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Mi, 30. April 2008, 00:00

Musikverwaltung unter Linux

Ein Vergleich verschiedener Programme

Banshee 0.13.1

Sebastian Pfohl

Banshee 0.13.1

Banshee 0.13.1

Banshee ist noch relativ jung und die Entwicklung schreitet ganz gut voran. Wie auch in Rhythmbox startet das Programm in der Bibliothek, wo ich meine Musik sortieren kann. Banshee unterstützt sogenannte »Smart Playlists«, eine Art dynamische Playlist, die die Listen nach diversen Kriterien verwaltet, wie zum Beispiel alle ungespielten Stücke oder die meistgespielten oder alle, die mehr als einmal komplett zu Ende gespielt wurden. Auch Banshee unterstützt Podcasts und Webradios. last.fm wird hier anders als in Rhythmbox unterstützt. In Banshee können hierüber ähnliche Interpreten und Stücke gesucht werden.

Banshee wurde in Mono geschrieben. Dennoch merkt man Banshee an, das es noch in den Kinderschuhen steckt. Viele der Funktionen sind zwar nett gedacht, wurden aber nur halbherzig implementiert. Was mir gut gefallen hat, ist die Verwendung von last.fm zum Finden von ähnlichen Stücken. Banshee liest Album-Cover direkt aus der MP3-Datei, was mir sehr gut gefallen hat. An Geräten werden nur MP3-Player im MSC-Modus unterstützt, also solche, die als USB-Datenspeicher eingebunden werden. MP3-Tags können editiert werden, allerdings sind keine Massenänderungen wie bei Amarok und Rhythmbox möglich. Hier macht vor allem Amarok eine gute Figur.

Listen 0.5

Sebastian Pfohl

Listen 0.5

Listen 0.5

Es wird versucht, in dieses Programm so viele Funktionen wie nur möglich hineinzustecken. Dies macht es mitunter unübersichtlich, dafür hat man jede nur erdenkliche Funktion integriert. Aus dieser Sicht ist es das genaue Gegenteil von Banshee. Die meiste Zeit wird man sich in der Kontext-Ansicht aufhalten, diese erlaubt einen schnellen Überblick über Lieblingsalben, Songs und die zuletzt gespielten Songs. Neben der üblichen Podcast- und Webradiounterstützung bringt es eine ebensolche für Lyrics, Wikipedia und last.fm mit. Auch dynamische Playlists werden unterstützt. Listen wurde in Python geschrieben.

Quod Libet 1.0

Sebastian Pfohl

Quod Libet 1.0

Quod Libet 1.0

Das Besondere an Quod Libet ist, dass es dem User die Wahl lässt, wie er seine Musik organisiert. Hier kann der User selbst entscheiden, in welcher Ansicht er seine Musik sortieren möchte. Quod Libet bietet zwar bereits von Haus aus eine Menge Funktionen, viele lassen sich aber über Plugins nachrüsten. Zum Beispiel gibt es die CoverArt-Unterstützung nur als Plugin.

Quod Libet wurde in erster Linie nicht dafür entwickelt, gut auszusehen, daher wurde diese Funktion einem Plugin anvertraut, die wenigsten werden den ganzen Tag auf ihre Musikverwaltung starren.

Dynamische Playlists werden nicht unterstützt, ebenso wenig wie last.fm. Webradios und Podcasts kann man mittels Plugins nachrüsten. Quod Libet bietet in Zusammenarbeit mit Ex Falso etliche sehr gute Plugins an, die den Umfang des Programms extrem erweitern, dennoch ist die Bedienung sehr gewöhnungsbedürftig und man findet nicht auf Anhieb, welche Funktionen sich wo verstecken. Ohne die Unterstützung von MP3-Playern ist das Programm für mich aber unbrauchbar.

Amarok 1.4.8

Sebastian Pfohl

Amarok 1.4.8

Amarok 1.4.8

Amarok ist das derzeit wohl am meisten genutzte Projekt in dieser Kategorie. Leider ist es eine KDE-Programm, was es mir auf den ersten Blick recht unsympathisch macht. Dennoch gehört es in diesen Test mit hinein, bringt es doch eine breite Palette an Funktionen mit, die sonst kaum eines der oben genannten Programme hat. Amarok ist eine Art eierlegende Wollmilchsau. Auch Amarok organisiert seine Bibliothek über eine Art Browser, der nach allen möglichen ID3 Tags sortiert werden kann. Ebenso gibt es hier den Kontext-View, ähnlich wie in Quod Libet. Die interne Verwaltung kann sogar mit einer MySQL-Datenbank erfolgen, was sich insbesondere bei großen Sammlungen mit mehreren 10.000 Stücken in der Geschwindigkeit bemerkbar macht. Dynamische Playlists werden hier selbstverständlich ebenfalls unterstützt. Ich habe diese Funktion allerdings ausgeschaltet, da es eine Synchronisation der Statistiken erschwert bis unmöglich macht. Für meine Zwecke kann es fast mit Rhythmbox mithalten, Punkte wurde abgezogen für den Einsatz von Geräten, da zum Beispiel keine MTP-Geräte unterstützt werden und insgesamt die Einbindung der Geräte etwas hakelig ist.

Album-Cover werden laut Webseite auch aus den MP3-Dateien selber gelesen, was ich persönlich sehr gut finde, das scheint aber nicht immer zu funktionieren. Auf dem Hauptrechner bei mir klappte das, auf dem Laptop nicht, da wurde wieder fleißig von Amazon geladen. Amarok ist sehr stabil.

Update: Ich bin wieder am Hauptrechner und muss meine Angaben revidieren. Bei einem Vergleich der Einstellungen ist mir aufgefallen, dass es an den Einstellungen liegt, wie die Cover gelesen werden. Desweiteren wird es unterstützt, dass sowohl Audio-CDs, als auch MP3-Daten-CDs aus bestehenden Playlisten erstellt werden können. Letzteres setzt ein installiertes K3B voraus. Diese beiden Sachen bringen Amarok noch einmal drei Punkte insgesamt zusätzlich ein. Somit verschiebt sich das Testbild zugunsten von Amarok.

Kommentare (Insgesamt: 1 || Alle anzeigen )
add (apel, Fr, 27. April 2012)
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