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Do, 13. August 2015, 15:00

Systemreparatur mit Notfall-DVD

Ihr Linux-System startet nicht mehr? Das ist je nach Ausgangslage kein ganz großes Problem: Über Recovery-Funktionen oder eine Live-DVD lassen sich Daten retten und Reparaturen durchführen.

Solange ein Linux-System läuft, können Sie Reparaturen mit Bordmitteln durchführen. Wenn es nicht mehr startet oder Sie sich nicht mehr anmelden können, beheben Sie Fehler über ein Recovery-System oder ein Zweitsystem. In vielen Fällen hilft die Installations-DVD der jeweiligen Distribution weiter. Für einige Reparaturen eigenen sich spezielle Notfallsysteme besser.

Minimales Rettungssystem starten

Für einige Reparaturen genügt es, Linux ohne grafische Oberfläche in einem Minimalmodus zu starten. Über die Kommandozeile lassen sich dann Reparaturen durchführen oder Kennwörter zurücksetzen (-> Punkt 2). Voraussetzung dafür ist, dass die Bootumgebung noch in Ordnung ist. Andernfalls verwenden Sie ein Notfallsystem auf USB-Stick oder DVD (-> Punkt 3).

Grub-Bootmenü von Ubuntu

Thorsten Eggeling

Grub-Bootmenü von Ubuntu

Das Minimalsystem starten Sie über das Menü des Bootmanagers. Ist nur ein System installiert, erscheint bei Ubuntu das Menü nicht auf dem Bildschirm. Drücken Sie dann kurz nach dem Einschalten des PCs die Tasten Esc oder Shift. Manchmal ist es schwierig, den richtigen Zeitpunkt zu erwischen. Halten Sie einfach die Shift-Taste gedrückt, während der Computer hochfährt. Über das Menü wählen Sie dann den Eintrag für das Rettungssystem aus. Bei Ubuntu gehen Sie auf »Erweiterte Optionen für Ubuntu« und dann auf »Ubuntu, mit Linux 3.19.0-10-generic (recovery mode)«. Die angezeigte Kernel-Version variiert je nach Ubuntu-Version. Sollten einige Kernel-Updates installiert sein, nehmen Sie den Eintrag mit der höchsten Versionsnummer. Nach erfolgreichem Start sehen Sie das Wiederherstellungsmenü mit mehreren Optionen. Sie können hier beispielsweise den Netzwerkzugriff aktivieren oder das Dateisystem überprüfen lassen. Für Reparaturarbeiten wählen Sie »Zur root-Befehlszeile (Shell) wechseln«.

Menü des Recovery-Modus von Ubuntu

Thorsten Eggeling

Menü des Recovery-Modus von Ubuntu

Bei den Ubuntu-Verwandten Xubuntu und Lubuntu verläuft dies ähnlich. Andere Systeme besitzen zwar auch meist einen Wiederherstellungsmodus, werden Sie jedoch nach dem Administratorpasswort fragen. Das lässt sich aber umgehen. Bei OpenSuse, Fedora oder Linux Mint beispielsweise sehen Sie das Grub-Bootmenü standardmäßig. Sobald es erscheint, drücken Sie die Taste E, um den Menüeintrag zu bearbeiten.

Navigieren Sie mit den Pfeil-Tasten an das Ende der Zeile, die mit »linux« beginnt. Hängen Sie Folgendes an die Zeile an:

init=/bin/bash

Im Grub-Editor gilt eine englischsprachige Tastaturbelegung. »=« finden Sie auf der Akzent-Taste links neben der Backspace-Taste, und für den Slash »/« drücken Sie die »-«-Taste. Mit F10 booten Sie dann den Eintrag. Sie landen dann auf einer Kommandozeile, die Sie für Reparaturen nutzen können. Über die Kommandozeile lassen sich Dateien ändern und kopieren. In der Regel ist das Dateisystem im Minimal-Linux jedoch schreibgeschützt eingehängt. Mit folgender Befehlszeile

mount -o remount,rw /

erhalten Sie Schreibzugriff.

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