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Do, 24. November 2016, 15:00

OpenSuse Leap 42.2

Nachdem mit OpenSuse Leap 42.1 der freien Gemeinschaftsdistribution teilweise nur ein mäßiger Hüpfer gelang und das Produkt vor allem auf dem Desktop anfänglich nur wenig überzeugte, folgt nun mit der Version 42.2 die erste Aktualisierung. Wie immer will das Team mit der aktuellen Version eine noch bessere, einfachere und stabilere Distribution herausgebracht haben. So verspricht OpenSuse auch dieses Mal, mit dem Produkt ein weitgehend universelles System für Desktop-, Netbook- und Serveranwender zu liefern. Pro-Linux schaute sich die Distribution eine Zeit lang an und testete sie in produktiven Umgebungen und war mit einer OpenSuse-Version selten so zufrieden.

Einführung

opensuse.org

Mit der Version 42.2 von OpenSuse erscheint nun erstmals eine erste Aktualisierung der Distribution, die dem neuen Veröffentlichungsschema folgt. Wie bereits bei OpenSuse 42.1 angekündigt, stellt die neue Version keine vollständige Neuentwicklung mehr dar, sondern eine partielle Aktualisierung der bestehenden Generation. Denn während die Basis der Distribution nur wenige größere Änderungen erfuhr, wurde vor allem der nach außen sichtbare Desktop einem massiven Update unterzogen.

Grund für die unterschiedliche Aktualisierungsstrategie ist die Arbeitsteilung innerhalb des Projekts. Bereits im Frühsommer 2015 hatte das hinter dem Projekt stehende Nürnberger Unternehmen Suse angekündigt, die Entwicklung von OpenSuse direkt zu unterstützen und einen Großteil der Quellen von Suse Linux Enterprise (SLE) auch in den OpenSuse-Build-Service (OSB) einzuspeisen. Die Idee dahinter war, dass Suse sich um die Basis der Gemeinschaftsvariante kümmert und die freie Gemeinschaft den Desktop und die darauf aufbauenden Anwendungen im Rahmen von »Tumbleweed« bereitstellt.

Streng genommen stellt OpenSuse Leap 42.2 deshalb eine Aktualisierung von OpenSuse Leap 42.1 dar, deren Basis aus Suse Linux Enterprise (SLE) 12 Service Pack 2 stammt. Wer bereits mit stabilen Versionen anderer Distributionen gearbeitet hat, sogenannten LTS- oder Enterprise-Varianten, wird sicherlich nichts Verwerfliches dabei finden, versprechen diese Produkte in der Regel Stabilität und eine langfristige Planbarkeit. Doch ist das auch bei Opensuse der Fall? Schließlich verwendet das Produkt nur als Basis einen Enterprise-Unterbau - der zudem im Vergleich zu OpenSuse Leap 42.1 aktualisiert wurde.

Lieferumfang

Mirko Lindner

Mittlerweile gehört es zum guten Ton jedes Distributors, das eigene Produkt in verschiedenen Editionen auszuliefern. So kommt auch OpenSuse Leap 42.2 in der aktuellen Version in mehreren Varianten – auch, wenn die Artenvielzahl mit der Einführung der neuen Strategie dezimiert wurde. Neben einer 4,7 GB großen DVD, die die Mehrzahl der verfügbaren Pakete in sich vereint, offeriert das Team auch ein kleineres Abbild für eine Netzwerkinstallation. Dedizierte Versionen für spezielle Einsatzbereiche oder Desktops stellt das Team nicht mehr bereit. Hier müssen Anwender auf die zahlreichen Abwandlungen der Distribution zurückgreifen, die im Zuge diverser Projekte entstanden sind, oder sich schlicht selbst eine passende Variante bauen. Die schon in der Vorgängerversion nicht mehr angebotene Live-Version ist auch dieses Mal entfallen.

OpenSuse liefert auch mit der neuen Version einen gewohnt großen Umfang an Paketen, der sich allerdings auf freie Software beschränkt. Anwender, die auch proprietäre Zugaben wünschen, müssen diese aus einem Online-Verzeichnis installieren. Diese Unterteilung wurde bereits in OpenSuse 11.1 eingeführt und soll es sowohl Entwicklern als auch Drittherstellern erleichtern, auf OpenSuse aufbauende, freie Produkte zu erstellen.

Die Softwareausstattung ist Suse-typisch üppig ausgefallen. Zur Grundausstattung gehören neben dem Basissystem, diverse Desktops, Server und Tools. Verschwunden aus der Installation sind allerdings Seamonkey, der sich nicht mehr kompilieren lässt, Dropbear, der laut Aussage des Herstellers keine Vorteile gegenüber openssh bietet, und das nicht mehr funktionierende Algebra-System Cadabra.

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