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Do, 25. Mai 2017, 11:00

Massenspeicherbelegung ermitteln

Zum Ermitteln der Verzeichnisse, die einen Massenspeicher füllen, existieren eine Menge Programme. Der Artikel stellt einige davon vor.

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Auf stark genutzten Computersystemen sammeln sich im Laufe der Zeit vielfältigste Datenbestände an. Da Massenspeicher wie Festplatten mit mehreren Terabyte Kapazität inzwischen erschwinglich geworden sind, verleiten die enormen Speichergrößen zu einem häufig leichtsinnigen Umgang mit den Datenbeständen: Anwender legen nicht nur Textdateien und Arbeitsblätter aus Tabellenkalkulationen auf den Festplatten ab, sondern auch unzählige Bilder, Audio- und Videodateien, oft ohne eine entsprechende Datensicherung durchzuführen. Hinzu kommen die unter Linux traditionell umfangreichen Protokolldateien sowie temporäre Daten, die nach einmaliger Nutzung nicht mehr benötigt werden. Diese können gelöscht werden, ohne dass es zu Funktionseinbußen kommt. Folge der ungezügelten Ablage von Datenbeständen jeder Art ist eine auf längere Sicht zunehmende Fragmentierung des Dateisystems, was sich bei herkömmlichen Festplatten durch Geschwindigkeitseinbußen äußert, und bei SSDs ein unter Umständen erhöhter Verschleiß durch übermäßig viele Schreibvorgänge. Außerdem kann bei SSDs eine spürbare Verlangsamung der Arbeitsgeschwindigkeit eintreten, wenn die freie Speicherkapazität unter etwa 20% der Gesamtkapazität fällt.

Es empfiehlt sich deshalb, die gespeicherten Datenbestände regelmäßig zu überprüfen und obsolete Daten wie auch doppelt oder mehrfach vorhandene Dateien aus den Beständen zu löschen. Zwar beherbergen moderne Betriebssysteme bereits nach einer frischen Installation oft mehrere hunderttausend Dateien, jedoch kann dieser Bestand mithilfe entsprechender Werkzeuge einfach und schnell durchsucht und visualisiert werden. Auch für ungeübte Anwender ist damit leicht ersichtlich, wo Speicherfresser liegen. Wir stellen daher im zweiten Teil unseres Workshops zur Massenspeicherpflege einige dieser Tools vor. Alle Teile des Workshops können in der Übersicht gefunden werden.

Baobab

Auf einen Blick kann mit Hilfe von Baobab festgestellt werden, welche Verzeichnisse besonders viel Speicherplatz beanspruchen

Erik Bärwaldt

Auf einen Blick kann mit Hilfe von Baobab festgestellt werden, welche Verzeichnisse besonders viel Speicherplatz beanspruchen

Einer der Klassiker zur Pflege von Datenbeständen und damit auch der Speichermedien ist Baobab. Die GTK+-basierte Software ist Teil des Gnome-Utils-Pakets und visualisiert die Massenspeicherbelegung auf zwei Arten: Während rechts im Programmfenster stets ein farbiges Kreisdiagramm mit verschiedenen Ringebenen erscheint, die auch in unterschiedlichen Farben für einzelne darin befindliche Unterverzeichnisse dargestellt werden, zeigt der linke Bereich des Programmfensters die einzelnen Ordner jeweils mit einem Balkendiagramm und der Größe sowie der Anzahl der inkludierten Dateien an. Dadurch erhält der Anwender schnell einen Überblick, in welchem Umfang die einzelnen Verzeichnisse Speicherplatz beanspruchen. Die Software kann darüber hinaus Belegungswerte auch alternativ in Form eines Kacheldiagramms anzeigen. Dazu klickt der Anwender unterhalb des Kreisdiagramms im Programmfenster auf den entsprechenden Button.

Baobab bietet keine Menüleiste und gibt auch keine Auskunft über Dateinamen. Im Diagrammbereich fördert jedoch ein Klick auf eines der angezeigten Segmente sofort zu einer Neuberechnung des Platzbedarfs dieses Verzeichnisses mitsamt seinen Unterverzeichnissen und deren Anzeige im linken Fensterbereich. Somit kann der Anwender anhand der dort vorhandenen Belegungsstatistiken erkennen, in welchen Ordnern ein besonders hoher Speicherplatzverbrauch vorliegt.

Sind mehrere Datenträger im System vorhanden, beispielsweise auch eingehängte USB-Speichersticks, so selektiert der Anwender bereits im Eingangsbildschirm der Software den gewünschten Massenspeicher. Zwei oder mehrere Speichermedien kann Baobab nicht simultan analysieren.

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