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Mo, 16. November 2009, 00:00

Ubuntu 9.10

Die neue Version »Karmic Koala« vorgestellt

Paketverwaltung und Updates

Die Bereiche des Software-Centers

Hans-Joachim Baader (hjb)

Die Bereiche des Software-Centers

Softwareliste im Software-Center

Hans-Joachim Baader (hjb)

Softwareliste im Software-Center

Die größte Änderung in der Paketverwaltung ist das Software-Center, das es vorläufig nur unter GNOME gibt. Es ist in der Art eines Anwendungs-Stores aufgebaut, verwaltet aber auch die installierten Anwendungen. In der Kategorie-Ansicht kann man die verfügbare Software aus einem Bereich wählen, die dann als Liste angezeigt wird. Mit der Suche kann man die Auswahl weiter einschränken. Klickt man ein Softwarepaket in der Liste an, erhält man Buttons zum Installieren (bei installierten Paketen einen zum Entfernen) und zum Aufrufen der Webseite. Ferner werden eine Beschreibung, ein Screenshot und weitere Informationen angezeigt. Erstmals sagt Ubuntu auch ganz klar, welchen Unterstützungsstatus das Paket besitzt: Gehört es zum Kern der Distribution, wird es Aktualisierungen bis April 2011 geben. Ansonsten gibt es einen Hinweis, dass Canonical keine Aktualisierungen bereitstellen wird.

Das Software-Center funktioniert einwandfrei und kann als eine Weiterführung des Konzepts von Debians »GoPlay« angesehen werden, in das gleich die Paketverwaltung integriert wurde. Das Software-Center kann allerdings die Paketverwaltung Synaptic noch nicht ersetzen. Im Gegensatz zum einfach gehaltenen Software-Center stellt Synaptic nämlich ein ziemlich vollständiges und ausgereiftes Frontend für die Paketverwaltung APT dar. Der Hinweis über den Unterstützungsstatus wird auch in Synaptic angezeigt.

Die offiziellen Repositorien von Ubuntu 9.10 sind weiterhin main, universe, multiverse und restricted. Letzteres ist das Archiv, in dem sich unterstützte, aber unfreie Pakete befinden. Darunter befinden sich die Grafikkarten-Treiber von NVidia und anderen, Firmware-Pakete und Treiber, die nicht unter vollständig freien Lizenzen stehen. Sie können von Ubuntu grundsätzlich nicht so wie die anderen Pakete unterstützt werden, da der Quellcode teilweise nicht zugänglich ist.

Im Gegensatz zu main wird Software, die im Repositorium universe zu finden ist, nicht offiziell unterstützt. Die Softwarepakete in universe sind frei, während jene in multiverse unfrei sind. Daneben existiert noch das Repositorium partner, das kostenlos erhältliche Software von Partnerunternehmen beherbergt.

Unter KDE wird nun KPackageKit zum Verwalten und Aktualisieren von Software verwendet. Leider ist die Suche nach Softwarepaketen absolut nicht intuitiv. Darüber hinaus funktioniert sie nicht korrekt: Gibt man ins Suchfeld beispielsweise »*-de« ein, so bleibt das Programm im Zustand »Warte auf Starten des Dienstes« hängen und lässt sich anschließend nicht mehr sinnvoll benutzen, so dass man es schließen muss.

Es ist daher kein Wunder, dass viele Benutzer KPackageKit nur für die Software-Updates benutzen, für die Installation und Deinstallation dagegen Synaptic. Für den Zweck der Updates funktioniert KPackageKit einwandfrei, allerdings tritt gelegentlich ein Fehler auf, der schon in Ubuntu 9.04 beobachtet werden konnte. Das System meldet, dass ein anderes Programm schon die Paketverwaltung benutzt. Wiederholt man die Aktion, wird sie aber fehlerfrei ausgeführt.

Fazit

Ubuntu 9.10 ist eine rundum empfehlenswerte Distribution. Das heißt nicht, dass sie frei von Fehlern wäre. Es ist der Preis, den man für große Aktualität zahlen muss, dass es anfänglich so einige Fehler geben kann. So hat es auch jetzt schon in weniger als zwei Wochen seit dem Erscheinen von Ubuntu 9.10 über einhundert Paket-Updates gegeben. Alle Anwender, die nicht die Zeit oder die Fähigkeit haben, sich mit Fehlern auseinanderzusetzen, sollten einige Wochen warten, bevor sie auf Ubuntu 9.10 aktualisieren. Dieses Problem ist allerdings nicht spezifisch für Übuntu. Alle Distributionen, die in kurzen Abständen in neuen Versionen herauskommen, können naturgemäß nicht so ausgereift sein wie die mit längeren Zyklen. Wenn die größten Probleme allerdings beseitigt sind, haben die Benutzer eine der empfehlenswertesten Linux-Distributionen in den Händen.

Kritik muss sich Ubuntu allerdings auch gefallen lassen. So konnten wir nicht alle von Canonical vollmundig angekündigten Verbesserungen tatsächlich nachempfinden. Außerdem stellt sich die Frage, warum Canonical den Benutzern immer wieder unausgereifte Software (beispielsweise das GNOME-Benachrichtigungs-System oder KPackageKit) zumutet. Wenn schon bekannt ist, dass eine Neuerung noch nicht vernünftig läuft, dann sollte sie eben weggelassen oder eine Alternative installiert werden.

  • Dieses Werk wurde unter der GNU Free Documentation License veröffentlicht. Das Kopieren, Verbreiten und/oder Modifizieren ist erlaubt unter den Bedingungen der GNU Free Documentation License, Version 1.2 oder einer späteren Version, veröffentlicht von der Free Software Foundation.

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