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Do, 13. Juni 2013, 15:00

Raspberry Pi

Quake 3 läuft am Raspberry Pi flüssig

Werner Ziegelwanger

Quake 3 läuft am Raspberry Pi flüssig

Visualisierungen

Nachdem der Raspberry Pi durch seine Hardware sowohl Full-HD-Signalbearbeitung als auch OpenGL ES 2.0 erlaubt, kann man ihn perfekt dafür benutzen, schnell und einfach eine grafische Ausgabe zu erzeugen. Man denke hier an Visualisierungen auf einer Messe oder einfach um irgendwo in einem Warteraum eine Ausgabe auf einen Fernseher zu bringen.

Als Referenz bei Grafikkarten-Benchmarks dient oft Quake III Arena. Also warum sollte man nicht auch hier Quake 3 probieren? Das ist vor allem deshalb möglich, da die Quake-3-Engine Open Source ist.

Quake 3 kann nicht einfach heruntergeladen und installiert werden. Es muss zuerst (für den ARM-Prozessor) kompiliert werden. Dies ist etwas komplizierter und dauert auch gut und gern eine Stunde.

Minecraft Pi Edition unter Raspbian ausgeführt

Werner Ziegelwanger

Minecraft Pi Edition unter Raspbian ausgeführt

Game-Server

Selbst als Game-Server kann man den Raspberry Pi verwenden. Beispiele dafür sind der Minecraft- oder auch der FreeCiv-Server. Hier sollte man jedoch nicht zu viel erwarten. Für ein kleines Spiel mit Freunden reicht es gerade noch, aber als Minecraft-Server mit tausenden Spielern reichen RAM und Rechenkapazität einfach nicht aus. Bei fünf bis zehn Spielern ist Schluss! Für rundenbasierte Spiele wie FreeCiv ist der Raspberry Pi aber ideal.

Python-Programmierumgebung

Man darf nicht vergessen, dass der Pi konzipiert wurde, um Programmieren zu lernen. Dafür hat der Pi standardmäßig eine Programmierumgebung für Python installiert. Im Internet sind dazu auch Tutorials zu finden, um einen einfachen Einstieg zu haben.

Mit Python kann man beispielsweise auch die 16 Pins ansprechen. Dort kann man eigene Hardware anstecken wie Temperatursensoren, LC-Displays, usw. Leser, die sich ein wenig mit Elektrotechnik auskennen, fühlen sich hier vermutlich wohler. Ein sehr guter Blog zu diesem Thema ist von adafruit industries.

Probleme/Kritik

Der Raspberry Pi ist an sich ein tolles Gerät. Man sollte sich aber vor dem Kauf überlegen, ob man sich wirklich einen zulegen möchte. Man muss selbst auch ein wenig Zeit investieren. Der Pi ist als PC nur schlecht zu gebrauchen. Man kann im Internet surfen, E-Mails abrufen, man kann sogar LibreOffice installieren und damit arbeiten. Aber: alles eher langsam und nur sehr begrenzt. Der Pi verwendet als Speichermedium eine SD-Karte und diese kann man von vornherein schon nicht endlos überschreiben. Die Stromversorgung ist ein weiteres Problem. Der Pi verbraucht nur 3,5 Watt, also bei derzeitigen Stromkosten keine 10 Euro im Jahr (bei Dauerbetrieb). Die 3,5 Watt sind aber für Peripheriegeräte zuwenig. Eine Maus und eine Tastatur können gerade noch betrieben werden (mit Problemen), externe Festplatten ohne eigene Stromversorgung funktionieren nicht! Sollte man auf USB-Geräte angewiesen sein, sollte man sich unbedingt einen USB-Hub mit eigener Stromversorgung zulegen.

Wie man am Stromproblem sieht, benötigt man schnell mehr Geräte. So braucht man immer mehr Kabel und endet in einem kompletten Chaos.

Ich persönlich verwende meinen Pi entweder als XBMC-Mediencenter (angesteckt am Router über LAN-Kabel, HDMI am Fernseher und am Stromnetz) oder als Rechner im Netz (mit Strom und WLAN-Stick). Alles andere ist meiner Meinung nach nur zum Testen geeignet und nicht für den laufenden Betrieb.

Autoreninformation

Werner Ziegelwanger (Webseite) hat Game Engineering und Simulation studiert und arbeitet derzeit als selbstständiger Software-Entwickler. Schon während seiner Ausbildung beschäftigte er sich immer wieder mit Open-Source-Programmen und Linux-Distributionen.

Dieser Artikel ist in freiesMagazin 06/2013 (ISSN 1867-7991) erschienen. Veröffentlichung mit freundlicher Genehmigung.

  • Das Werk darf vervielfältigt, verbreitet und öffentlich zugänglich gemacht werden, Abwandlungen und Bearbeitungen des Werkes müssen unter den gleichen Bedingungen weitergegeben werden. Der Name des Autors/Rechteinhabers muss in der von ihm festgelegten Weise genannt werden.

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Kommentare (Insgesamt: 20 || Alle anzeigen )
Re: Hype beenden ???? (Anonymous, Di, 18. Juni 2013)
openelec? (coach, So, 16. Juni 2013)
Re[2]: Scheckkarte? (macs, Fr, 14. Juni 2013)
Re[2]: Hype beenden ???? (morob65, Fr, 14. Juni 2013)
Re[3]: Hype beenden ???? (HTML Trainer, Fr, 14. Juni 2013)
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