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Do, 9. Januar 2014, 15:00

Fedora 20

Gerade noch rechtzeitig vor Weihnachten ist mit vierwöchiger Verspätung Fedora 20 erschienen. In diesem Artikel sollen die Neuerungen dieser Ausgabe erkundet werden.

Überblick

Fedora 20 enthält eine Vielzahl von Neuerungen, von denen die wichtigsten im Laufe des Artikels erwähnt und, soweit möglich, auch ausprobiert werden. Hauptsächlich wird auf die Desktopumgebungen Gnome und KDE eingegangen.

Wie immer sei angemerkt, dass es sich hier nicht um einen Test der Hardware-Kompatibilität handelt. Es ist bekannt, dass Linux mehr Hardware unterstützt als jedes andere Betriebssystem, und das überwiegend bereits im Standard-Lieferumfang. Ein Test spezifischer Hardware wäre zu viel Aufwand für wenig Nutzen. Falls man auf Probleme mit der Hardware stößt, stehen die Webseiten von Fedora zur Lösung bereit.

Da eine Erprobung auf realer Hardware nicht das Ziel des Artikels ist, werden für den Artikel zwei identische virtuelle Maschinen, 64 Bit, unter KVM mit jeweils 1 GB RAM verwendet.

Sprachauswahl auf der Boot-DVD

Hans-Joachim Baader

Sprachauswahl auf der Boot-DVD

Installation

Fedora kann von DVD, Live-CDs oder minimalen Bootmedien installiert werden. Natürlich kann man aus einem ISO-Image auch ein USB-Medium für die Installation erstellen. Die Live-CDs, die es in den Varianten Gnome, KDE, LXDE und Xfce sowie einigen weiteren Spins gibt, sind aufgrund ihres geringen Umfangs eher eine Notlösung für die Installation, denn es fehlen dann unter anderem LibreOffice und Übersetzungen. Zwar erfolgt die Installation binnen Minuten, da hierbei offenbar mehr oder weniger nur ein Abbild der CD auf die Platte geschrieben wird, aber für normale, vollständige Installationen sind die DVD oder das minimale Image, bei dem die eigentliche Distribution über das Netz installiert wird, vorzuziehen.

Die Installation von Fedora erfordert mindestens 786 MB RAM, wie schon in Version 19. Mit weniger als 768 MB ist die Installation noch mit Einschränkungen möglich. Für den Betrieb werden mehr als 1 GB empfohlen, was aber allenfalls für ziemlich alte Rechner zu einem Problem wird.

Viel Neues gibt es gegenüber Fedora 19 nicht. Die Installation beginnt mit der Sprachauswahl, bei der interessanterweise Deutsch als Voreinstellung angeboten wird. Woher der Installer diese Vorauswahl bezieht, bleibt unklar - vielleicht über irgendeine BIOS-Einstellung.

Übersichtsseite

Hans-Joachim Baader

Übersichtsseite

Danach gelangt man zur Übersichtsseite. Hier ermittelt das Installationsprogramm im Hintergrund bereits einige Dinge, es steht einem aber frei, diese abzuändern, und zwar weitgehend in beliebiger Reihenfolge. Alle Punkte, die vom Benutzer zwingend noch bearbeitet werden müssen, sind mit einem gelben »Warndreieck« markiert. Die einzige zwingende Aktion ist die Auswahl des Installationsziels. Die erkannten Festplatten werden durch ein Icon angezeigt.

Zu empfehlen ist noch die Auswahl der Tastaturbelegung. Hinter diesem Icon stehen alle Optionen zur Verfügung, einschließlich ungewöhnlicher Belegungen und Feineinstellungen. Auch die Software-Auswahl sollte man sich noch ansehen. Wenn man nicht Gnome, sondern eine andere Oberfläche installieren will, sowieso, aber es ist auch nötig, häufig benötigte Anwendungen wie LibreOffice explizit auszuwählen, sonst werden sie nicht mit installiert.

Software-Auswahl

Hans-Joachim Baader

Software-Auswahl

Bei der Partitionierung sind die gewohnten Optionen wie die Verschlüsselung der gesamten Festplatte oder einzelner Partitionen, RAID und LVM vorhanden. Auch das Dateisystem Btrfs wird unterstützt, einschließlich seiner spezifischer Funktionen wie Subvolumes. Allerdings bezeichnet das Projekt Btrfs weiterhin als experimentell und warnt davor, wichtige Dateien auf das Dateisystem zu legen.

Dennoch ist Btrfs eine der möglichen Optionen, wenn man die automatische Partitionierung wählt. Außer Btrfs sind auch »normale« Partitionen und eine LVM-Installation möglich, letztere ist die Standardeinstellung. LVM- und Btrfs-Installation legen eine 500 MB große /boot-Partition mit dem Dateisystem ext4 an. Bei LVM wird der Rest als Root-Partition verwendet, mit btrfs wird eine separate /home-Partition als Subvolume angelegt, die sich aber aufgrund der besonderen Eigenschaften von Btrfs den Plattenplatz mit der Root-Partition teilt. Im Endeffekt ist diese Lösung noch flexibler als LVM.

Während die Installation dann im Hintergrund läuft, muss man das Root-Passwort setzen und kann optional auch Benutzer anlegen. Nach der Installation ist keine weitere Konfiguration erforderlich, es startet direkt der Login-Manager, der die ausgewählte Desktopumgebung startet.

Wer bereits Fedora 19 installiert hat, kann mit dem Programm fedup auf Version 20 aktualisieren. Üblicherweise bezieht man dabei die ca. 1400 zu aktualisierenden Pakete über das Netz, aber auch andere Quellen sind möglich. Das Update auf Fedora 20 wurde für diesen Artikel nicht getestet. Man muss aber darauf achten, dass das Update das mehr als 300 MB große Bootimage an einem Ort ablegt, wo genug Platz vorhanden ist.

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