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Mo, 8. Dezember 2003, 00:00

CeBIT 2001

Am Donnerstag, den 28. März 2001, hatte ich die Gelegenheit, die CeBIT in Hannover zu besuchen. Diese Chance habe ich natürlich genutzt, um Impressionen und eben auch einige Informationen an diejenigen weiterzugeben, die sich erfolgreich davor drücken konnten, die CeBIT zu besuchen. Leider konnte ich keine Bilder machen, da ich über keine Kamera verfüge. Sie können sich aber die Bilder von unserem letztjährigen CeBIT-Bericht anschauen; so viel hat sich ja optisch nicht geändert. :-)

Bereits am 24. März fanden am LinuxLand-Stand einige Vorträge statt, z.B. über Debian (wir berichteten) und über die Free Software Foundation Europe, wobei die MagicPoint-Präsentation zu letzterem Vortrag online verfügbar ist.

Positiv fiel mir auf, dass der Anteil der Microsoft-Tragetaschen gegenüber dem Vorjahr deutlich abgenommen hatte (mich fragte einmal sogar jemand, woher ich denn meine Tasche mit den Pinguinen darauf hätte), obwohl sonst sehr vieles beim Alten geblieben war: Luftballons in Handy-Form erfreuten sich großer Beliebtheit und konnten in der Anzahl nicht von den ebenfalls häufigen Xerox-Ballons überboten werden. Kugelschreiber gab es scheinbar noch weniger als im Jahr zuvor.

Auch dieses Jahr gab es wieder ein Thema, das nahezu überall anzutreffen war. Es handelte sich dabei um m-Business, wobei das "m" - Sie haben es sicherlich bereits erraten - für "mobile" steht. Allerdings hatte ich persönlich den Eindruck, dass hierbei nicht sonderlich viel präsentiert wurde, das man als marktreif bezeichnen könnte, wobei ich zugeben muss, dass mich dieses Thema nicht übermäßig interessiert hat.

Und Linux? Linux war nicht besonders auffällig, sondern schien vielerorts ein ganz selbstverständlicher Aspekt zu sein - eine Entwicklung, die man durchaus als positiv ansehen kann. Nachdem ich Ihnen aber nun einen Überblick über die CeBIT gegeben habe, möchte ich auf einige Details eingehen.

Beim Borland-Stand hatte ich die Gelegenheit, einen durchaus kompetenten Mitarbeiter zum Thema Kylix auszuquetschen. Ich erfuhr hierbei, dass tatsächlich ein Kylix erscheinen wird, das vollständig Open Source ist. Man kann demnach Kylix problemlos zum Schreiben Freier Software einsetzen, ohne von einer nicht-freien Komponente abhängig zu sein. Nur für fortgeschrittene Dinge wie Datenbankzugriff ist die Version nötig, die unter Borlands "No Nonsense License" steht (Ich bin noch am überlegen, was nun wirklich mit dem Namen dieser Lizenz ausgedrückt werden soll...). Bis die Open-Source-Version verfügbar ist, wird allerdings noch einige Zeit dauern. Diese wird man dann entweder direkt runterladen oder zusammen mit einem Handbuch kaufen können.

Das Portieren des Compilers selbst sei relativ einfach gewesen, meinte der Borlander; die meiste Arbeit hätte das Umschreiben der Komponentenbibliothek gemacht, die zuvor vollkommen mit der Windows-API verflochten war und die bei Kylix auf Qt basiert. Die IDE selbst wurde bekanntlich mittels WINE portiert. Anschließend bekam ich eine kleine Vorführung von Kylix in Aktion zu sehen, die mich durchaus beeindruckte. Einem Kylix-Workshop bei Pro-Linux steht also an sich nichts mehr im Wege außer dem 24-Stunden-Tag.

IBM war sowohl in Halle 1 als auch in Halle 2 anzutreffen. Es ist hinreichend bekannt, dass IBM nicht unbeachtliche Summen in Linux investieren will (wir berichteten). Ich hatte daher vor, mich zu erkundigen, um welche Dinge es da denn konkret geht. In Halle 1 hatte ich hierbei wenig Glück; hier fand ich nur einen freundlichen Mitarbeiter, der eine Armbanduhr präsentieren durfte, auf der Linux läuft (natürlich berichteten wir auch darüber schonmal) und auf der durchaus auch eine Shell zur Verfügung steht. Ich habe mir eigentlich schon oft gewünscht, eine Shell zu haben, um darauf per "date" die Uhrzeit zu erfragen, wenn ich an der Bushaltestelle stand, doch leider handelt es sich bei der Uhr nicht um ein Produkt, das käuflich zu erwerben wäre, sondern sie dient nur dazu, zu demonstrieren, dass Linux eben nicht nur etwas für Server ist. Dabei ist anzumerken, dass die Uhr eigentlich genug Rechenpower hat, um sie als Server zu verwenden.

In Halle 2 bekam ich dann eine Antwort auf meine eigentliche Frage, wobei ich aber gar nicht so viel Neues erfuhr. IBM wird beispielsweise Linux auf weitere Hardware portieren (nicht nur auf Uhren, sondern vor allem auch auf Server).

Ich konnte natürlich der Verlockung nicht widerstehen, zur Halle 13 zu wandern, um bei Agenda Computing vorbeizuschauen und mir deren linuxbasierten PDA anzuschauen, der keine proprietäre Software enthält. Die Prototypen machten schon einen sehr verlockenden Eindruck, wobei der Preis von 590 DM für mich nicht in einem sinnvollen Verhältnis zum Nutzwert steht. Bis das Gerät endgültig verfügbar sein wird, wird auch noch einige Zeit verstreichen: Die Auslieferung ist für den Juni geplant, wobei die Webseite von Agenda Computing derzeit noch vom 1. Quartal 2001 spricht.

Dies waren die wichtigsten Dinge, die ich im Laufe dieses einen Tages erlebt habe und an die ich mich nach der nicht ganz kurzen und nicht ganz bequemen Rückfahrt noch erinnern kann.

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