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Mi, 2. Juli 2008, 00:00

openSuse 11.0

Der neue Druckerdialog ermöglicht eine feinere Konfiguration

Mirko Lindner (demon)

Der neue Druckerdialog ermöglicht eine feinere Konfiguration

Eine erfreuliche Veränderung der Installation ist der Wegfall diverser Lizenztexte. Ein einfacher Klick genügt. Hier forderte OpenSuse in den vergangenen Versionen zu einer wahren Lizenztextklickorgie auf. Eine marginale, doch nette Änderung.

Die Konfiguration des Systems scheinen die Usability-Experten von Novell noch nicht erreicht zu haben. Das durchdachte Konzept der Installation ist bei der Konfiguration nicht mehr zu finden. Die Dialoge erfuhren nur in wenigen Fällen Änderungen, und Neuerungen sind nur wenige zu finden. Die wohl wichtigste ist die überarbeitete Einstellung der Drucker. So lässt sich unter OpenSuse 11.0 der CUPS-Server nun differenzierter einstellen. Unter anderem ist es möglich, die Zugriffsrechte zu setzen oder Warteschlangen zu verwalten. Darüber hinaus kann der Anwender ab sofort bei der Konfiguration der Firewall Dienste eintragen, deren Broadcast-Pakete nicht geblockt werden sollen.

Live-CD

Eine andere Möglichkeit der Installation des Systems stellt die Live-CD dar. Novell bietet das Medium in diversen Varianten an. Bereits beim Download muss sich der Anwender deshalb zwischen einer Version für x86 oder x86_64-Architekturen entscheiden. Ferner fällt hier schon die Wahl zwischen einem GNOME- oder KDE-System.

Installation einer Live-CD mit KDE 4

Mirko Lindner (demon)

Installation einer Live-CD mit KDE 4

Die Installation des Live-Systems unterscheidet sich von der Installation der DVD signifikant. Die wohl augenfälligste Änderung stellt die Tatsache dar, dass beim Bootes des Mediums kein Installationspunkt zur Auswahl steht. Die Installation wird direkt aus einem laufenden Live-System vorgenommen und unterscheidet sich auch von der DVD-Variante.

So findet sich in der Live-Variante keine Möglichkeit, zwischen einer Neuinstallation, einer Aktualisierung oder einer Reparatur zu wählen. Auch eine Wahl der Desktopoberfläche ist nicht möglich, weshalb notgedrungen auch eine Auswahl der Pakete bei der Installation nicht machbar ist. Ferner ermöglicht die Variante keine Auswahl der Sprache.

Die Live-CD ist demnach eher für Testzwecke nutzbar. Wer OpenSuse 11.0 auf seinem System installieren will, dem empfiehlt sich, bedingt durch die größere Auswahl der Software, die Nutzung der DVD-Version. Eine Installation des Mediums auf der Festplatte ist zwar möglich, schränkt aber den Anwender unnötig ein.

OpenSuse 11.0 im Alltagsbetrieb

Paketverwaltung

Die Paketverwaltung von OpenSuse 11.0 unterlag in vielerlei Hinsicht massiven Änderungen. Zu unterscheiden ist hier zwischen der Verwaltung der Pakete während der Installation und dem während des Betriebs.

Erleichterte Auswahl der Aktualisierungen

Mirko Lindner (demon)

Erleichterte Auswahl der Aktualisierungen

Bereits bei der Installation des Systems fällt die gesteigerte Geschwindigkeit auf. Die Verbesserung kommt nicht von ungefähr. Maßgebend für den Geschwindigkeitsschub ist die Verwendung von fertigen Profilen. Während früher jedes Paket separat installiert wurde, wechselte OpenSuse 11.0 auf eine Schema-basierte Installation. Dabei wird ein definiertes Abbild in Form eines tar.lzma-Pakets auf der Festplatte ausgepackt. Wird zum Beispiel die KDE-Umgebung installiert, installiert das System anstatt hunderten von RPMs lediglich die Komponenten base, common, KDE und X11. Dass diese Vorgehensweise erheblich schneller ist, versteht sich von selbst. Wem das nicht zusagt, der kann immer noch die alte Vorgehensweise wählen.

Doch nicht nur die Installation der Pakete erfuhr eine Verbesserung, auch das eigentliche Paketverarbeitung wurde massiv überarbeitet. So wurde die Kompression der RPM-Nutzlast von bzip2 auf LZMA umgestellt, was zu kleineren RPM-Paketen führt. Darüber hinaus führt OpenSuse 11.0 anstatt Metadaten sogenannte SOLV-Dateien ein. Während die klassischen RPM-MD (YUM)-Metadaten im XML-Format zwar gut lesbar sind, dafür aber länger zum Parsen brauchen, belegt das wörterbuchbasierte SOLV-Format für Paketdepots nur 1/3 der Größe und kann fast augenblicklich geparst werden.

Dementsprechend kommt OpenSuse 11.0 mit einem neuen Solver für Abhängigkeiten. Während der alte Solver durchaus Probleme bei der Auflösung der Abhängigkeiten hatte und in manchen Fällen extrem langsam agierte, will Novell mit dem neuen SAT-Solver die Probleme behoben haben. Bei unseren Tests konnten wir dies allerdings nicht immer bestätigen. In einem Fall hat sich der neue Solver so verrannt, dass er das komplette System zerstörte - in einer produktiven Umgebung ein K.O.-Kriterium. Eine gute Auflösung der Abhängigkeiten sieht anders aus.

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