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So, 5. April 2009, 00:00

Geh spielen!

GoPlay zur Suche nach Software einsetzen

Das Programm GoPlay!, in Debian 5.0 erstmals vorgestellt, macht es leichter, Programme zu finden, die einem zusagen, und ermöglicht sogar aufregende neue Entdeckungen.

GoPlay direkt nach dem Start

Hans-Joachim Baader (hjb)

GoPlay direkt nach dem Start

Nicht nur für Spiele

In Debian 5.0 hatte das Programm GoPlay! seinen ersten Auftritt. Es wurde sogar eigens in den Release Notes erwähnt. Eine Übersetzung der Debian-eigenen Beschreibung des Programmes lautet etwa:

GoPlay! ist eine grafische Oberfläche (GUI), die Debtags benutzt, um auf einfache Weise Spiele in Debian zu finden. Das Programm benutzt FLTK zur grafischen Darstellung und libept als Backend zum Lesen der Daten.

Die technischen Einzelheiten sind hier sicher wenig von Bedeutung; die Tatsache, dass hier FLTK statt KDE- oder GNOME-Bibliotheken verwendet wird, macht keinen großen Unterschied. Interessanter ist die Information, dass das Programm auf Debtags beruht. Mit diesen Tags werden mittlerweile alle Pakete in Debian in verschiedene Kategorien eingeteilt; ihre Einführung war also die zwingende Voraussetzung, um ein Programm wie GoPlay! schaffen zu können.

Es geht noch weiter mit der Beschreibung, die noch weitere interessante Informationen enthüllt:

GoPlay! ist auch ein generischer, aber einfach zu benutzender Paket-Browser, der auf Debtags beruht. Vorkonfigurierte Browser sind GoLearn!, GoAdmin!, GoNet!, GoOffice!, GoSafe! und GoWeb!, die Programmpakete (und für einige davon auch Dokumentationspakete) anzeigen, die mit Bildung, Administration, Netz, Bürosoftware, Sicherheit und Web zu tun haben. Man kann auch seinen eigenen angepassten Browser mit Kommandozeilen-Optionen erzeugen.

Es gibt also neben GoPlay, welches mit dem Kommando goplay aufgerufen wird, also noch weitere, nämlich golearn, gonet, gooffice, gosafe und goweb.

Installation

Als Bestandteil von Debian wird GoPlay mit dem Kommando

aptitude install goplay

oder mit einer entsprechenden Aktion in einem grafischen Paketverwaltungs-Programm installiert, wobei man auf der Kommandozeile wie meistens wesentlich schneller ist.

Benutzung von GoPlay

Auswahl von Spielen nach Typ

Hans-Joachim Baader (hjb)

Auswahl von Spielen nach Typ

Nach dem Start von GoPlay schaut man in ein Fenster, das in verschiedene Felder aufgeteilt ist. Links oben befinden sich zwei Listboxen zur Auswahl aus verschiedenen Kategorien sowie ein Eingabefeld für eine Suche. Darunter wird eine Liste der passenden Programme präsentiert. Rechts werden Informationen zu einem ausgewählten Programm angezeigt. Hier gibt es eine Dreiteilung. Oben ist Platz für einen Screenshot vorgesehen, in der Mitte wird die Beschreibung eingetragen und unten sieht man die Tags zu dem Programm.

Die Bedienung lässt in vieler Hinsicht zu wünschen übrig. So ist die Auswahl von Programmen und das Ansehen der darüber vorliegenden Informationen das einzige, was man mit dem Programm machen kann. Eine Option, ein ausgesuchtes Programm gleich vom Paketmanager installieren zu lassen, fehlt. Ebenso wäre es denkbar, dass gleich ein paar Links zu weiterführenden Informationen zu dem Programm angezeigt werden. Beim Klick auf diese könnte sich ein Browserfenster öffnen.

Zu jedem Programm kann nur ein Screenshot dargestellt werden. Voraussetzung ist natürlich, dass überhaupt Screenshots vorhanden sind, was offenbar zur Zeit nur bei einem kleinen Teil der Programme der Fall ist. Andererseits würde, wenn zu jedem Programm ein Screenshot von 20 KB Größe vorhanden wäre, der Umfang des GoPlay-Pakets auf hunderte von MB anschwellen. Mehr als ein Screenshot pro Programm scheint daher momentan utopisch.

Die ganze rechte Spalte von GoPlay besitzt eine feste Breite. Eine Möglichkeit, das zu ändern, wäre wünschenswert.

GoPlay scheint über keine Internationalisierung zu verfügen. Die ganze Oberfläche ist in Englisch gehalten, eine Möglichkeit zur Änderung fehlt. Auch bei den Programmbeschreibungen wird die eingestellte Sprache des Anwenders nicht berücksichtigt. Die Beschreibung erscheint immer in Englisch, selbst bei Programmen wie kmines, deren Beschreibung in der APT-Datenbank bereits in deutscher Übersetzung vorliegt.

Die Wahl des Toolkits FLTK wird früher oder später dazu führen, dass sich Entwickler daran machen werden, das Programm an GNOME oder KDE anzupassen. Eine solche Portierung könnte leicht viele Verbesserungen bringen, denn in der momentanen Form hat GoPlay ja nicht viel zu bieten.

Trotz dieser Schwächen ist GoPlay eine tolle Sache, um schnell neue Programme zu finden. Fehlende Screenshots sollten dabei kein Hindernis darstellen, schließlich enthält die Beschreibung ja die wichtigeren Informationen. Daher wollen wir uns noch kurz ansehen, wie man GoPlay erweitern kann.

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