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Di, 17. Juli 2001, 00:00

Vortrag »Einführung in Linux und Freie Software«

In diesem Vortrag von Georg Greve ging es ganz allgemein um, wie der Titel schon sagt, GNU/Linux und Freie Software. Während des Vortrages handelte er Themen wie die Definition von Freier Software, die verschiedenen Lizenzen, das GNU Projekt und Open Source ab. Er klärte die Zuhörer über Probleme, Mißstände und die Vor- und Nachteile von Open Source auf.

Greve hat den Zuhörern die Geschichte der Entwicklung Freier Software erzählt. Am Anfang war alle Software frei. OK, zugegebenerweise gab es am Anfang des Computerdaseins auch nur 5-6 Rechner weltweit. Erst Quereinsteiger haben die Proprietarisierung von Software eingebracht.

Daraufhin haben Stallman und andere das GNU Projekt und die FSF (die Free Software Foundation) gegründet und sich für Freie Software stark gemacht. Das war 1984.

1991 war das GNU/HURD Projekt noch in Arbeit, und Linus Torwalds schrieb den Linux-Kernel.

1995 begann GNU/Linux in den Mainstream vorzudringen, auch dank der großen Distributionen wie SuSE, Red Hat und Co.

1998 wurde die Open Source Definition von Bruce Perens und Eric S. Raymond als "Open Source Advocate" festgelegt.

Weiterhin klärte Greve uns über Freie Software und Open Source auf. Er erzählte uns, daß Open Source als Marketing-Programm gestartet wurde und daß die "Debian Free Software Guidelines" fast identisch mit der "Open Source Advocate" ist. Das mag aber daran liegen, daß die beiden fast von ein und dem selben Leuten festgelegt wurden.

Auch über die schwierige Begrifflichkeit von Open Source erzählte er den Zuhörern etwas. Vor allem das große Missverständis und daß es eine zu schwache Definition gibt. Aber auch der Missbrauch, der sich dadurch ergibt. So können Firmen mit einem offenen Quellcode werben, der aber eigentlich keiner ist, da man halt den Source einsehen kann, aber sonst nichts mit ihm anstellen vermag.

Und auch den Begriff "Free Software" hat er erläutert. So versteht man Free Software als Freie Software, und nicht als Freibier. Man soll das sehr genau unterscheiden. Freie Software ist also frei im Sinne von Freiheit, die Freiheit sie zu studieren und sie zu verbessern und nicht, daß man sie kostenlos erhalten kann. Zudem hat Greve Freiheit so definiert, dass man unter Freiheit folgendes versteht:

  • Benutzung zu jedem Zweck
  • Studieren und Anpassen der Software
  • Kopieren
  • und verbessern und zum allgemeinen Wohl weiterzugeben

In diesem Zusammenhang hat er die verschiedenen Lizenzen erklärt. Die drei wichtigsten hat er genauer erläutert. Das waren die GPL, LGPL und die FreeBSD. Greve erzählte, dass all diese Lizenzen die vier Freiheiten erfüllen. Aber nur die GPL schützt diese auch. Die LGPL lässt einen gewissen Gebrauch mit proprietärer Software zu und die FreeBSD-Lizenz hat so was gar nicht, was natürlich Firmen wie Microsoft sehr erfreut.

Aber auch über die drohende Gefahr, die uns mit den vielleicht kommenden Softwarepatenten kommt, hat er die Zuhörer informiert. Er erklärte, dass das kein Innovationsschutz ist, sondern mehr eine Einschränkung von Freier Software. Wenn es soweit kommt, sind früher oder später viele Entwickler mehr mit dem Lesen von Patentrechten beschäftigt als mit dem Programmieren selbst.

Und zum Ende hin hat er noch die FSF vorgestellt und auch die Interessen genannt, die sie vertritt.

Ein durchaus sehr guter Vortag, der Neulingen und Neueinsteigern die große weite Linuxwelt etwas näher gebracht hat.

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