Login
Newsletter
Werbung

Do, 26. Juni 2014, 15:00

Red Hat Enterprise Linux 7

Seit über zehn Jahren stellt Red Hat unter dem Namen Red Hat Enterprise Linux (RHEL) eine den Unternehmensmarkt fokussierende Distribution her. Mit der Version 7 stellt der Hersteller ein weitgehend modernisiertes System vor. Pro-Linux schaute sich das System an und unterzog es einem Test in einem Produktivszenario.

Allgemeines

Red Hat Enterprise Linux 7

Red Hat

Red Hat Enterprise Linux 7

Red Hat Enterprise Linux (RHEL) stellt das Flagschiff des US-amerikanischen Unternehmens Red Hat dar und ist ein direkter Nachfolger der ehemaligen Linux-Distribution Red Hat Linux (RHL). Als das Unternehmen im September 2003 Red Hat Linux in Fedora transformierte, blieb RHEL als einzige direkt von Red Hat vermarktete Linux-Distribution übrig. Die Basis von RHEL stellt dabei auch heute noch das maßgeblich von Red Hat unterstützte Fedora dar. In der neuesten Version der Unternehmensdistribution ist es Fedora 19.

RHEL selbst existiert in verschiedenen Varianten und bildet wiederum die Basis anderer von Red Hat vertriebener Produkte. Das Geschäftsmodell des Unternehmens besteht darin, dass jeder Kunde mit einem aktiven Abonnement den Zugriff auf alle Versionen des von ihm gekauften Produktes hat. Kunden mit RHEL-Subskription können dementsprechend entweder die neueste Version des Produktes nutzen oder so lange bei der alten Version verbleiben, wie sie durch den Distributor unterstützt wird. Kosten bei einem Umstieg auf die neue Version entstehen den Nutzern dabei nicht.

Unternehmen oder Anwender, die ein Abonnement besitzen, können die gewünschten Produkte direkt im Kundenportal des Unternehmens herunterladen. Im Falle von Red Hat Enterprise Linux 7 stehen für die Anwender gleich vier verschiedene Medien bereit. Während das knapp 400 MB große »KVM Guest Image«, wie der Name bereits suggeriert, eine speziell an KVM gerichtete Variante darstellt, bietet das 300 MB umfassende »Boot ISO« ein Minimalsystem, das zur Installation genutzt werden kann. Weitere Pakete müssen dabei direkt von der Seite des Herstellers heruntergeladen oder von der »RHEL 7.0 Binary DVD« installiert werden. Diese DVD kann ebenso zur Installation des Systems benutzt werden und umfasst alle wichtigen Pakete. Zusätzliche Pakete, die teils von Red Hat nicht offiziell unterstützt werden, finden sich auf der »RHEL 7.0 Supplementary DVD«.

Allgemeines zu Installation und Update

Die Installation des Systems kann direkt von einem DVD-Medium oder einem Speicherstick erfolgen. Seit der Version 7 unterstützt der Hersteller die 32-Bit-Architektur nicht mehr direkt. Kunden, die weiterhin 32-Bit-Systeme nutzen wollen, rät Red Hat deshalb, bei der Vorgängerversion 6 zu bleiben. Dasselbe gilt auch für Anwender von Power6-Systemen. Die Ausführung von 32-Bit-Applikationen auf der x86_64-Plattform bleibt dagegen unberührt. So lassen sich weiterhin auch 32-Bit-Anwendungen auf einem 64-Bit-System starten. Entsprechende Kompatibilitätsbibliotheken sind auch weiterhin ein fester Bestandteil der Distribution.

Grafische Ausgabe der Upgrade-Prozedur von RHEL 6 auf RHEL 7

Mirko Lindner

Grafische Ausgabe der Upgrade-Prozedur von RHEL 6 auf RHEL 7

Seit der Version 7 unterstützt RHEL offiziell ein Upgrade von einer Vorgängerversion. Hierfür müssen Anwender allerdings diverse Kriterien erfüllen. So garantiert der Hersteller ein sauberes Update lediglich bei der 64-Bit-Server-Version von RHEL 6. Aktualisierungen der Workstation- und Desktop-Varianten werden nicht unterstützt. Zudem werden nicht alle Paketgruppen angeboten. Anwender, die ihr System von RHEL 6 auf die neue Version aktualisieren wollen, müssen zudem ein freies Abonnement haben und in der Lage sein, »rhel-x86_64-server-extras-6« zu abonnieren.

Für das Sammeln von Informationen stellt Red Hat ein eigens geschriebenes Werkzeug unter dem Namen »preupgrade« zur Verfügung. Das Werkzeug überprüft das System und erstellt eine Liste von Anhängigkeiten bzw. Unverträglichkeiten. Die Resultate werden entweder als Text, HTML-Datei oder als Apache-Root ausgegeben. Potenzielle Probleme, die automatisch korrigiert werden können, behebt das Programm automatisch. Zudem warnt »preupgrade« vor möglichen Problemen nach einer Aktualisierung. Wurden beispielsweise Pakete installiert, die nicht von Red Hat stammen, warnt das Werkzeug und schlägt die weitere Vorgehensweise vor. Dasselbe gilt bei Optionen oder Parametern, die das Programm identifiziert und die einer Änderung bedürfen.

Sind alle Ungereimtheiten beseitigt, kann das eigentliche Werkzeug zur Aktualisierung gestartet werden. »redhat-upgrade-tool«, so der Name der Anwendung, aktualisiert das komplette System auf den Stand von RHEL 7. Als Eingabe kann dabei eine lokale ISO-Datei, ein Verzeichnis, ein Netzwerkverzeichnis oder ein physisches Laufwerk dienen.

Pro-Linux
Pro-Linux @Facebook
Neue Nachrichten
Werbung