Login
Newsletter
Werbung

Do, 11. September 2014, 15:00

Netbook als Access Point einsetzen

Ausgabe von iw list

Stephan Lamprecht

Ausgabe von iw list

Das System konfigurieren

Damit Ihre Arbeiten am System nicht vom Netzwerkmanager beeinflusst werden, deaktivieren Sie dessen Verwaltung durch einen Rechtsklick auf das Symbol im Panel. Dazu klicken Sie im Kontextmenü einfach auf deaktivieren neben den Einträgen.

In einem Terminal rufen Sie mit

sudo gedit /etc/default/hostapd

mit root-Rechten die Basisdatei für das Programm hostapd auf. Entfernen Sie dort das Zeichen # vor dem Eintrag DAEMON_CONF. Direkt dahinter notieren Sie den Pfad zur neuen Konfigurationsdatei, die Sie erst noch anlegen müssen. Als Pfad für die Datei nutzen Sie /etc/hostapd.conf.

Diese Datei existiert noch nicht, was Sie aber im Anschluss korrigieren werden. Speichern Sie die Datei, und lassen Sie den Editor noch geöffnet. Öffnen Sie mit dem Menü Datei die Beispieldatei /usr/share/doc/hostapd/examples/hostapd.conf.gz. Diese speichern Sie jetzt unter /etc/hostapd.conf. Ubuntu weist Sie darauf hin, dass die Datei vorher komprimiert gespeichert war, und möchte wissen, ob sie jetzt als reiner Text angelegt werden soll. Bestätigen Sie diese Aktion.

Die Einstellungen in dieser Steuerungsdatei sind umfangreich. Für den Betrieb des Hotspots sind einige Angaben unerlässlich – hier die wichtigsten:

  • interface=wlan0: Die Bezeichnung für den WLAN-Anschluss müssen Sie bei Bedarf an Ihr System anpassen.
  • driver=nl80211: Dies definiert den Standardtreiber. Der Eintrag ssid=SLA_Hotspot bestimmt den Namen des Netzwerks, und ferner müssen Sie den Funkkanal etwa mit channel=1 festlegen sowie einen Ländercode angeben (country_code=DE).

Es folgt eine Reihe von optionalen Einstellungen, die Sie nach den Spezifikationen Ihrer Netzwerkkarte abändern können. Herausgegriffen werden sollen an dieser Stelle nur einige besondere Werte. Mit macaddr_acl erlauben Sie allen Netzwerkgeräten den Zugriff auf das neue Netzwerk. Mit dem Eintrag wpa=2 legen Sie sicheres WPA2 als Verschlüsselung fest. Das Kennwort wird nach wpa_passphrase= eingetragen.

In einem Terminal lässt sich die Konfiguration testen:

hostapd -dd /etc/hostapd.conf

Achten Sie auf die Ausgaben des Programms. Gehen Sie mit den Hilfeseiten zum Programm jedem Hinweis nach, der auf einen bestehenden Fehler (»failed«) deutet.

DNS-Konfiguration einrichten

Im Falle eines Hotspots vergibt das Notebook IP-Adressen an die Systeme, die sich anmelden wollen. Dazu muss der Computer also als DHCP-Server arbeiten. Die IP-Adresse des Ethernet-Anschlusses darf sich allerdings nicht ändern. Denn das Notebook erhält ja selbst ebenfalls eine IP-Adresse vom zentralen Router Ihres eigenen Netzwerks, über den die Verbindung mit dem Internet hergestellt wird. Diese Optionen stellen Sie in der Konfiguration von Dnsmasq ein. Arbeiten an diesen zentralen Optionen bergen immer die Gefahr, aus Versehen Daten zu verändern, die für das Funktionieren des Systems essenziell sind. Deswegen machen Sie es sich am besten zur Gewohnheit, von solchen Dateien zunächst eine Sicherheitskopie anzulegen, bevor Sie diese ändern:

sudo cp /etc/dnsmasq.conf /etc/dnsmasq.conf.bak

Sie brauchen Root-Rechte, um in diesem Verzeichnis Dateien zu bearbeiten oder zu kopieren. Der cp-Befehl legt eine Sicherheitskopie der Datei mit der Endung »bak« an. Mit sudo gedit /etc/dnsmasq.conf öffnen Sie das Original nun im Editor.

interface=wlan0
no-dhcp-interface=eth0

dhcp-range=interface:wlan0,192.168.4.20,192.168.4.200,infinite

Damit schalten Sie die DHCP-Vergabe von IP-Adressen für die Schnittstelle des WLAN ein, aber explizit für Ethernet aus. Der zweite Eintrag definiert den Adressbereich, der vom Notebook vergeben werden darf. Dieser darf natürlich nicht mit in Ihrem Netzwerk eventuell bereits fest definierten Adressen kollidieren.

Passen Sie den Bereich Ihren Gegebenheiten an. Der Zusatz infinite gibt an, dass die IP-Adresse zeitlich unbegrenzt gehalten wird. Es erfolgt also nicht nach Ablauf einer bestimmten Zeitspanne die Zuweisung einer neuen IP-Adresse.

Pro-Linux
Pro-Linux @Facebook
Neue Nachrichten
Werbung