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Do, 8. Januar 2015, 15:00

Fedora 21

Übersichtsseite von Gnome

Hans-Joachim Baader

Übersichtsseite von Gnome

Gnome

Gnome 3.14 ist der Standard-Desktop von Fedora 21. Andere Desktops wie KDE, Xfce, LXDE oder andere stehen in den Repositorien von Fedora zur Verfügung; man muss sie entweder explizit anstelle von Gnome wählen oder auf einen der Fedora-Spins zurückgreifen. Gegenüber Gnome 3.10 in Fedora 20 sind unter anderem verbesserte Unterstützung für Touch-Gesten und Displays hoher Auflösung, ein überarbeiteter Dokumentenbetrachter, eine überarbeitete Wetter-App, die Unterstützung für Google Picture in der Fotoverwaltung Photo und eine automatische Handhabung für WiFi-Hotspots zu verzeichnen. Außerdem wurden die mitgelieferten Programme in vielen Punkten verbessert und aktualisiert. Gnome unterstützt jetzt Wayland weitgehend, was sich mit Fedora 21 auch testen lässt. Da es Wayland noch an grundlegenden Vorteilen gegenüber X fehlt, soll auf eine Betrachtung an dieser Stelle verzichtet werden. Das Theme Adwaita wurde vollständig neu geschrieben und bietet jetzt neue Menüleisten, animierte Schalter, verbesserte Benachrichtigungs-Dialoge und überarbeitete Spinner-Animationen. Der Gebrauch von Animationen wurde generell verstärkt.

Beim ersten Start von Gnome wird das Programm Gnome-Initial-Setup gestartet, das das Setzen einiger Optionen und die Eingabe von Online-Konten ermöglicht. Alle Schritte können auch übersprungen und später ausgeführt werden.

Der Gnome-Login-Manager hat drei Sitzungen vordefiniert, wobei das Standard-Gnome die Voreinstellung ist. Die zweite Option ist Gnome Classic, die dritte ist Gnome unter Wayland. Wer das ausprobieren möchte, benötigt wahrscheinlich eine 3D-beschleunigte Grafikkarte von Intel, AMD oder Nvidia.

Der Standard-Webbrowser unter Gnome ist Firefox 34.0. Außer zwei Plugins sind keine Erweiterungen vorinstalliert. Dabei handelt es sich um die Gnome Shell-Integration und den iTunes Application Detector. Die Office-Suite LibreOffice ist in Version 4.3.4.1 installiert, aber nicht komplett. Fehlende Komponenten wie z.B. Base muss man bei Bedarf nachinstallieren. Die Gnome-Shell kann dank Software-Rendering auf jeder Hardware laufen, auch wenn keine Hardware-3D-Beschleunigung zur Verfügung steht. Das Software-Rendering ist einigermaßen schnell und durchaus noch benutzbar, doch wird man es wohl kaum ertragen, wenn man keinen sehr schnellen Prozessor hat. Die Situation bessert sich mit einem Mehrkern-Prozessor, doch Videos verzögerungsfrei abzuspielen, ist auf diese Weise schwer. Bei kleinen Videoformaten kann es aber noch gelingen.

Das ist alles, was Gnome an Einstellungen anbietet

Hans-Joachim Baader

Das ist alles, was Gnome an Einstellungen anbietet

Bedauerlich ist, dass das gnome-tweak-tool, auf Deutsch Optimierungswerkzeug genannt, nicht standardmäßig installiert ist. Denn man benötigt es, um Erweiterungen für die Gnome-Shell zu installieren, da dafür kein Weg in der Standardkonfiguration vorhanden ist. Daneben kann man auch andere Dinge einstellen, die die Gnome-Entwickler nicht in der GUI konfigurierbar gemacht haben.

Neu ist das Werkzeug DevAssistant, das Entwicklern helfen soll, Entwicklungsumgebungen für ihre Projekte einzurichten, so dass sie sich mehr auf das Schreiben von Code konzentrieren können. Da Entwickler viel mit Terminals arbeiten, wurde hier zusätzlicher Komfort eingebaut, unter anderem die Option eines transparenten Hintergrunds, automatische Aktualisierung des Titels, Umschalter zum Deaktivieren von Tastenkürzeln und Suche nach Terminals anhand des Namens in der Gnome-Desktop-Übersicht. Das hat zur Folge, dass das Terminal mehr Optionen anbietet als der gesamte Gnome-Desktop. Das mag Entwickler freuen, normale Benutzer überzeugt man damit aber nicht.

