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Do, 27. April 2017, 15:00

Streifzug durch Ubuntu 17.04

Gnome und LibreOffice

Hans-Joachim Baader

Gnome und LibreOffice

Gnome

Ubuntu Gnome bietet Gnome 3.24 als Desktop-Umgebung an, allerdings nicht komplett. Einige Komponenten tragen niedrigere Versionsnummern, beispielsweise Gnome Software 3.22. Das neue Gnome enthält eine Vielzahl von neuen Funktionen. Die auffälligste darunter dürfte der »Night Light«-Modus sein, der die Farben des Desktops abhängig von der Tageszeit ändert. So soll beispielsweise erreicht werden, dass das Sitzen vor dem Rechner weniger ermüdend ist.

Insgesamt sind die Verbesserungen wenig spektakulär und können nicht alle aufgezählt werden. Als neue Anwendung ist ein Programm zur Rezeptverwaltung mit dabei - hier ist die geringschätzige Bezeichnung »App« für ein Anwenderprogramm aber durchaus angebracht, denn »gnome-recipes« präsentiert sich als ziemlich konzept- und inhaltslos. Auch wenn das KDE-Pendant »krecipes« seit Jahren kaum gewartet wird, ist es »gnome-recipes« in allen Belangen haushoch überlegen. Darüber hinaus versucht »gnome-recipes«, die Rezepteingabe auf eine Seite zu pressen, während »krecipes« dafür einen Dialog mit mehreren Tabs verwendet, was der Übersichtlichkeit und Benutzbarkeit spürbar gut tut.

Nichts Gutes verheißende Absturzmeldung

Hans-Joachim Baader

Nichts Gutes verheißende Absturzmeldung

Bei Ubuntu Gnome scheint die Integration von Gnome wenig gelungen. Zunächst fällt auf, dass kurz nach dem Login eine Absturzmeldung erscheint. Welches Programm hier abgeschmiert ist, wurde znächst nicht näher erforscht. Eine spätere Inspektion von /var/crash ergab zwei unterschiedliche Abstürze, einen von systemd-udevd und einen von update-notifier-applet.

Hat man Gnome Classic als Sitzung ausgewählt und meldet sich ab und wieder neu an, erscheint trotz der Auswahl von Standard-Gnome wieder Gnome Classic. Dieses Problem scheint nur durch einen kompletten Neustart lösbar zu sein.

Gnome Software

Hans-Joachim Baader

Gnome Software

Aktualisierungen

Hans-Joachim Baader

Aktualisierungen

Abgesehen von Firefox, LibreOffice und den kaum brauchbaren Gnome-Anwendungen sind kaum Anwendungen in Ubuntu Gnome vorinstalliert. Verbessern kann man das über das ehemalige Software-Center, »Gnome Software«. Will man aber Bibliotheken installieren, die nicht automatisch über eine Abhängigkeit installiert werden, muss man das auf der Kommandozeile tun, da »Gnome Software« diese nicht anzeigt. Snaps werden dagegen neuerdings aufgelistet, aber installieren lassen sie sich nicht, da hier ein prinzipielles Problem vorliegt. Eine Dialogbox verlangt Login-Daten für den Snap-Store von Ubuntu, doch gleichgültig, was man angibt, ist eine Fortsetzung nicht möglich.

KDE

Das neue K3b

Hans-Joachim Baader

Das neue K3b

Kubuntu liefert als Desktop Plasma 5.9 und die KDE-Anwendungen in Version 16.12.3 mit. Eine Ausnahme bilden die KDE PIM-Anwendungen, die vorerst bei Version 16.04.3 bleiben. Die Basis bilden die KDE Frameworks 5.31. Auch wenn Calligra 3.0.1 verfügbar ist, ist LibreOffice die vorinstallierte Office-Suite.

