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So, 28. Oktober 2007, 00:00

Ubuntu 7.10

Haken und Ösen

Mein Wireless LAN versuchte ich dieses Mal unter GNOME und KDE zu konfigurieren. Wie üblich klappte es erst, nachdem ich mittels

modprobe acerhk autowlan=1

etwas nachgeholfen hatte. Ärgerlich ist dabei, dass die grafische Oberfläche, sei es GNOME oder KDE, nicht einmal merkt, dass es das WLAN nicht aktivieren kann, und es fälschlicherweise gar als aktiv darstellt. Dies ist unverändert seit der letzten Version.

Sowohl GNOME als auch KDE scheinen nicht korrekt mit WPA2-Verschlüsselung umzugehen. Ich hatte bereits eine Menge Schweiß vergossen, es unter Slackware zum Laufen zu bringen; dort war ohnehin klar, dass eine Konfiguration von Hand nötig war. Was Ubuntu sich jedoch leistet, ist eine Zumutung. Jedesmal wenn man die Konfigurations-Dialogbox für die WLAN-Schnittstelle öffnet, ist die Einstellung für die Verschlüsselung weg und wieder auf den Anfangswert gesetzt.

Nach dem Update der Distribution von 7.04 auf 7.10 war die mit DHCP geholte Adresse weg und DHCP ging nicht mehr. Dieses Problem steht möglicherweise in Zusammenhang mit dem folgenden. Bei der Installation in Qemu wurde die Netzwerkkarte nicht aktiviert. Es wurde nicht einmal eine Konfiguration für sie angelegt. Der Grund findet sich in der Logdatei /var/log/installer/syslog des Installers:

eth0: Driver 'ne2k-pci' does not support carrier detection.
 You must switch to it manually.
nm_device_init(): waiting for device's worker thread to start
nm_device_init(): device's worker thread started, continuing.
Now managing wired Ethernet (802.3) device 'eth0'.
Deactivating device eth0.

Nachträgliche Konfiguration der Schnittstelle über den Network Manager ist zwar möglich, aber offensichtlich liegt hier ein weiterer Fehler im Installationsprogramm vor.

Zum Installieren des Modem-Treibers verlangte der Dialog, der im Hintergrund adept-batch (Kubuntu) startete, das Einlegen der Installations-CD. Die eingelegte CD wurde von HAL erkannt und es wurde folglich der Auswahldialog angezeigt, was mit der CD geschehen solle. An dieser Stelle weiß man nicht, ob man den Dialog einfach schließen kann oder etwas auswählen muss. Eine unnötige Verwirrung, da der Dialog hier fehl am Platz ist. Offenbar haben die Entwickler vergessen, HAL zu signalisieren, temporär auf diesen Dialog zu verzichten. Die Frage ist natürlich, ob dafür überhaupt eine Schnittstelle existiert.

Aus Bluetooth wurde ich nicht schlau, und Online-Hilfen sind nicht vorhanden. Weder unter KDE noch unter GNOME war es mir möglich, über den Bluetooth-USB-Adapter Verbindung mit meinem Handy aufzunehmen.

Paketverwaltung und Updates

Die grafische Paketverwaltung geschieht unter GNOME mit Synaptic, unter KDE mit Adept. Die Anwender werden über Applets in der Systemablage informiert, wenn wichtige Updates, insbesondere Sicherheitsupdates, vorhanden sind. Wie die Programme intern mit den Paketsignaturen umgehen, ist nicht direkt ersichtlich. Beide haben jedoch die Archivschlüssel von Ubuntu gespeichert.

Nach der Installation ist /etc/apt/sources.list so konfiguriert, dass es nach neuen Paketen auf der CD/DVD, aber auch im Hauptarchiv der Distribution im Internet (rund 6200 Pakete) und bei den Sicherheitsupdates sucht. Auf der CD allein findet man rund 960 Pakete. Wenn man einen Internetanschluss hat, ist es praktischer, die CD als Paketquelle auszuschließen. So erspart man sich das Einlegen der CD bei Updates oder bei der Installation weiterer Pakete.

Die offiziellen Repositorien von Ubuntu 7.10 sind main, universe, multiverse und restricted. Letzteres ist das Archiv, in dem sich unterstützte, aber unfreie Pakete befinden. Derzeit sind das 28 Pakete, darunter die Grafikkarten-Treiber von NVidia und anderen, Firmware-Pakete und Treiber, die nicht unter vollständig freien Lizenzen stehen. Sie können von Ubuntu grundsätzlich nicht so wie die anderen Pakete unterstützt werden, da der Quellcode teilweise nicht zugänglich ist.

Im Gegensatz zu main wird Software, die im Repositorium universe zu finden ist, nicht offiziell unterstützt. Hier findet man über 17.000 freie Softwarepakete, während multiverse zusätzlich 617 unfreie Pakete anbietet. Neu ist das Repositorium partners, das Software von Partnerunternehmen beherbergen soll. Darin findet sich derzeit nur ein Eintrag, der Webbrowser Opera.

Nach Hinzufügen aller Repositorien stehen für Ubuntu 7.10 über 22.900 Pakete zur Verfügung. Dazu kommen weit über 1000 virtuelle Pakete.

Darreichungsformen

Als vollständig freie Distribution stehen Ubuntu und alle seine Varianten zum Download auf den Servern des Herstellers und zahlreichen Mirror-Servern bereit. Zur Installation genügt eine einzelne CD (700 MB). DVDs (4,2 GB) gibt es nur auf wenigen Servern und auch diese bieten meist nur einen BitTorrent-Download. Eine Übersicht findet man auf der Download-Seite des Projekts auf ubuntu.com. Die DVDs findet man im Verzeichnis releases des Servers cdimage.ubuntu.com. Wer die Images nicht herunterladen kann, sondern CDs oder DVDs benötigt, findet weltweit Anbieter, die gebrannte oder auch aufwendiger produzierte Medien liefern können. Bei größeren Stückzahlen hilft Ubuntu selbst mit dem weiterhin kostenlosen ShipIt-Dienst.

Wer jetzt noch eine ältere Version von Ubuntu betreibt, wird Schwierigkeiten haben, zusätzliche Pakete zu installieren. Denn die Binärpakete und die Quellen dazu wurden vom Ubuntu-Servern und allen Mirror-Servern gelöscht. Canonical täte gut daran, sie unter old-releases weiterhin online zu halten.

Images von virtuellen Maschinen werden immer beliebter. Man muss sie nur herunterladen und sie sind sofort in der gewählten VM lauffähig. Wie bei einer Live-CD entfällt die Installation, anders als bei einem Live-System kann man aber auch dauerhafte Änderungen machen. Für VMWare findet man im Virtual Appliance Marketplace in der Kategorie Betriebssysteme erste Images. Diese sollten von Qemu und VirtualBox ebenfalls verwendbar sein.

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