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Thema: Apropos LiMux: Der Einsatz von Open-Source-Software in Verwaltungen

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Kommentare von Lesern spiegeln nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wider.
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Von Josef Hahn am Mi, 22. Februar 2017 um 13:17 #

Vorweg: Ich benutze privat ausschließlich freie Software. Und da bin ich durchaus sogar relativ radikal mit.

Aaaber bei dieser München-Diskussion muss ich doch sehr schmunzeln (nicht nur hier; heise führt sie ja auch im täglichen Turnus):

Es ist erstmal gut vorstellbar, dass MS beim Umzug ein Geldköfferchen irgendwo liegengelassen hat. Und das mag auch mit dem Limux-Abbau zu tun haben. Ja. Aber es ist trotzdem dumm, die Kritik nicht zu bedenken. Denn ich kann mir die schlechte Stimmung durchaus erklären. Es gibt mit Sicherheit frappierende Usability-Schwächen im Linux-Desktop, oder?? Ich benutz das Zeug seit anderthalb Jahrzehnten und ärgere mich da auch gelegentlich noch drüber. Was soll denn Lieschen Müller machen, für die schon MS Office eine technische Hürde ist?
Und neben Office gibt es ja auch Kommunikation oder Datenaustausch.

Es hätte dem Libreoffice bestimmt gut getan. Aber ist es die Aufgabe der Stadt München, das zu befeuern? Doch eigentlich nicht wirklich, wenn man ehrlich ist... Die Polizei fährt auch mit kommerziellen Autos und tüftelt sich nicht im 3D Drucker anhand einer freien Skizze irgendwas zusammen...


>Erstens bietet Open Source aufgrund des freien Informationsaustausches innerhalb der Open-Source-Gemeinschaften die Freiheit, den Anbieter jederzeit zu wechseln

Womit kommen diese ganzen Groupware-Tools aus? Richtig, mit MS-Protokollen und mit Google. Von welchen Browsern kann Firefox kram rübermigrieren? Richtig, Internet Explorer. Welche Social Networks werden unterstützt? Diaspora? Kaum... Facebook? Klaaaaaro!!! Es ist leider so, dass selbst die Open Source Gemeinschaften den proprietären Kram de facto viel besser unterstützen, als das, was der Nachbarfrickler implementiert hat. Widerspricht diametral dem Wunsch der FOSS-Szene. Ist aber so.

>Zweitens ist Open Source sicherer. [...]Open Source profitiert von tausenden von Augen

*gähn* Alberner Quatsch.... Wäre schön - ist aber halt nicht so...

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  • 1
    Von woweil am Mi, 22. Februar 2017 um 13:42 #

    In vielen Punkten gebe ich Dir Recht.
    Aber soweit LibreOffice kritisiert wird, mag die Kritik berechtigt sein.
    Aber MSOFFICE ist mindestens ebenso kritikwürdig, wieoft habe ich mich über das eine oder andere bis zur Weißglut geärgert oder sind mir Inhalte deswegen flöten gegangen. Ich denke, da sind beide häufig ein Ärgernis.

    Was es die Sicherheit anbetrifft, teile ich nicht Deine Meinung. Natürlich gibt es schlimme Sache auch im OpenSource-Bereich, auch sogar, wo man nur sprachlos die Hand an den Kopf legen kann; aber würde man über die Jahre beide Softwarearten -und ich meine nicht nur Linux, sondern auch bspw. die BSD-Derivate; die ja auch OpenSource sind-, so bin ich überzeugt, daß sich die Wage zugunsten von OpenSource bewegen würde. Zur Sicherheit zählt man ja auch nicht nur die Sicherheit gegen Angriffe, sondern auch die Betriebssicherheit.
    Ich will ja nicht nur herummeckern: Bei Windows 10 im Betrieb muß ich mindestens täglich einmal das System neu starten; meine Linux-Clients schicke ich kurz vor Nichtgebrauch in den Schlaf aller glückseligen und bei Aufwachen ist alles sehr schnell fit. Bei Windows kann das schon mal 15 Minuten- dauern -mit Uhr emessen, bis damit arbeiten kann. Und sowas sind für mich alles KO-Kriterien.

