnome 3.0, anders als KDE4.0, bereits für den Anwender stabil genug, doch war es vorherzusehen, dass vieles noch nicht implementiert sein konnte.

Schlecht war vom Gnome-Projekt, dass der Fallback-Modus nicht gleichberechtigt zur Gnome-Shell im GDM zur Auwahl angeboten wurde, sowie dessen Entwicklung kaum voran gebracht wurde. Ich denke, dass der Consort-Desktop sehr erfolgreich werden könnte.

Zudem gibt es bisher keinen echten Fork zu dem Gnome-Projekt. Selbst der Unity-Desktop verwendet das Gnome-System als Basis. Ebenso wie Consort, der eine Fortführung des Gnome3-Fallback-Desktops ist, und Cinnamon, der nichts anderes ist als eine modifizierte Gnome-Shell. Mate ist die Fortführung des Gnome2-Desktops - eine Übergangslösung.
Mit dem System an sich scheinen alle zufrieden zu sein.

Da nun in die Gnome-Shell ein Classic-Modus implementiert wird, könnte die Cinnamon-Shell wieder weitgehend Überflüssig werden. Das ist durchaus ein Erfolg des Cinnamon-Desktops.
Mate benötigt ältere Bibliotheken und könnte möglicher Weise zu Gunsten des Consort-Desktops, der neuere Bibliotheken verwendet, eingestellt werden.
Schön wäre es, wenn sich Gnome- und Consort-System nicht auseinander entwickeln, sondern weiterhin die gleiche Basis verwenden.

Das Gnome-Team hat viel gewagt. Einiges ist mit Sicherheit falsch gelaufen (und läuft noch immer falsch). Doch war, nach meiner Meinug, auch einiges Richtig wofür sie die Hucke voll bekommen haben.
Das Problem ist oft, dass Anwender, bereits implementierte Features nicht mehr missen möchten. Andererseits wird oft Featuritis und Trägheit bemängelt. Verschlankt man eine Applikation, so beschweren sich all jene die Features vermissen. Baut man sie nur um, ohne veraltet implementierte Features auszubauen, wird die Anwendung träger.
So geschehen mit dem Filemanager Nautilus, der in Version 3.6 wesentlich schneller ist als in Version 3.2. Die Suchfunktion wurde anders, aber sogar komfortabler reimplementiert. Einzig die, zugegeben praktische, doch nicht unbedingt nötige, Splitview gibt es nicht mehr.
Doch was war das für ein Jammer über die fehlende Splitview und Suchfunktion. Dass man durch die Verschlankung eine wesentlich bessere Basis für neue Dinge schafft, verstehen offensichtlich nicht alle. Es sind offensichtlich auch diejenigen, die am wenigsten verstehen, die am stärksten flamen und bashen. Gemäßigte, konstruktive Kritik oder Erklärung wird da nicht mehr gehört. Dass das Gnome-Team seine Arbeit in dieser Situation unbeirrt fortgeführt hat und nicht versucht hat es allen recht zu machen halte ich daher für positiv. Es ist gut wenn Entwickler sich selber treu bleiben.
Andererseits ist Kritik durch die Anwender und die Aufnahme konstruktiver Kritik durch die Entwickler wichtig. Am besten äußert man sie durch eigene Ausarbeitungen oder Implementierungen.

Ich denke also, dass vieles auch sein gutes hatte und die einzelnen Splitter wieder zusammen wachsen. Gerade auf Consort bin ich sehr gespannt. Aber auch darauf ob Linux-Mint Cinnamon zugunsten des Gnome3-Classic-Desktops wieder aufgibt.

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    Von G+K am Di, 5. Februar 2013 um 20:25 #

    Sehe ich in den meisten Punkten ganz ähnlich. Kann mich an den beginn mit KDE 4 erinnern, hab alle Zyklen damals mit gemacht, weil KDE4 von beginn an mich begeistere. Von Gnome 2 war ich nie angetan, im Gegenteil. Erst mit der Gnome-Shell hat bei mir die Begeisterung eingesetzt und ist geblieben. So wie mir geht es in meinem Bekanntenkreis vielen. Aber auch manchen die lieber Gnome 2 nutzten und diesem nachtrauern. Alles hat zwei Seiten, des einen Leid, des anderen Freud! Ich für meinen teil freue mich auch Gnome 3.8 und hoffe das sich die Entwickler des Projektes nicht abbringen lassen von ihrem Weg. Im übrigen sind es meist die Leute die am lautesten hier gegen Gnome 3 Noergeln, die es nicht mal benutzen. Diese Klientel sollte man generell ignorieren!

    @ Gnome-Team, danke für eure Arbeit :up:

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      Von Anonymous am Di, 5. Februar 2013 um 21:31 #

      Tja, ich fühle mich auch an KDE4 erinnert, aber genau in entgegengesetzter Richtung. War lange Zeit KDE-Nutzer, bin dann entsetzt nach Auslaufen des 3er-Zweiges zu Gnome übergegangen. Als dann Gnome3 kam ging das ganze Theater mit unausgereifter, schwer benutzbarer und nun auch noch ressourcenfressender Software wieder los. Zwischenzeitlich konnte man sich ja noch auf den Classic-Modus zurückziehen, aber auch das ist keine Option mehr.
      Einiges gefiel mir an dem, was ich zuletzt getestet habe (3.6) sogar, aber letztlich konnte mich das ganze Drum und Dran samt meinem heiß gelaufenen Prozessor nicht mehr überzeugen.
      Nun habe ich KDE (ja, auch das wieder), LXDE, XFCE und Enlightenment (E17 natürlich) ausprobiert und bin beim Letzteren hängen geblieben: ressourcenschonend, einfach zu bedienen und sehr anpassbar. Nicht mal der Dreh mit der Supertaste fehlt mir - der Everything Launcher funktioniert genauso, wenn nicht sogar besser, und ich habe mir selbst ausgesucht, wie ich den starte.

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        Von Der Dude am Mi, 6. Februar 2013 um 00:15 #

        That's totally cool! And by totally cool, I mean awesome. 8)

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        Von mdosch am Mi, 6. Februar 2013 um 08:29 #

        Ich habe früher viele Desktops (und auch Distris) wild durchprobiert.
        Zuerst natürlich Gnome und KDE, dann kam irgendwann mal XFCE (per Installer von os-cillation, in den Quellen der Distris gabs das noch nicht) und bin aber immer wieder zu Gnome zurück.
        Zwischenzeitlich habe ich lange XFCE genutzt und später ne Weile fluxbox, weil mein damaliges Laptop doch etwas schwachbrüstig war.
        Auf dem neuen Laptop lief dann wieder Gnome2, da mir KDE4 bei meinem Test nicht gefallen hat. Ständige Abstürze und extrem träge. Ja, ich weiß dass sich das geändert haben soll, aber zu der Zeit als ich es getestet habe, war wohl 4.1 rum, war es halt so.
        Nachdem Squeeze released war und langsam Gnome3 in die Quellen kam, habe ich mir gesagt ich schau es mir ein paar Wochen an und ziehe dann mein Fazit ob ich es weiternutze oder wieder auf XFCE wechsle.
        Fazit: Nach ein paar Wochen habe ich beschlossen es weiter zu nutzen, da es mir sehr gut gefällt. Natürlich fühlt es sich am Anfang ungewohnt an, aber wenn man die Shortcuts/Kniffe kennt will man es nicht mehr missen. :)

        Also gehöre ich wohl zu den wenigen, denen Gnome3 gefällt. ;)

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