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So, 6. Dezember 2009, 00:00

Mandriva Linux 2010

Die neue Französin im Test

Erscheinungsbild und erster Eindruck

Mandriva Free mit KDE

Thorsten van Lil (TeaAge)

Mandriva Free mit KDE

Nach der Installation startet Mandriva erfreulich zügig. Vor allem fiel der schnelle Start von KDE auf. Dauerte das Starten von KDE in früheren Versionen etwa eine halbe Minute, so braucht KDE jetzt nur noch wenige Sekunden, bis es in voller Pracht erscheint. Als erstes fällt dabei auf, dass neben den angelegten Benutzern auch ein Gast-Account vorhanden ist. Dieser erlaubt Gästen einen passwortlosen Zugang, allerdings werden alle Daten nur temporär in einem tmpfs-Dateisystem angelegt und nach dem Abmelden wieder gelöscht. Wer sich an dem Gast-Zugang stört, kann ihn jedoch im Mandriva Control Center deaktivieren.

Mandriva One mit GNOME

Thorsten van Lil (TeaAge)

Mandriva One mit GNOME

In der neuen Version präsentiert sich Mandriva aufgeräumt und klar. Mandriva kommt je nach Edition in einem unterschiedlichen Theme. One und Powerpack ähneln sich dabei sehr. Der Theme der Free präsentiert sich dagegen unterschiedlich. Auch wenn mir der Theme der One am besten gefällt, so ist auch die Free sehr schön anzusehen. Innerhalb der Testdauer habe ich nichts am Standardaussehen verändert. Das liegt auch daran, dass an den Hauptkritikpunkten des Designs gearbeitet wurde. Unter KDE wird jetzt ein eigenes Plasma-Theme verwendet, das ein leicht verändertes Air-Theme zu sein scheint. Außerdem wurde die Fensterdekoration »Ia-Ora« überarbeitet. Auch wenn »Ia-Ora« immer noch nicht überwältigend schön ist, so wirkt es zumindest nicht mehr wie ein Fremdkörper. Das eigene Plymouth-Theme wirkt in allen Versionen gefällig, ohne verspielt zu sein. So lässt sich eigentlich das gesamte Erscheinungsbild von Mandriva zusammenfassen.

Die unterschiedlichen Desktopumgebungen wurden gleichermaßen angepasst, so dass auch alle Programme, gleich mit welchem Toolkit, sich in die unterschiedlichen Umgebungen gut einpassen. OpenOffice.org nutzt zudem unter KDE das Oxygen-Icon-Theme, um eine bessere Integration zu erreichen. Bei der One war das Abspielen von MP3s und das Ansehen von YouTube-Videos sofort möglich. Die gesamte Hardware der Testrechner wurde sofort erkannt und richtig konfiguriert. LAN, WLAN, Grafik und selbst Bluetooth funktionierte auf Anhieb. Der eingebaute Kartenleser arbeitet ebenfalls zur vollsten Zufriedenheit.

Mandriva Powerpack mit KDE

Thorsten van Lil (TeaAge)

Mandriva Powerpack mit KDE

Das komplette System mit seinen Tools arbeitet zügig und schnell. Auch die Softwareverwaltung hat an Geschwindigkeit zugelegt und da die wichtigsten Quellen bereits eingerichtet sind, kann direkt losgelegt werden.

Das einzige, was den positiven Gesamteindruck etwas trübte, war eine falsche Upgrade-Meldung, die anbot, ein Upgrade auf Mandriva Linux 2009.1 durchzuführen. Ein Update behob dieses Problem jedoch.

Mandriva verwalten

Ein großes Plus von Mandriva Linux war und ist seit jeher das Mandriva Control Center. Alle administrativen Aufgaben lassen sich dort erledigen, wobei in der Standard-Konfiguration vor allem Werkzeuge für Endanwender vorhanden sind. Installiert man entsprechende Pakete nach, stehen aber umfangreiche Werkzeuge zum Einrichten unterschiedlicher Server bereit.

Softwareverwaltung

Mandrivas Softwareverwaltung Rpmdrake

Thorsten van Lil (TeaAge)

Mandrivas Softwareverwaltung Rpmdrake

Die Software-Verwaltung ist zweifellos eine der wichtigsten Werkzeuge im Leben eines Linux-Systems. Im Falle von Mandriva ist es URPMI bzw. die grafische Oberfläche rpmdrake. Alles wichtige dazu findet sich im Mandriva Control Center in der Rubrik »Software verwalten«. Hier müssen zuerst in der Quellenverwaltung die benötigten Software-Quellen eingerichtet werden. Wählt man rechts "Hinzufügen" hat man die Möglichkeit einen vollständigen Quellen-Satz hinzuzufügen oder nur Update-Quellen. Wählt man ersteres werden alle offiziellen Quellen (Main, Contrib, Non-Free, Backports, Testing mit ihren jeweiligen Update-Quellen) eingerichtet, wobei nur die ersten drei mit den Update-Quellen aktiviert werden. Dabei wird jedoch kein spezieller Server gewählt, sondern die MIRRORLIST verwendet. Mit der MIRRORLIST wird vor jeder Aktion von UPRMI ein Server ausgesucht, der aktuell ist und eine gute Verbindung erlaubt. Möchte man jedoch einen speziellen Server verwenden, kann man über das Menü DateiAdd a specific media mirror einen aus einer Liste wählen. Alternativ kann man auch den Service SmartUrpmi der deutschen Mandriva-Community nutzen. Dieser bietet zudem eine erweiterte Quellen-Auswahl. In den PLF-Quellen finden sich einige Extras wie »libdvdcss«, einige Codecs, lame und vieles mehr.

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