Eine Sitzungsverwaltung fehlt weiterhin. Zwar ist gnome-session in der Lage, Sitzungen zu speichern und wieder herzustellen, doch die Definition von Sitzungen ist nur über Konfigurationsdateien oder über das gnome-tweak-tool möglich. Möglicherweise funktioniert es auch nicht bei allen Programmen, und die Programme, bei denen es funktioniert, nehmen auch nicht den Zustand an, den sie zuletzt hatten, sondern werden lediglich gestartet und mit ihrem Fenster auf die letzte Position gesetzt.

Login-Bildschirm von KDE

Hans-Joachim Baader

Login-Bildschirm von KDE

Alle Systemlogs werden über journald verwaltet. Das erfordert weiteres Umdenken, ist primär aber eine Vereinfachung, da der einfache Aufruf von journalctl bereits alle Logeinträge anzeigt. Diese kann man dann durchsuchen, filtern usw. - aber das unter Umständen lästige Suchen in mehreren Logdateien entfällt, ganz zu schweigen von den weiteren Vorteilen von Journald, die syslog mit einem Mal so alt aussehen lassen, wie es ist. Es gibt auch einen grafischen Logbetrachter - gnome-logs (deutscher Name: Protokolle), der allerdings nicht installiert ist und nur mit Yum oder DNF nachinstallierbar ist. Er bietet allerdings auch nur einfache Filtermöglichkeiten und dürfte einem Systemverwalter auf keinen Fall genügen.

KDE

Calligra ist wohl noch nicht so stabil, dass man es einsetzen möchte

Hans-Joachim Baader

Calligra ist wohl noch nicht so stabil, dass man es einsetzen möchte

KDE ist in Version 4.14.3 enthalten, aber seit Fedora 18 nur noch ein »Spin«. Die Installations-DVD entspricht ungefähr der der Workstation-Variante. Beim ersten Start erscheinen die Texte in einem Mix aus Englisch und Deutsch, da offenbar nicht alle Übersetzungen installiert wurden.

Die Anmeldung erfolgt nun mit dem neuen Anmeldemanager SDDM, den man durch KDM ersetzen kann, wenn man will. Der Standard-Webbrowser ist Konqueror, augenscheinlich ohne Änderungen an den Standardeinstellungen. Firefox ist dagegen nicht installiert. Ebenso fehlt LibreOffice, stattdessen ist die Calligra-Suite installiert. Installiert man Firefox nach, so präsentiert sich dieser ohne Erweiterungen oder Plugins.

KDE ist weiterhin angenehm zu benutzen und im Rahmen des Tests, der natürlich keine allzu großen Anforderungen stellt, fast problemlos. Im Gegensatz zu Gnome sind die traditionellen Bedienelemente unbeschädigt erhalten und es gibt Einstellungsmöglichkeiten bis zum kleinsten Detail, ohne dass man etwas nachinstallieren muss. Die Anwendungen bieten einen großen Funktionsumfang und sind konfigurier- und erweiterbar. Nicht immer ist allerdings die Auswahl der mitgelieferten Anwendungen sinnvoll - zumindest meiner Meinung nach. Der Video-Player wird weiter unten noch sein Fett abbekommen, aber auch Calligra scheint längst nicht so stabil zu sein, wie es sollte. Beim Schließen einer langen (MS Word-) Datei stürzte Calligra Words ab, obwohl nichts an der Datei geändert wurde.

Der KDE-Spin nutzt noch nicht den Journald von Systemd für das Loggen, sondern installiert und startet weiterhin rsyslog. Die Bibliotheken des KDE Frameworks 5 sind vorhanden, so dass man Programme für die nächste Generation von KDE entwickeln, aber auch ablaufen lassen kann. Der Name der entsprechenden Pakete, die nicht vorinstalliert sind, beginnt mit kf5-.

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