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Do, 6. November 2014, 15:00

Ubuntu und Kubuntu 14.10

Ausstattung

Sowohl Ubuntu als auch Kubuntu starten ähnlich schnell oder sogar schneller als in den Vorversionen. Ubuntu (nicht aber Kubuntu) setzt eine Hardware-3D-Beschleunigung voraus, die bei Grafikkarten, die das nicht bieten, durch llvmpipe emuliert. Bei einer ausreichend schnellen CPU ist das Verfahren von der Geschwindigkeit immer noch gerade so erträglich.

Das Grafiksystem ist bei X.org 7.7 geblieben, da es keine neue Version von X.org in der Zwischenzeit gab. Allerdings wurden einige Komponenten von X.org aktualisiert, darunter der X-Server 1.16 und Mesa 10.3. Unity liegt in Version 7.3 vor.

Unter den größten Änderungen seit Ubuntu 14.04 findet sich der Linux-Kernel, der auf Version 3.16.3 aktualisiert wurde. Er enthält verbesserte Unterstützung für die Architekturen Power8 und ARM 64, Unterstützung für neuere Intel-Prozessoren, Audio-Verbesserungen, Unterstützung für den Radeon H.264 Video-Kodierer und schnelleren Übergang in den Schlafmodus und zurück. Daneben enthält er viele neue Treiber sowie Features, die nur für Spezialisten von Interesse sind. AppArmor wurde um die Möglichkeit erweitert, den Zugriff auf Sockets zu regeln.

Startseite von Firefox 33

Hans-Joachim Baader

Startseite von Firefox 33

Ubuntu 14.10 führt das »Ubuntu Developer Tools Centre« ein, das es leichter machen soll, unter Ubuntu zu entwickeln. Es lädt alle Android-Toolkits und ihre Abhängigkeiten herunter und ermöglicht, sie mit einem Klick zu starten. Es wird also anfänglich nur Android unterstützt, aber eine Erweiterung auf Go, Dart und anderes ist geplant.

Oxide, eine auf Chromium beruhende Bibliothek zur Darstellung von Web-Inhalten, wurde aktualisiert. Ubuntu hat diese Bibliothek geschaffen, um Entwickler mit einer für die Lebensdauer der Distribution stabil gehaltenen Web-Engine zu versorgen. und empfiehlt allen Entwicklern, sie anstelle von anderen Bibliotheken zu verwenden.

Für Entwickler stehen GCC 4.9.1 und die wichtigsten Compilerwerkzeuge bereit, so dass man simple C/C++-Programme und wohl auch den Linux-Kernel ohne weitere Umstände compilieren kann. Bei den Bibliotheken gingen die Entwickler wohl von der Maxime aus, dass möglichst viele externe Software direkt lauffähig sein sollten, entsprechend umfangreich ist die Installation, die von glibc 2.19 bis GStreamer 1.4 und 0.10 reicht. Python ist nun in den beiden Versionen 2.7.8 und 3.4.2 vorinstalliert, wohl ebenfalls aus Gründen der Kompatibilität, da sowohl innerhalb des Ubuntu-Archivs als auch außerhalb noch viele Pakete auf Python 2 beruhen. Perl ist in Version 5.20 vorhanden, dazu gesellen sich zahlreiche Python- und Perl-Module. PulseAudio ist merkwürdigerweise in Version 4.0 installiert, obwohl es längst Version 5.0 gibt. Systemd ist auch bereits installiert (Version 208), das Standard-Init-System ist in dieser Version aber immer noch Upstart - vermutlich zum letzten Mal. Wer mag, kann Systemd durch das Hinzufügen von init=/bin/systemd zur Kernel-Kommandozeile bereits ausprobieren.

Wie gewohnt hat Root keinen direkten Zugang zum System, sondern die Benutzer der Gruppe sudo können über das Kommando sudo Befehle als Root ausführen. Der Speicherverbrauch von Unity wurde offenbar etwas reduziert. Rund 465 MB benötigt die Umgebung bei einer Bildschirmauflösung von 1280x960 allein, ohne dass irgendwelche produktive Software gestartet wurde. Die Reduktion wurde hauptsächlich dadurch erreicht, dass Compiz statt 215 MB nur noch 148 MB benötigt. KDE benötigt in der Standardinstallation mit einem geöffneten Terminal-Fenster etwa 343 MB und damit ebenfalls etwas weniger als zuvor. Ein Teil dieses Speichers wird allerdings in den Swap ausgelagert, so dass zusätzliches RAM frei wird. Die Messung des Speicherverbrauchs der Desktops kann jeweils nur ungefähre Werte ermitteln, die zudem in Abhängigkeit von der Hardware und anderen Faktoren schwanken. Aber als Anhaltspunkt sollten sie allemal genügen.

Auf dem Desktop bringt Ubuntu 14.10 in erster Linie Korrekturen. Unity 7.3 soll nun Monitore mit höherer DPI-Zahl besser unterstützen. Unterstützung für »IPP Everywhere« wurde hinzugefügt. Viele Anwendungen erhielten mehr oder weniger große Verbesserungen. LibreOffice wird in Version 4.3.2 mitgeliefert. Chromium 38 und Firefox 33 sind unter den mitgelieferten Webbrowsern zu finden. Mittels Chrome ist es möglich, über Netflix Filme anzusehen.

Kubuntu enthält in Version 14.10 KDE SC 4.14, das neben zahlreichen kleinen Verbesserungen auch viele Korrekturen enthält, aber keine nennenswerten Neuerungen bringt. Plasma 5 und die dafür benötigten Bibliotheken (KDE Frameworks) sind als technische Vorschau verfügbar. Um in ihren Genuss zu kommen, muss man allerdings ein externes Repositorium einbinden und in Kauf nehmen, dass Plasma 4 entfernt wird.

Die anderen Varianten haben nur wenige oder gar keine Änderungen bekannt gegeben. Ubuntu Gnome enthält Gnome 3.12, also nicht die neueste Version 3.14, mit einer optionalen Gnome Classic-Sitzung. Laut der Ankündigung sind nicht alle Komponenten von Gnome 3.12 integriert, die fehlenden Teile sind aber über ein externes Repositorium erhältlich. Statt Gnome-Software wird das Ubuntu Software Center verwendet. Bei Xubuntu wurde das Panel-Plugin »Xfce Power Manager« hinzugefügt. Bei Lubuntu wird der Umstieg auf LXQt vorbereitet. Ubuntu Studio unterstützt dank des neuen Kernels jetzt Audiogeräte mit Firewire-Anschluss.

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