Neben vielen Neuerungen von Plasma 5.9 findet man auch eine Oberfläche vor, die weiter poliert wurde mit dem Ziel, dass die Benutzer produktiver arbeiten können. So gibt es nun bei den Benachrichtigungen eine interaktive Vorschau. Von dieser Vorschau aus kann man Elemente kopieren oder per Drag and Drop in andere Anwendungen übernehmen. Das kann den einen oder anderen Zwischenschritt und Wechsel zwischen verschiedenen Anwendungen ersparen. Ein Beispiel dafür ist das Anfertigen eines Screenshots mit dem KSnapshot-Nachfolger Spectacle. Daraus resultiert eine Benachrichtigung, die eine Voransicht des Screenshots enthält. Durch Ziehen der Voransicht kann man den Screenshot in andere Anwendungen kopieren. Auch Drag and Drop wurde an vielen Stellen des Desktops verbessert. So kann man nun auch Widgets in die Systemleiste ziehen.

Das Icon-Widget, das für eine Anwendung oder ein Dokument auf dem Desktop angelegt wird, besitzt nun wie in früheren KDE-Versionen wieder einen Einstellungsdialog. In diesem lassen sich Dinge wie Icon, Beschriftung, Arbeitsverzeichnis und anderes ändern. Der Wechsel zwischen verschiedenen Fenstern ist nun auch im Task-Manager der Systemleiste mittels Tastenkürzeln möglich. Das erspart fortgeschrittenen Anwendern den Griff zur Maus. Ferner können jetzt im Task-Manager Anwendungen bestimmten Aktivitäten fest zugeordnet werden, und Anwendungen, die gerade Audio abspielen, können mit einem Klick stummgeschaltet werden. Außerdem wurden die Tooltips im Task-Manager kompakter gestaltet und zeigen dennoch mehr Informationen an.

Das Schnellstart-Applet unterstützt jetzt Jump-List-Aktionen wie die anderen Starter in Plasma. Mittels eines neuen Applets kann man wie früher in KDE 4 mehrere Widgets in eines gruppieren. Die Scrollbalken im Breeze-Theme sind jetzt etwas kompakter gehalten. Globale Menüs sind zurückgekehrt. Globale Menüs sind Menüs, die nicht in der zugehörigen Anwendung, sondern in einem separaten Widget, üblicherweise am oberen Bildschirmrand, oder in der Titelleiste der Anwendung verankert sind. Unter Kubuntu sind globale Menüs zunächst ausgeschaltet. Um sie zu aktivieren, muss man die etwas versteckte Seite Stil und Verhalten der BedienelementeFeineinstellung unter Anwendungsstil in den KDE-Einstellungen aufsuchen.

Startseite von Plasma Discover

Hans-Joachim Baader

Startseite von Plasma Discover

Aktualisierungen

Hans-Joachim Baader

Aktualisierungen

Wer Plasma noch weiter an seine Vorstellungen anpassen will, findet bei den globalen »Look and Feel«-Desktop-Themen nun auch die Möglichkeit, die Fensterdekoration zu ändern. Mit dem neuen Werkzeug »lookandfeelexplorer« kann man solche Themes nicht nur erstellen, sondern auch vorhandene Fensterdekorationen in die Themes exportieren. Wenn man Themes aus dem KDE-Store herunterlädt, werden auch die Abhängigkeiten dazu heruntergeladen. Auch in den Systemeinstellungen gab es Neues, sie wurden um ein Netzwerk-Konfigurationsmodul erweitert. Dabei wurde die Funktionalität des früheren Verbindungs-Editors komplett übernommen und die Optik an das Netzwerk-Applet angelehnt. Leider kann es aber auch passieren, dass die KDE-Systemeinstellungen abstürzen - ob das an KDE oder Kubuntu liegt, ist nicht beurteilbar.

Abstürzen sollte die neue Software-Verwaltung Plasma-Discover besser nicht, beim Schließen bleibt sie jedoch regelmäßig hängen und muss abgeschossen werden (das passierte auch bei anderen Anwendungen). Für Plasma-Discover sind keine größeren Änderungen angegeben. Es übernimmt die komplette Software-Verwaltung und ermöglicht auch, nach Erweiterungen für Plasma und viele Programme zu suchen. Aber auch hier gilt: Will man Bibliotheken installieren, die nicht automatisch über eine Abhängigkeit installiert werden, muss man das auf der Kommandozeile tun.

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