    Ja und daß man auch MS-Protokolle nutzt, ist doch ok. Seit über 20 Jahren nutzt MS auch TCP/IP. Und falls die Protokolle was taugen, warum nicht. Beide Seiten sollten entspannter auf einander zugehen.

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    • 1
      Von Josef Hahn am Mi, 22. Februar 2017 um 14:03 #

      > Ich denke, da sind beide häufig ein Ärgernis.
      Ich brauche Office fast nie. Wenn doch schonmal, benutze ich auch schonmal auf der Firma das MS Office. Es ärgert mich auch bisweilen, aber weniger intensiv. Auch mit anderen Dingen. Bei MS sind es dann eher die Hollywood-Allüren des UI (alles animiert, überall Ablenkung, schlechte Ergonomie), während es bei LO eher die Soviet-Allüren des UI sind (alles wackelt irgendwie, ist schwerfällig, wirkt nicht elegant; Repainting-Imperfektionen geben dem ganzen dann noch einen fehlerhaften Touch).

      > so bin ich überzeugt, daß sich die Wage zugunsten von OpenSource bewegen würde.
      Ja? Warum? Überzeugen dich die Argumente, oder kennst du Statistiken? Ich glaube, die Big Player können es sich garnicht anders leisten, als richtig viel Manpower in Security zu stecken. Perfekt sind beide Welten nicht. Aber alle Sicherheitsmaßnahmen, die außerhalb des Kernels selbst stecken (systemd? sudo? cron? ...), sind wahrscheinlich qualitativ gerade so gut, dass sie nicht direkt auseinanderbröseln. So ist nämlich der gesamte Rest auch...

      >Bei Windows 10 im Betrieb muß ich mindestens täglich einmal das System neu starten; [...] Und sowas sind für mich alles KO-Kriterien.
      Ja, total ärgerlich. Kenne ich von der Firma. Wirklich nicht gut gemacht... Full ACK.

      >Ja und daß man auch MS-Protokolle nutzt, ist doch ok. Seit über 20 Jahren nutzt MS auch TCP/IP.
      1. Spannend sind die Schichten über TCP/IP. Etwa IMAP vs. ActiveSync, oder sowas. Oder von mir aus auch: Silverlight vs. html (es sind ja nicht immer nur Protokolle). Und Protokolle, die frei weiterentwickelt werden, hätten theoretisch schon ihren Vorteil. Ist aber alles nicht der Punkt. Denn ich wollte nur das Argument aus dem Artikel aufgreifen, dass Open Source der große Spender von Freiheit sei. Das ist nur ganz theoretisch der Fall, denn de facto ist unsere ganze freie Software - überspitzt gesagt - sowieso nur noch das dumme Terminal in die MS- und Google-Cloud.

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    Von throgh am Mi, 22. Februar 2017 um 16:46 #

    Ich gebe dir Recht: Open-Source sollte definitiv mehr unter sich selbst auch unterstützen. Defakto ist es aber auch so, dass es dafür konkret viele Erklärungsmodelle gibt. Eines davon: Der Wunsch irgendwie doch dazu gehören zu können und auch schlichtweg "Marketing" betreiben zu können. Bringt nur nicht viel, da so kein Paradigmenwechsel entsteht. Das wäre auch meine Kritik an vielen selbsternannten "Open-Source"-Verfechtern, die dann gerne Twitter beispielsweise nutzen, ein Facebook-Profil haben und bei YouTube ihre Videos hinterlassen - natürlich zu Linux. Warum nicht Letzteres mit entsprechenden Projekten wie Mediadrop? Warum nicht GNUSocial weiter nach vorne bringen? Warum nicht dezentral arbeiten? FOSS und FLOSS werden sonst immer nur Anhängsel bleiben, diktiert von Anderen.

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