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Do, 14. August 2014, 15:00

Fortgeschrittene Einsatzmöglichkeiten von Virtualbox

Virtualisierung erlaubt den Betrieb mehrerer Betriebssysteme auf einer Hardware. Virtualbox hat sich dabei als unkomplizierte Desktop-Virtualisierungs-Software in einer Nische behauptet. Dieser Beitrag zeigt fortgeschrittene Einsatzmöglichkeiten.

Die Virtualisierung von Server-Systemen drängt inzwischen in die Cloud, und auf Linux-Systemen bietet der Kernel eigene Virtualisierungsmöglichkeiten für verschiedene Gastsysteme. Trotz der großen Konkurrenz, in der auch das kommerzielle Vmware Workstation mit fortgeschrittener Hardware-Unterstützung und 3D-Beschleunigung mitmischt, kann sich Virtualbox behaupten. Denn Virtualbox ist mit seiner einfach gehaltenen Oberfläche komfortabel in der Bedienung. Für Windows- und Linux-Gastsysteme gibt es Treiber in Form der Gasterweiterungen, die sogar eine bescheidene Hardware-Beschleunigung für die virtuellen Grafiktreiber bieten, damit in der virtuellen Maschine Oberflächen wie Gnome 3 und Unity anständig laufen.

Interessant ist Virtualbox aber nicht nur für Betriebssystem-Bastler, die andere Systeme installieren und ausprobieren wollen, ohne das primäre System dabei anzutasten. Für Linux-Anwender, die gerade von Windows umgestiegen sind, gibt es noch einen weiteren Aspekt: Windows-Programme, die in Wine nicht richtig funktionieren, machen in einer virtuellen Maschine keine Probleme, da hier ein komplettes Windows läuft.

Skalierter Modus ohne Menüleiste: Der Modus ist nützlich, wenn die Auflösung des virtuellen Systems zu groß ist. Sie beenden den Modus mit rechter Strg-Taste und Taste C

David Wolski

Skalierter Modus ohne Menüleiste: Der Modus ist nützlich, wenn die Auflösung des virtuellen Systems zu groß ist. Sie beenden den Modus mit rechter Strg-Taste und Taste C

Ansichtssache: Vollbild bis skalierter Modus

Virtualbox unterstützt bei der Anzeige von virtuellen Maschinen neben dem normalen Fenstermodus noch weitere Modi, die ein virtuelles System möglichst eng mit dem Host-System verzahnen sollen. Dabei ist es wichtig, sich die Tastenkürzel von Virtualbox zu merken, denn aus manchem Modus kommt man nur mit der richtigen Tastenkombination wieder heraus.

Vollbildmodus: Ideal ist die Anzeige, wenn gerade nur der Desktop und die Programme des Gastsystems benötigt werden. Am unteren Bildschirmrand gibt es eine Werkzeugleiste mit dem Virtualbox-Menü, das sich beim Darüberfahren mit der Maus einblendet.

Nahtloser Modus: Auf dem Host-System produziert dieser Modus einen Fenster-Mix, da Programmfenster aus dem virtuellen System direkt auf dem Desktop dargestellt werden. Nützlich ist dies, wenn man mit einer bestimmten Anwendung aus dem virtuellen System arbeiten will, aber nicht dessen kompletten Desktop braucht. Die Tastenkombination von rechter Strg-Taste mit L schaltet wieder zurück in den Fenstermodus.

Skalierter Modus: Diese Darstellung ist für Gastsysteme geeignet, deren Auflösung größer ist als die verfügbare Bildschirmauflösung. Das Virtualbox-Menü ist dabei unsichtbar. Aus dem Modus geht es mit der rechten Strg-Taste und C wieder zurück zum Fenstermodus.

Keine Verbindung zu USB: Bleibt die Liste der USB-Geräte leer, liegt das meist daran, dass der Benutzer, der Virtualbox ausführt, kein Mitglied in der Gruppe »vboxusers« ist

David Wolski

Keine Verbindung zu USB: Bleibt die Liste der USB-Geräte leer, liegt das meist daran, dass der Benutzer, der Virtualbox ausführt, kein Mitglied in der Gruppe »vboxusers« ist

Wo bleiben die USB-Geräte?

Obwohl das Host-System ein angeschlossenes USB-Gerät anstandslos erkennt, will es in der Virtualbox manchmal nicht funktionieren. Auch in der Liste unter Geräte -> USB-Geräte taucht es nicht auf. In den meisten Fällen liegt ein Berechtigungsproblem vor, das Virtualbox daran hindert, auf das USB-Subsystem des Hosts zuzugreifen. Um dies zu diagnostizieren, geben Sie in einem Terminal-Fenster das Kommando

VBoxManage list usbhost

ein, um die von Virtualbox erkannten USB-Geräte aufzulisten. Ist die Liste leer, dann ist klar, dass der Zugriff generell verwehrt ist. Die Ursache ist nahezu immer eine fehlende Gruppenzugehörigkeit des Benutzers, der Virtualbox ausgeführt hat. Damit das USB-Subsystem in Virtualbox funktioniert, muss der Benutzer nämlich Mitglied der Gruppe »vboxusers« sein, die bei der Installation von Virtualbox automatisch angelegt wird. Um das Problem zu beheben, führen Sie in einem Terminal-Fenster das Kommando

/usr/sbin/usermod -a -G virtualbox [Benutzername]

mit root-Rechten oder mit vorangestelltem sudo aus. Den Platzhalter »[Benutzername]« ersetzen Sie durch Ihren tatsächlichen Namen auf dem System. Danach ist eine Neunmeldung am System nötig, damit die neue Mitgliedschaft gültig ist.

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