Login
Newsletter
Werbung

Mo, 16. November 2009, 00:00

Ubuntu 9.10

Die neue Version »Karmic Koala« vorgestellt

Laufender Betrieb

Kubuntu-Desktop beim ersten Start

Hans-Joachim Baader (hjb)

Kubuntu-Desktop beim ersten Start

Wie die Live-CD fährt auch das installierte System schnell hoch. Eine Beschleunigung gegenüber der Vorversion konnten wir, im Gegensatz zur Ankündigung von Ubuntu, nicht feststellen. Wir wollen im Folgenden die beiden umfassendsten Desktop-Umgebungen, GNOME und KDE, zusammen betrachten.

Die Ubuntu 9.10 bleibt unter GNOME weiter bei den Brauntönen des Themes »Human«. Der standardmäßig eingestellte Desktop-Hintergrund weist diesmal einen einfachen Farbverlauf von bräunlich über orange bis zu hellgelb auf. Im Standard-Lieferumfang stehen nun ein paar recht nette Alternativen zum Hintergrund und ein oder zwei neue Themes zur Verfügung. Weitere Themes und erst recht Hintergrundbilder findet man aber im Web zur Genüge.

KDE dagegen ist in Blautönen gehalten, die durch das neue KDE-Standard-Theme »Air« definiert werden. Über KNewStuff lassen sich komfortabel alternative Themes, Hintergrundbilder und mehr suchen. Einige sind bereits im Lieferumfang und müssen nur ausgewählt werden. KNewStuff ist insgesamt deutlich komfortabler als das Äquivalent in GNOME, wo man direkt oder indirekt über den Webbrowser gehen muss.

Wie gewohnt hat Root keinen direkten Zugang zum System. Zugang zum Root-Account ist aber über das Kommando sudo vorhanden. Damit kann man jeden beliebigen Befehl ausführen, nachdem man sein eigenes Passwort eingegeben hat. Wenn man, nachdem man als Root eingeloggt ist, ein Passwort vergibt, ist auch das direkte Root-Login möglich.

Der GNOME-Desktop benötigt mit einem Terminalfenster ohne weitere offene Programme etwa 200 MB, davon 8 MB im Swap. Das ist gegenüber der Vorversion nahezu unverändert. KDE benötigt fast 50 MB mehr, das ist der Grund, warum es mit 256 MB RAM sehr zäh läuft. Aber schon ab 512 MB läuft alles flüssig. Da einigermaßen aktuelle Rechner eher 1-4 GB RAM haben, gibt es hier kein Problem.

Die neue Version 2.28.1 von GNOME bringt den Benutzern weitgehend das gewohnte Erscheinungsbild ohne böse Überraschungen. Auf Schaltflächen wird nun kein Icon mehr angezeigt, im Panel-Menü blieben die Icons allerdings enthalten. Der Standard-Browser ist nicht Epiphany, sondern Firefox 3.5.5. Als Office-Suite ist OpenOffice.org 3.1.1 installiert. Neben den wichtigsten GNOME-Anwendungen sind noch einige wenige weitere wichtige Anwendungen wie GIMP vorinstalliert. Viel mehr war durch den begrenzten Platz auf der Installations-CD nicht möglich.

Firefox enthält die vorinstallierte Erweiterung Ubuntu Firefox Modifications jetzt in Version 0.8. Darin ist der bereits bekannte Plugin-Finder-Service enthalten. Will man beispielsweise ein Flash-Element in einer Webseite abspielen, lassen sich komfortabel passende Plugins finden und installieren. Wir installierten Gnash 0.8.6 und konnten damit unter anderem YouTube-Videos und verschiedene Werbebanner einwandfrei sehen. Über die Verwendung des Wortes »einwandfrei« für letztere kann man allerdings streiten.

Auch in den bekannten Anwendungen RhythmBox und Totem ließen sich GStreamer-Plugins, die die standardmäßig nicht unterstützbaren Formate kennen, wie gewohnt problemlos installieren. Fast jedes Audio- und Video-Format ließ sich damit abspielen. Zu unserer Verwunderung war es bei einem MPEG-Video jedoch nicht möglich, es abzuspielen. Das ist besonders deshalb ein Ärgernis, da es in Ubuntu 9.04 noch funktionierte. Möglicherweise liegt der Grund in der neuen Fähigkeit von Totem, sich Einzelbild für Einzelbild in Videos zu bewegen. Denn das Video wurde offensichtlich korrekt dekodiert, es wurde nur nicht abgespielt.

Kommen wir zu KDE, das nun in Version 4.3.2 vorliegt. Viele Verbesserungen im Plasma-Desktop sollten die meisten Kritiker verstummen lassen. Die Plattform enthält jetzt die Anfänge der Integration des »Sozialen Desktops«. Ziel des »Sozialen Desktops« ist es, eine offene Plattform zur Zusammenarbeit, Kommunikation und gemeinsamer Nutzung von Daten zu sein, die die Kontrolle nicht an eine externe Organisation abgibt.

Unter KDE wird der Benutzer mit dem Benachrichtigungs-System durch die Paketverwaltung gleich beim ersten Login darauf aufmerksam gemacht, dass zusätzliche Codecs die Multimedia-Tauglichkeit erhöhen würden. Das Angebot, diese herunterzuladen und zu installieren, sollte man gleich wahrnehmen. Danach funktionieren proprietäre Audio- und Videoformate sowie Flash ohne weiteres Zutun. Allerdings sind sowohl GStreamer- als auch Xine- und ffmpeg-Komponenten installiert; vielleicht trägt das mit zu dem höheren Speicherverbrauch bei.

Als Standardbrowser ist Konqueror eingerichtet. Der neue Webbrowser Arora funktioniert bereits recht gut. Wer allerdings eine schlanke Alternative zu Konqueror erwartet, dürfte enttäuscht werden. In unseren Tests benötigte der Browser trotz des etwas geringeren Funktionsumfangs mehr Speicher als Konqueror und stellte Webseiten deutlich langsamer dar.

Kommentare (Insgesamt: 0 )
Pro-Linux
Pro-Linux @Facebook
Neue Nachrichten
Werbung