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Do, 28. November 2013, 15:00

Raid unter Linux nutzen

Raid 0 mit mdadm erstellen

Installieren Sie über den Paketmanager das Paket »mdadm«. Unter Debian fragt die Konfiguration nach, auf welcher Art von Gerät das Wurzeldateisystem liegt. Da dies in unserem Fall nicht auf dem Raid liegt, lassen Sie die Angabe hier leer und entfernen den Standard-Wert »all«. Die nächste Frage »Möchten Sie die Raid-Verbünde automatisch starten?« beantworten Sie mit »Ja«.

Ist die Einrichtung der Pakete abgeschlossen, erstellen Sie in der Kommandozeile mit root-Privilegien mittels

mdadm --create /dev/md0 --level=0 --Raid-devices=2 /dev/sdb1 /dev/ sdc1

den neuen Raid-Verbund als »Multiple Device« namens »/dev/md0«. Dies ist künftig die Laufwerksbezeichnung für das Raid 0. Die anderen Parameter sind schnell erklärt: Den Raid-Level (hier »0«) gibt der Parameter --level=0 an. Die Anzahl der Datenträger im Verbund ist über --Raid-devices=2 definiert, und dahinter folgen die Gerätebezeichnungen der teilnehmenden Partitionen. Ob alles geklappt hat, überprüfen Sie mit diesem Befehl:

cat /proc/mdstat

Wenn in der Ausgabe der angelegte Raid-Bezeichnung »md0« und »active« erscheint, ist alles in Ordnung und das Raid einsatzbereit. Nun erstellen Sie auf dem Raid-Verbund ein Dateisystem, etwa Ext4. Dies gelingt mit diesem Kommando als root:

mkfs.ext4 /dev/md0

Beachten Sie, dass Sie das Dateisystem nicht etwa auf den einzelnen Partitionen erzeugen, sondern gleich auf dem »Multiple Device« md0, das beide Partitionen im vorherigen Schritt bereits zu einem Raid 0 zusammengefasst hat. Danach können Sie den Raid-Verbund bereits nutzen und das Gerät /dev/md0 wie ein Laufwerk in einen Mount-Punkt einhängen und beschreiben.

Dennoch fehlt aber noch etwas: Bisher ist das Raid 0 nur für das laufende System eingerichtet, und ab dem nächsten Start müssten Sie den Verbund erst wieder manuell aus den Partitionen zusammenbauen und einhängen. Deshalb müssen Sie noch eine Konfigurationsdatei für mdadm erzeugen, damit es dies beim Boot automatisch erledigt. Die Konfiguration wird als »/etc/ mdadm« hinterlegt, damit der Raid-Verbund automatisch während des Systemstarts zusammengefügt wird. Die Datei müssen Sie nicht manuell schreiben. Wechseln Sie in der Shell stattdessen mit su oder sudo -s zum root-Konto, und geben Sie folgenden Befehl ein:

mdadm --detail --scan >> /etc/mdadm/mdadm.conf

Jetzt bietet sich ein Neustart an, um die Konfiguration zu testen. Nach dem Start sollte das Gerät »/dev/md0« wieder verfügbar und aktiv sein. Um das Raid 0 ab sofort immer in ein Verzeichnis einzuhängen, beispielsweise nach »/mnt/Raid«, müssen Sie die Datei »/ etc/fstab« ergänzen. Tragen Sie dort als neue Zeile etwa

/dev/md0 /mnt/Raid ext4 defaults 0 0

ein, um den Raid-Verbund beim Start nach /mnt/Raid einzuhängen; dieses Verzeichnis muss dazu bereits vorhanden sein. Testen Sie die neue fstab mit dem Befehl mount -a vor einem Neustart, um eventuelle Fehler zu finden. Damit ist Raid 0 einsatzbereit.

Dieser Artikel stammt von unserem Kooperationspartner PC-WELT.

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