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Do, 21. April 2016, 15:00

Ubuntu unter Windows ausprobiert

Dieser Artikel gibt einen ersten Eindruck des »Windows-Subsystems für Linux«, das Microsoft bereitstellt, um Ubuntu ohne Virtualisierung unter Windows laufen zu lassen.

Aktivierung des »Windows Subsystem für Linux«

Michael Kofler

Aktivierung des »Windows Subsystem für Linux«

Microsoft hat auf der Entwicklerkonferenz Build 2016 einigermaßen überraschend verraten, dass in zukünftigen Windows-Versionen die bash sowie eine ganze Sammlung von Linux-Tools auf der Basis von Ubuntu 14.04 integriert werden soll. Später soll dieses Angebot auf Ubuntu 16.04 aktualisiert werden.

Es schadet vielleicht nicht, nochmals zu wiederholen, wofür das Linux-Subsystem gedacht ist (und wofür nicht): Microsoft will offensichtlich Entwicklern helfen, die in beiden Welten arbeiten — die also unter Windows Programme entwickeln, aber gleichzeitig Linux-Server-Dienste ausführen möchten oder auch nur einen vernünftigen Werkzeugkasten mit ssh/scp/less/grep/find/sed etc. brauchen.

Das führte bisher meist dazu, dass parallel zu Windows eine virtuelle Linux-Maschine lief. Aber noch eleganter ist es natürlich, wenn diese Werkzeuge direkt unter Windows laufen. Selbst innerhalb von Microsoft kann man eventuell argumentieren, dass ein in Windows integriertes Linux-System im Vergleich zu einer vollwertigen Linux-Installation in einer VM immer noch das kleinere Übel ist.

Das Linux-Subsystem hat keine grafische Benutzeroberfläche, diese ist auch nicht geplant. Insofern richtet sich das Angebot definitiv nicht an Einsteiger. Momentan gibt es offensichtlich keine Absichten, X (oder Wayland oder gar Mir?) ebenfalls in Windows zu integrieren. Aber, so beweglich, wie Microsoft zur Zeit agiert, gilt wohl: Sag niemals nie.

Download von »Ubuntu on Windows, distributed by Canonical«

Michael Kofler

Download von »Ubuntu on Windows, distributed by Canonical«

Voraussetzungen

Die Linux-Umgebung ist zwar (bei weitem) noch nicht fertiggestellt, lässt sich aber mittlerweile testen. Eine ausführliche Installationsanleitung gibt es hier.

Die Kurzfassung:

  • Sie brauchen Windows 10 (64 Bit!), wobei es ausreicht, wenn das Ding in einer virtuellen Maschine läuft :-)
  • Sie müssen Mitglied im Insider Preview Programm sein und in Windows den Insider-Modus aktivieren.
  • Sie müssen den Windows-Entwickler-Modus aktivieren (Systemeinstellungen, Modul Update und Sicherheit, Dialogblatt Für Entwickler).
  • Sie müssen für die Insider Previews die »Fast Lane« aktivieren (Systemeinstellungen, Modul Update und Sicherheit, Dialogblatt Windows Update, dann Erweiterte Optionen, schließlich den Regler für die Insider-Stufe ganz nach rechts ziehen).
  • Sie müssen den aktuellen Insider-Build 14316 herunterladen (oder in Zukunft eine neuere Version).
  • Sie müssen das Feature Windows Subsystem for Linux (Beta) aktivieren. Den entsprechenden Dialog finden Sie, wenn Sie im Startmenü nach Windows-Features aktivieren oder deaktivieren suchen.
  • Sie müssen, nochmals im Startmenü, das Programm bash starten. Die bash wird in cmd.exe ausgeführt (igitt!) und fragt beim ersten Start, ob es Ubuntu on Windows aus dem Windows Store herunterladen soll. Ja bitte!

Wie unter Windows üblich, sind im Verlauf dieser Arbeiten zumindest ein halbes Dutzend Neustarts erforderlich.

Kommentare (Insgesamt: 24 || Alle anzeigen )
Re[9]: Trotzdem: (OS Tortoise, So, 24. April 2016)
Re[8]: Trotzdem: (asdfsdfasdf, So, 24. April 2016)
Re[7]: Trotzdem: (Clueless, So, 24. April 2016)
Re[6]: Trotzdem: (sadflkasdf, So, 24. April 2016)
Re[5]: Trotzdem: (#!, Sa, 23. April 2016)
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