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Do, 11. September 2014, 15:00

Netbook als Access Point einsetzen

Der letzte Schritt: Netzwerkeinstellungen

Damit das System wie gewünscht die Aufgaben eines Access-Points übernehmen kann, müssen Sie noch die Konfiguration der Netzwerkschnittstellen bearbeiten. Mit root-Rechten öffnen Sie die Datei /etc/network/interfaces. Die ersten drei Zeilen lassen Sie unangetastet. Definieren Sie zunächst, dass die Ethernet-Schnittstelle ihre IP-Adresse per DHCP automatisch bezieht:

auto eth0
iface eth0 inet dhcp

Als Nächstes notieren Sie einen Block für das WLAN. Dieser korrespondiert mit Ihren Angaben in der Dnsmasq-Datei.

Vergeben Sie eine feste IP-Adresse, die für Ihr internes Netzwerk gilt. Da 192.168.1.1, 192.168.2.1 und auch 192.168.3.1 oft von Routern und Netzwerkgeräten selbst in Anspruch genommen werden, weichen wir in diesem Beispiel auf 192.168.4.x aus:

iface wlan0 inet static
address 192.168.4.1
netmask 255.255.255.0
broadcast 192.168.4.255

In diesem Abschnitt haben Sie die Adresse der Schnittstelle definiert und ferner, welcher Adressbereich »ausgesendet« wird, also frei für die Anmeldung durch andere Geräte ist. Es folgt jetzt der umfangreichste Block, der die Anweisungen dafür enthält, dass Datenpakete innerhalb des Systems weitergeleitet werden:

up /sbin/iptables –F
up /sbin/iptables –X
up /sbin/iptables -t nat -F

Diese ersten drei Zeilen sind dazu gedacht, bereits vorhandene Regeln zu löschen und neue anlegen zu können.

up iptables -A FORWARD -o eth0 -i wlan0 -s 192.168.0.0/24 -m conntrack --ctstate NEW -j ACCEPT
up iptables -A FORWARD -m conntrack --ctstate ESTABLISHED, RELATED -j ACCEPT
up iptables -t nat -A POSTROUTING -o eth0 -j MASQUERADE
up sysctl -w net.ipv4.ip_forward=1
up /etc/init.d/hostapd restart
up /etc/init.d/dnsmasq restart

Dieser umfangreiche Block sorgt nun für die eigentliche Weiterleitung der Datenpakete, die von der Ethernet-Schnittstelle ja an die WLAN-Schnittstelle durchgereicht werden müssen. Nachdem Sie die Datei gespeichert haben, starten Sie das Netzwerk auf dem Rechner neu:

sudo /etc/init.d/networking restart

Jetzt können Sie einen ersten Verbindungsversuch wagen.

Sollten Sie den Daemon (Systemdienst) später wieder ausschalten wollen, müssen Sie in der Datei /etc/default/hostapd nur die erste Zeile wieder mit einem #-Zeichen auskommentieren und das System neu starten.

Schneller zum Ziel mit Skripten

Das Einrichten der verschiedenen Konfigurationsdateien bedeutet eine Menge kniffliger Schreibarbeiten. Und für viele Nutzer bedeutet die Arbeit in einem Terminal generell eine Herausforderung. Das haben sich auch die Macher des Online-Magazins Webupd8 gedacht und ein (englischsprachiges) Script entwickelt, das die Einrichtung der verschiedenen Komponenten weitgehend automatisiert und die Eingriffe auch wieder rückgängig machen kann. Unter https://launchpad.net/~nilarimogard/+archive/webupd8/ finden Sie den Ordner »ap-hotspot«, in dem sich Konfigurations-Skripte in verschiedenen Varianten befinden.

Dieser Artikel stammt von unserem Kooperationspartner PC-WELT.

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