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Do, 8. Dezember 2016, 15:00

Fedora 25

Dem halbjährlichen Veröffentlichungszyklus folgend ist kürzlich Fedora 25 erschienen. In diesem Artikel sollen die Neuerungen dieser Ausgabe erkundet werden.

Fedora 25

Hans-Joachim Baader

Fedora 25

Generelles

Fedora 25 ist nur fünf Monate nach Fedora 24 erschienen. Die Distribution ist wie immer seit Fedora 21 in verschiedenen Varianten erhältlich: Desktop/Workstation, Server und Atomic Host. Darüber hinaus gibt es Varianten, Spins genannt, die von der Gemeinschaft gepflegt werden. Sie alle haben jedoch dieselbe Basis und benutzen dasselbe Paketrepositorium.

Der Schwerpunkt des Artikels liegt zwar auf den Desktopumgebungen Gnome und KDE, aber auch die Änderungen in den anderen Fedora-Varianten sollen kurz aufgeführt werden. Außerdem soll auch die Software, die allen Varianten gemeinsam ist, in diesem Abschnitt zur Sprache kommen. Das meiste davon kann nur kurz beschrieben werden, da es sich einem eingehenden Test entzieht.

Alle Varianten von Fedora 25 verwenden den Linux-Kernel 4.8, der keinen leichten Start hatte: Trotz oder gerade wegen einer Verzögerung der Freigabe um eine Woche hatte sich Debug-Code eingeschlichen, der bei einigen Benutzern ziemlich schnell zu einer Kernel-Panik und damit zum Stillstand des Systems führte. Nur kurz darauf musste noch einmal gepatcht werden, um den Dirty CoW-Fehler zu beseitigen. Immerhin kann man bei Fedora sicher sein, dass diese Updates schnell zu den Benutzern gelangen. Trotz alledem bringt Linux 4.8 zahlreiche Verbesserungen und Neuerungen mit sich und sollte den älteren Kerneln in Sachen Funktionalität, Geschwindigkeit und Energieeffizienz überlegen sein.

NSS wurde in Fedora 25 erweitert, um eine systemweite Kryptografie-Richtlinie vorzugeben. Benutzerprozesse werden beim Ausloggen abgeschossen, was das Gegenteil des bisherigen Verhaltens ist. Es handelt sich dabei aber um eine änderbare Option. Bei Laptops mit im Prozessor eingebauten Grafikeinheiten und zusätzlichen Grafikkarten wird das Wechseln zwischen diesen erleichtert.

Die Server-Variante von Fedora 25 enthält nun ein Diagnosemodul für SELinux-Probleme im Verwaltungsprogramm Cockpit. Ferner werden in Cockpit SSH-Schlüssel angezeigt, und Authentifikationsdienste mit zwei oder mehreren Faktoren werden unterstützt. Die Identitätsverwaltung FreeIPA wurde auf Version 4.4 aktualisiert.

Fedora Atomic ersetzt die Cloud-Variante von Fedora. Allerdings wird weiterhin ein Cloud-Basis-Image verfügbar sein, das für alle Zwecke geeignet ist. Das Basis-Image wird auch als Docker-Image bereitgestellt, das einmal im Monat aktualisiert wird. Atomic hingegen ist stark auf das Ausführen von Containern optimiert und weniger für andere Einsatzzwecke. Diese Variante soll alle zwei Wochen aktualisiert werden und ist in verschiedenen Formaten (OpenStack, allgemeine virtuelle Maschinen, Vagrant und Amazon EC2) erhältlich.

Docker ist nun in Version 1.12 enthalten und Rust-Entwickler finden Unterstützung für diese neue Sprache vor. Aktualisierte Anwendungen sind neben vielen anderen Perl 5.24, Python 2.6, 2.7 und 3.3 bis 3.5, Node.js 6.9.1, Ruby on Rails 5.0, PHP 7.0, der Haskell-Compiler GHC 7.10, Erlang 19, Go 1.7, Storaged statt UDisks2, glibc 2.24 und Unicode 9.0. Weitere Informationen liefern die Anmerkungen zur Veröffentlichung.

Spins von Fedora 25 gibt es unter anderem für andere Desktopumgebungen (KDE Plasma, Xfce, LXDE, Mate-Compiz und Cinnamon). Unter der Bezeichnung »Fedora Labs« gibt es ferner Software-Zusammenstellungen für spezifische Zwecke wie Spiele, Robotersteuerungen, Astronomie und einiges mehr. Alle Labs stehen als Live-ISO-Images zum Download zur Verfügung.

Die Images für Fedora 25 sind zum Download in allen Varianten auf den Servern zu finden. Unterstützt werden 64 Bit x86-Plattformen sowie 32 Bit ARM. Einzelne Spins sind auch für 32 Bit x86 verfügbar. Weitere Ausgaben von Fedora 25 existieren für 64 Bit ARM, Power (einschließlich einer Variante in Little-Endian-Konfiguration) und s390x. Außerdem läuft Fedora 25 erstmals offiziell auf Raspberry Pi 2 und 3.

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