Login
Newsletter
Werbung

Do, 26. April 2018, 15:00

Auferstanden - Neverwinter Nights: Enhanced Edition

Ein Klassiker im neuen Gewand

Neverwinter Nights: Enhanced Edition bringt das inzwschen über 15 Jahre alte Spiel auf den aktuellen Stand der Technik, ohne die Spielinhalte zu ändern. Lohnt sich das für die Spieler?

Von Michael

meldrian@holarse

Einführung

Das Wiederbeleben einer Spielreihe kann in unseren durchkommerzialisierten Zeiten eine kaum zu stemmende Mammutaufgabe werden. Die Ansprüche sind durch erfolgreiche Vorgänger hoch und das Zeit-/Geld-Budget knapp. Natürlich, damals ging es auch schon um den schnöden Mammon, wenn Spiele langsam aber sicher das Licht der Welt erblickten, doch ist die Entwicklung heutzutage immer anspruchsvoller, umfangreicher und kostenintensiver und muss innerhalb kürzester Zeit stattfinden. Wen wundert es da, dass lange erwartete Fortsetzungen von Klassikern aus Kindheitstagen plötzlich weniger Funktionen aufweisen als ihr viel älterer Vorgänger. Wenn diese dann auch noch bei der verfrühten Veröffentlichung vor Fehlern strotzen, macht sich Frust breit und einstige Serienfans schimpfen voller Enttäuschung aus allen Rohren auf das einstige Objekt der Begierde.

Damit das nicht geschieht, geht mancher Rechteinhaber einen alternativen Weg und verzichtet darauf, das Rad neu zu erfinden. Das einstige Vorzeigespiel wird Jahre nach seiner Erstveröffentlichung in einer aufpolierten Variante neu aufgelegt und der Spieler erhält (hoffentlich) das Objekt, das er früher so sehr geliebt hat. Gleichzeitig zieht eine angepasste Optik und Mechanik Spieler heran, die bei Erstveröffentlichung noch viel zu jung waren um zur Zielgruppe zu gehören. So geschehen mit Neverwinter Nights: Enhanced Edition. Beamdog hat uns freundlicherweise eine Version zum Testen zur Verfügung gestellt. Mit einem Blick in die Vergangenheit auf den Linuxtag 2003 in Karlsruhe, wo wir das originale Neverwinter Nights, ebenfalls in einer nativen Linux-Version, präsentieren konnten, beginnen wir unser Review.

Der Text dieses Beitrags ist in leicht abgewandelter Form ebenfalls in Videoform verfügbar.

meldrian@holarse

Historie

Zu Beginn geht die Reise in eine Zeit, in der Steam kaum erdacht, bzw. für viele kurze Zeit darauf höchstens ein lästiges Beiwerk zum Spielen von Counter Strike und sonst weitestgehend verachtet war. Wir schreiben das Jahr 2002 und Atari veröffentlichte seinen neusten Titel, Neverwinter Nights, schon zu dieser Zeit todesmutig für Windows- Mac- und Linux-PC. Das auf das Dungeons and Dragons-Regelwerk aufbauende Rollenspiel aus dem Hause Bioware war keinesfalls das erste seiner Zunft, sprach jedoch viele Spieler wegen seines Spielprinzips, den Diablo 2 überlegenen optischen Eigenschaften und nicht zuletzt wegen des beiliegenden Editors an. Letzterer erlaubte die Entstehung einer lebhaften und eingefleischten Community, welche sich selbst über lange Zeit mit neuen Inhalten und Ergänzungen zum Hauptspiel bereicherte. Bioware selbst lieferte bis 2008, also sechs Jahre nach Erstveröffentlichung, Patches und Korrekturen für den Titel nach, bevor mit Version 1.69 schließlich der Support eingestellt wurde.

Linux-Version

Noch heute steht der Linux-Spielemarkt in keinem Vergleich mit dem von Windows. Zwar ist die Anzahl der Spieleneuerscheinungen mit zeitgleicher oder späterer portierten Linux-Version deutlich gestiegen, von einer Gelddruckmaschine ist Spielen unter Linux jedoch noch weit entfernt. Man stelle sich diesen harten Markt, auf dem wir in den letzten Jahren definitiv enorme(!) Fortschritte verzeichnen konnten, im Jahre 2002 vor. Sind Linux-Spieler heute im Vergleich Wenige, dürfte diese Gruppe von Computernutzern zu dieser Zeit quasi nicht wahrnehmbar existent gewesen sein. Leider förderte (m)eine Recherche zu dem Thema, warum man sich trotzdem zu einer Portierung entschied, keine brauchbaren Ergebnisse zu Tage. Fakt ist jedoch, dass Bioware mit der Veröffentlichung einer Version für Linux einen Nischenmarkt sondergleichen bediente.

Dass das Spielen unter Linux nicht immer derart einfach war, wie es sich heute darstellt, zeigt auch der Holarse-Artikel zu Neverwinter Nights sehr deutlich. Mit circa 2400 Worten (~17900 Zeichen) füllt der Artikel in ein Office-Dokument gepackt etwa 10 DIN A4-Seiten. Hier lassen sich verschiedene Wege der Installation unter Linux, Tipps und Tricks aber auch Hinweise auf die verschiedenen Zusatzpakete, welche mit der Zeit für den Titel entstanden sind, finden. Vor allem die aus rechtlichen Gründen in der Linux-Version nicht enthaltenen Videodateien sorgten für ein informelles Aufblühen des Artikels.

Pro-Linux
Pro-Linux @Facebook
Neue Nachrichten
Werbung