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Mo, 28. Juli 2008, 00:00

Linpus Linux Lite

Ein Betriebssystem für mobile Computer

Dass es sehr viele Linux-Distributionen gibt, ist den meisten Anwendern bekannt. Hier soll eine nicht so bekannte, dafür aber sehr leichtgewichtige Distribution vorgestellt werden, die vor allem für Ultra Mobile PCs (UMPCs) wie den Asus EeePC, Everex Cloudbook oder Northec Gecko geeignet ist: Linpus Linux 9.4 Lite.

Einleitung

Die kommerzielle, auf Fedora basierende Distribution Linpus Linux wird von Linpus Technologies aus Taipei, Taiwan, speziell für den asiatischen Markt hergestellt. Die Softwareschmiede gibt es bereits seit 1999 und sie hat verschiedene Editionen der Distribution im Programm: Linpus Linux Desktop mit KDE für herkömmliche Heim-PCs und Arbeitsrechner, Linpus Linux Server für den Servermarkt, Linpus Media Center für Multimedia-PCs, das in einer abgespeckten Download-Version (ohne kommerzielle Codecs) kostenlos erhältlich ist, und zuletzt das in diesem Artikel vorgestellte Linpus Linux Lite. Letzteres gibt es erst seit Ende 2007 auf dem Markt und kommt unter anderem im Northec Gecko UMPC zum Einsatz. Da leider kein solcher Laptop zum Test zur Verfügung stand, wird das System über die für 32-Bit-Rechner als Download erhältliche Live-CD in Version 9.4 getestet.

Da Linpus Linux Lite speziell für mobile PCs konzipiert ist, läuft es auch auf Computern mit wenig Leistung flüssig. So sind als Mindestvoraussetzung eine Intel-, AMD- oder VIA-CPU mit 366 MHz, 512 MB Festplattenspeicher und 128 MB RAM gefordert.

Der Startbildschirm der Live-CD

Dominik Wagenführ

Der Startbildschirm der Live-CD

Die Live-CD enthält neben Englisch einige asiatische Sprachen, das »echte« System unterstützt aber auch Deutsch, Französisch, Italienisch, Spanisch und einige andere. Immerhin kann das Tastaturlayout im Live-System per SCIM auf Deutsch gestellt werden, aber dazu später mehr.

Desktop-Oberflächen

Der Desktop basiert auf Xfce 4.4, bietet aber eine Besonderheit: Die Benutzeroberfläche kann je nach Anwender umgestellt werden.

Einfache Oberfläche

Für Einsteiger gibt es eine vereinfachte Oberfläche, die nicht über herkömmliche Menüs funktioniert, sondern oben Schaltleisten mit den Bereichen Internet, Work, Learn, Play und Settings bietet. Klickt man einen Bereich an, ändert sich zum einen die Desktop-Hintergrundfarbe zur besseren Unterscheidung, zum anderen erscheinen darunter Kästchen mit vordefinierten Anwendungen. Das jeweilige Programm kann durch einen Klick gestartet werden. Am unteren Rand befindet sich ein Panel mit den (im Hintergrund) laufenden Programmen.

Die vereinfachte Oberfläche (hier im Menü Internet)

Dominik Wagenführ

Die vereinfachte Oberfläche (hier im Menü Internet)

Man sollte beachten, dass man im vereinfachten Modus keine Fenster vergrößern oder verkleinern kann. In der Regel läuft jede Anwendung maximiert. Zusätzlich fällt auf, dass der Cursor sehr groß gehalten ist. Bedenkt man den Einsatzzweck auf Mobilgeräten, die nur ein 4- bis 7-Zoll-Display vorweisen können, ist dies sehr sinnvoll.

Die vereinfachte Oberfläche lässt sich sehr intuitiv bedienen, es gibt aber keinerlei Möglichkeit, diese selbst anzupassen. Deinstallierte Programme hinterlassen zum Beispiel ein leeres Kästchen. Es wurde anscheinend davon ausgegangen, dass niemand vorinstallierte Programme entfernen will.

Mit dem Switch-Symbol kann man die Oberfläche wechseln

Dominik Wagenführ

Mit dem Switch-Symbol kann man die Oberfläche wechseln

Erweiterte Oberfläche

Klickt man links unten auf das Wechselsymbol, welches wirklich falsch geschrieben als swich-desktop bezeichnet wird, flackert der Bildschirm kurz, und es erscheint der manchen Anwendern vielleicht bekannte Xfce-Desktop. Hier das erste Achtung: Nicht auf jedem System funktioniert dieser Wechsel ohne Probleme. So kann es bei manchen TFTs passieren, dass der Bildschirm einfach nur schwarz bleibt. Ein Wechsel zurück ist dann ohne Weiteres nicht möglich.

Man sieht nun unten das Xfce-Panel mitsamt Xfce-Menü (Pinguin-Kopf) links, über das man alle Anwendungen starten kann. Der Desktop verhält sich so wie bei den meisten anderen Linux-Distributionen.

Die erweiterte Oberfläche - der Xfce-Desktop

Dominik Wagenführ

Die erweiterte Oberfläche - der Xfce-Desktop

Anwendungen

Als Linux-Kernel in Linpus Linux Lite 9.4 kommt eine angepasste Version 2.6.20.1 zum Einsatz. Der Xfce-Desktop trägt die Versionsnummer 4.4.1 und hat dabei auch die Standard-Xfce-Anwendungen vorinstalliert: Thunar als Dateimanager, Orage als Kalenderprogramm und Mousepad als Editor. Daneben ist eine Vielzahl von Anwendungen vorinstalliert, die eigentlich alles liefern, was man sich wünscht. Die folgende Auflistung geschieht auf Basis des vereinfachten Modus (siehe oben) und soll dabei auch gleich erklären, welche Programme man wo findet.

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