Ubuntu 7.10
Installation
Das Installationsprogramm von Ubuntu, hinter dem sich natürlich der Debian-Installer von Debian 4.0 verbirgt, ist enorm ausgeklügelt und bietet eine Vielzahl von Optionen. Ein Großteil dieser Optionen wird aber nur zugänglich, wenn man im Experten-Modus bootet. Wem auch dies nicht reicht, der kann während der Installation eine Shell öffnen und alle Einstellungen von Hand konfigurieren.
Für diesen Artikel wurde lediglich die Normalinstallation verwendet, die in nur sechs Schritten (ein siebter Schritt, die Übernahme von Windows-Daten, fiel bei mir flach) die wichtigsten Dinge vom Benutzer abfragt und dann das Grundsystem mit dem jeweils standardmäßigen Desktop installiert. Dafür wird weniger als eine Stunde benötigt. Auf langsamen Rechnern oder in virtuellen Maschinen kann es auch etwas mehr sein.
Ich installierte Kubuntu 7.10 auf meinem Laptop und in einer virtuellen Maschine (Qemu). Darüber hinaus installierte ich Gobuntu virtuell. in allen drei Fällen handelte es sich um eine Neuinstallation. Ferner ließ ich vorher die vorhandenen Installationen von Ubuntu und Kubuntu 7.04 aktualisieren.
Die Installation beginnt mit der Sprachauswahl, bei der unter Kubuntu 55 Sprachen zur Verfügung stehen. Unter Gobuntu sind es nur 48. Für die Länderauswahl werden dann die Länder vorgeschlagen, die zur gewählten Sprache passen. Dann kommt die Eingabe des gewünschten Tastatur-Layouts. Hierfür gibt es eine Option, das Layout automatisch zu erkennen, man kann aber auch weiterhin von Hand auswählen. Bei den deutschen Tastaturen kann man nun auch das Neo-Layout wählen, das als weit ergonomischer als das Standard-Layout gilt. Leider beherrsche ich dieses noch nicht, daher blieb ich beim normalen Layout ohne Dead Keys.
Hat man bereits beim Booten die Sprache ausgewählt, erhält man bei der Installation keine Auswahlmöglichkeit mehr, es wird die gewählte Einstellung verwendet.
Der nächste Schritt ist die Partitionierung, die Ubuntu vollautomatisch übernehmen kann. Eine Option ist mittlerweile auch, diese vollautomatische Partitionierung auf ein LVM oder gar ein verschlüsseltes LVM aufzusetzen. Wählt man stattdessen »manuell«, dann stehen weitere Optionen wie RAID zur Verfügung.
Wählt man hier die Verschlüsselung, dann muss man wissen, worauf man sich einlässt. Ohne dass der Benutzer darauf hingewiesen wird, wird die Partition für die Verschlüsselung vorbereitet (vermutlich mit Nullen oder zufälligen Zahlen überschrieben), was mehr oder weniger viele Stunden dauern kann. Umso ärgerlicher, wenn am Ende die Partitionierung mit einer nichtssagenden Fehlermeldung abbricht. Laut Syslog fehlen irgendwelche LUKS-Module.
Wenn die Partitionierung mit LVM schief ging, kann man getrost neu booten, denn das Installationsprogramm ist nicht mehr in der Lage, die Partitionierung zu Ende zu bringen. Diesen Fehler hat es wohl von Debian geerbt.
Im fünften Schritt gibt man seinen Namen, Anmeldenamen, Passwort und den Computernamen ein. Wenn zuvor bereits per DHCP ein Name ermittelt werden konnte, wird dieser als Vorgabe angezeigt.
Der letzte Schritt bringt eine Übersicht über die eingegebenen Daten. Wenn man diese bestätigt, wird das System installiert. Dabei wird der Bootmanager GRUB installiert. Offenbar erkennt das System aber eine vorherige Installation von Bootmanagern und übernimmt deren Einstellungen. Zumindest konnte ich nach der Installation weiter mein Slackware-System auf dem Notebook booten. Das ungefragte Überschreiben des Bootmanagers kann man abstellen, indem man auf dem letzten Bildschirm den Button »Erweitert« betätigt.
Update
Bevor ich die neue Version installierte, testete ich das Update von der vorherigen Version 7.04. Unter Ubuntu folgte ich der Anleitung zum Update. Nachdem ich zuerst einige Paketupdates eingespielt und die Paketverwaltung neu gestartet hatte, erschien tatsächlich der Button für den Distributions-Upgrade. Das Update saugte einige hundert Megabyte an Paketen an und lief problemlos durch. Dabei wurde auch der Kernel ersetzt, so dass nach dem Neustart Version 2.6.22 bootete. Das kennt man von Ubuntu ja bereits, ob es wünschenswert ist, sei allerdings dahingestellt. Allerdings bleibt der alte Kernel über eine Auswahlmöglichkeit im Bootmanager erhalten.
Wer nicht die grafische Oberfläche verwenden will, kann auch einfach die Einträge in /etc/apt/sources.list ändern.
Unter Kubuntu kann man genauso vorgehen, vielleicht ist man sogar dazu gezwungen, denn das Update über »adept« versagte bei mir kläglich. Auch nachdem ich das System mehrmals aktualisiert und adept neu gestartet hatte, zeigte sich kein Button für das Update auf die neue Version. Ich führte schließlich als Root das Kommando do-release-upgrade
aus, womit das Update problemlos gelang.