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Do, 18. Juni 2015, 15:00

Einführung in LilyPond 2.18.2

LilyPond ist eine weit verbreitete Open-Source-Notationssoftware, welche innerhalb kurzer Zeit einen Einstieg in die Musiknotation am Computer ermöglicht. Mit der frei verfügbaren Benutzeroberfläche »Frescobaldi« wird die Bedienbarkeit von LilyPond deutlich erleichtert. Nach einem Überblick über andere verfügbare Notationsprogramme werden im Rahmen dieses Textes die grundlegenden Notationsfunktionen von LilyPond dargestellt und erklärt.

Übersicht der Notationsprogramme

Ähnlich wie ein Textverarbeitungsprogramm im Office-Bereich stellt Notationssoftware die Grundlage dar, um Noten am Computer zu setzen, zu archivieren, zu verändern und mit anderen Personen zu teilen. Prinzipiell gibt es ähnlich wie bei Textverarbeitungsprogrammen zwei unterschiedliche Ansätze: WYSIWYG-Editoren (»what you see is what you get«) sowie Markup-basierte Editoren (bei denen erst eine besondere Syntax für die Verwendung gelernt werden muss). Zur ersten Kategorie gehören neben den bekannten kommerziellen Vertretern auch Open-Source-Lösungen wie MuseScore.

Einer der großen Vorteile von WYSIWYG-Editoren ist die oft raschere und intuitive Erlernbarkeit. Während man bei Markup-basierten Editoren erst eine Programmiersprache verstehen muss, kann man bei WYSIWYG-Editoren primär mit der Computermaus oder einer (Midi- bzw. USB-) Klaviatur als Eingabegerät arbeiten, was insbesondere für weniger computeraffine Personen eine Erleichterung darstellt. Zudem ist das Abhören der gerade geschriebenen Musik bei den meisten Programmen auf Knopfdruck möglich.

Diese Programme haben jedoch dieselben Nachteile, die auch bei WYSIWYG-Textverarbeitungsprogrammen vorhanden sind. In den meisten Fällen wird ein spezifisches Programm benötigt, um die (oft proprietären) Dateiformate bearbeiten zu können. Weiterhin können bei Dateien, die an unterschiedlichen Computern bearbeitet werden, Formatierungsfehler auftreten. Dieses Problem tritt insbesondere bei der Verwendung unterschiedlicher Programmversionen auf. Der häufig große Bedarf an Arbeits- sowie Festplattenspeicher ist heutzutage zu einem geringeren Problem geworden.

Als Alternative zu WYSIWYG-basierten Programmen gibt es bei der Textverarbeitung das inzwischen weit verbreitete TeX bzw. LaTeX. Bei Notationssoftware ist das Pendant hierzu LilyPond. Diese Software, ein Compiler für mit Markup-Editoren geschriebenem Code, ist sowohl unter diversen Linux-Distributionen als auch unter Mac OS X und Windows verwendbar. In seiner aktuellen Version benötigt das Programm zwischen 17 und 25 MB an Speicherplatz, abhängig vom verwendeten Betriebssystem. Die aktuelle Version von LilyPond bei Erstellung des Artikels (Februar 2015) war die Nummer 2.18.2.

Im Rahmen dieses Textes soll primär auf die grundlegenden Notationsfunktionen von LilyPond eingegangen werden. Zudem soll an dieser Stelle aber noch erwähnt werden, dass es mehrere WYSIWYG-Software-Adaptionen gibt, welche LilyPond im Hintergrund verwenden, etwa Denemo und den Nachfolger von NoteEdit, Canorus. Zudem gibt es auch andere Markup-Notensatzprogramme als LilyPond, etwa ABC oder MusiXTeX. Eines der stärksten Argumente für LilyPond ist jedoch neben seiner weiten Verbreitung und seiner sehr umfassenden Funktionalität und Dokumentation die ausgesprochen große Community. Es existieren eine Mailingliste, ein eigener IRC-Channel und Foren, welche bei Fragen zur Verfügung stehen.

Installation

Der Installationsprozess weicht unter Linux, Mac OS X und Windows voneinander ab, ist aber prinzipiell sehr intuitiv und in den online vorhandenen LilyPond-Unterlagen sowie dem LilyPond-Handbuch verständlich beschrieben. Um mit LilyPond arbeiten zu können, benötigt man auf dem Rechner lediglich das Programm selbst als Compiler sowie einen gewöhnlichen Texteditor. Die erstellten Dateien werden mit der Endung *.ly gespeichert und anschließend vom Compiler in das zu verarbeitende Format (etwa PDF oder MIDI) umwandelt.

Um den eigenen Workflow zu verbessern, ist es sehr empfehlenswert, eine grafische Unterstützung zu installieren. Hier ist insbesondere Frescobaldi als Notensatz-Editor zu erwähnen. Dieses Programm bietet die Möglichkeit, auf Knopfdruck den geschriebenen Text in einer Vorschau anzusehen. Dadurch wird die Fehlersuche deutlich vereinfacht.

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