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Do, 8. Januar 2015, 15:00

Fedora 21

Multimedia im Browser und auf dem Desktop

Wegen der Softwarepatente in den USA kann Fedora, ebenso wie die meisten anderen Distributionen, nur wenige Medienformate abspielen, da es viele benötigte Codecs nicht mitliefern kann. Die Lösung heißt wie immer RPM Fusion. Diese Seite bietet zusätzliche Repositorien, die leicht hinzufügen kann. Dies gilt für alle Desktops gleichermaßen. Die Installation funktioniert prinzipiell mit Konqueror und Firefox. Während unter Gnome die Installation reibungslos klappte, lieferten unter KDE sowohl Konqueror als auch Firefox am Ende eine Fehlermeldung, dass Apper ein Paket nicht finden konnte. Trotz dieser Meldung, die für Benutzer so aussieht, als wäre die Installation fehlgeschlagen, war aber alles installiert. Das kann eigentlich nur ein, möglicherweise neuer, Fehler in Apper sein.

Die meisten Player bieten bekanntlich die Option an, über die Paketverwaltung nach passenden Plugins zu suchen. Das funktioniert jetzt endlich, der einzige Mangel ist, dass man meist die Anwendung neu starten muss, nachdem ein Plugin installiert wurde. Wer sich auskennt, kann auch alle benötigten Codec-Pakete von Hand installieren. Sie sind sämtlich in Form von GStreamer-Plugins von RPM Fusion zu beziehen. Da sowohl die neue Version 1.4 von GStreamer als auch die Version 0.10 noch in Gebrauch sind, installiert man am besten die Codec-Sammlungen »plugins-bad« und »plugins-ugly« in allen Varianten für GStreamer 0.10 und GStreamer 1.4. Für GStreamer 0.10 benötigt man außerdem und vor allem das FFmpeg-Plugin, für GStreamer 1.4 dessen Fork libav.

Der Standard-Player für Audio und Video ist unter Gnome der Player »Videos«, früher »Totem« genannt. Unter KDE sind es Amarok und Dragonplayer. Während Amarok funktionierte, gab es bei Videos mit Dragonplayer wiederum Probleme. Der Ton war da, das Bild aber nicht. Es bleibt dabei, dass Dragonplayer zu nichts zu gebrauchen ist. Man installiert stattdessen besser bewährte Programme wie (S)MPlayer, VLC oder Xine, die auch viel mehr Funktionalität aufweisen.

Anders als in Ubuntu wird unter Fedora das von Cisco finanzierte OpenH264-Plugin, das ein freier Ersatz für das Adobe Flash-Plugin ist, nicht automatisch heruntergeladen. Die Gründe dafür sind, dass der Binärcode des Plugins nicht in der Fedora-Infrastruktur compiliert wurde, was die Paketrichtlinien verletzt, dass die Cisco-Lizenz den Benutzern nicht angezeigt werden konnte (was möglicherweise inzwischen behoben ist) und dass die Cisco-Lizenz kommerzielle Nutzungen des Plugins verbietet, was die Fedora-Richtlinien verletzt. Man muss das Plugin daher manuell herunterladen, falls man es nutzen will. Eine Anleitung ist im Fedora-Wiki zu finden.

Nötig ist das aber in vielen Fällen nicht. Auch ohne Flash-Plugin kommt Firefox in Fedora mit Flash-Videos klar, da der Browser mit GStreamer-Unterstützung compiliert wurde und damit das ffmpeg-Plugin nutzen kann. Getestete Seiten, die so funktionieren, sind unter anderem Youtube, Vimeo, Tagesschau.de und Heute.de.

Paketverwaltung und Updates

Der Software-Installer ist seit Fedora 20 das Zentrum für Anwender, die zusätzliche Pakete für ihr System suchen. Das Programm wurde in dieser Version schneller und benutzerfreundlicher und bietet eine stark vergrößerte Paketauswahl an. Es ähnelt dem Software Center von Ubuntu, besitzt allerdings deutlich weniger Funktionalität. Für eine ernsthafte Systemverwaltung mit yum und RPM ist es kein Ersatz.

Gnome-Software mit Empfehlungen

Hans-Joachim Baader

Gnome-Software mit Empfehlungen

Update-Benachrichtigung in KDE

Hans-Joachim Baader

Update-Benachrichtigung in KDE

Unter KDE kommt weiterhin Apper zum Einsatz, jetzt in Version 0.9.1. Apper ist im Gegensatz zu »Gnome-Software« eine vollständige Paketverwaltung mit Paketquellen, Updates und Details bis auf die Paketebene. Sie kann die Kommandozeilenprogramme vollständig ersetzen, hat aber in der neuen Version offenbar einige neue Macken bekommen. Neben dem bereits erwähnten Phänomen funktionieren auch die Paketgruppen, die im Apper-Hauptbildschirm offeriert werden, nicht. Das Backend unterstütze die Operation SearchGroups nicht, lautet die Meldung.

Die gesamte Paketverwaltung baut unter Gnome und KDE grundsätzlich auf PackageKit auf. Sie funktioniert normalerweise reibungslos und die Updates, wenn sie auch zahlreich sind, sind dank Delta-RPMs oft erstaunlich klein und schnell installiert. Neu verfügbare Updates werden im Benachrichtigungsbereich angezeigt.

DNF, ein möglicher und teilweise schnellerer Ersatz für Yum, wurde von Version 0.4.10 auf 0.6.3 aktualisiert. Wie schon in Fedora 20 wird DNF parallel zu Yum installiert. Obwohl DNF nach Ansicht seiner Entwickler längst dieselbe Funktionalität wie Yum aufweist und bei einigen Operationen deutlich schneller als Yum ist, ist letzteres immer noch der Standard an der Kommandozeile. Das soll sich ändern, in Fedora 22 soll DNF 1.0 Yum ersetzen.

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