Login
Newsletter
Werbung

Do, 31. Januar 2002, 00:00

KDE-Programmier-Wettbewerb: Vorstellung der Sieger

Mirko Lindner

Vorwort

Vom 2. September bis 18. November 2001 lief unser KDE-Programmierwettbewerb, dessen Ziel es war, einige gespendete Preise zu verteilen und Programmierer anzuspornen, sich etwas mit der KDE-Programmierung zu befassen. Nun hat sich die Jury (Torsten Rahn, Ralf Nolden, Hans-Joachim Baader und Mirko Lindner) endlich dazu bequemt, ihr Urteil zu fällen.

Die Resonanz auf den Wettbewerb war nicht so groß wie erhofft. Daher können wir uns darauf beschränken, die Sieger vorzustellen. Es ging also kein Teilnehmer leer aus.

Die Sieger

Hier sind sie also nun, die Siegerprogramme in den Kategorien Dienstprogramme, Applikationen, kleine Applikationen und Kommandozeilenprogramm. Andere denkbare Kategorien wie Applet, Filter, Plugin blieben leider unbesetzt.

Bestes Dienstprogramm: kgamma

Homepage: http://www.vonostheim.de/kgamma/index2.html

kgamma

hjb

kgamma

Michael v.Ostheim überraschte uns mit einem simplen, aber effektiven Dienstprogramm, das trotz Versionsnummer 0.10 bereits perfekt funktionierte. kgamma stellt den Gamma-Wert des X11-Displays ein. Die Einstellung erfolgt unmittelbar, so daß man sofort visuelles Feedback zur Einstellung hat. Natürlich kann man problemlos auf den zuletzt eingestellten Wert zurückgehen, wenn man sich vertan hat. Anhand von verschiedenen Farb- und Grauskalen kann man seine Einstellungen sehr gut überprüfen. Zudem kam kgamma bereits in der eingereichten Version mit einer vollständigen Online-Hilfe.

Der Autor will kgamma zu einer Komponente für das KDE-Kontrollzentrum ausbauen. Unserer Meinung nach wird es eine wertvolle Bereicherung von KDE darstellen. Inzwischen sind bereits neue Versionen von kgamma erschienen, die das angekündigte Feature enthalten.

Beste Applikation: kSimus

Homepage: http://ksimus.berlios.de/

kSimus

hjb

kSimus

kSimus 0.2.0 haute uns schlichtweg um. Nie hätten wir damit gerechnet, daß jemand eine Applikation dieses Kalibers präsentieren würde. Doch Rasmus Diekenbrock tat es. kSimus ist eine Simulation logischer Schaltungen (man könnte auch Digitalschaltungen sagen). Es verfügt über keine eingebaute Elemente. Stattdessen besitzt es eine Plugin-Schnittstelle, über die dynamische Bibliotheken geladen werden können, die die digitalen Elemente implementieren. Zwei Bibliotheken lieferte der Autor mit. »boolean« implementiert ein RS-Flipflop, AND, OR, XOR und deren Negationen, einen Taktgenerator einen Ein- und einen Ausgang. »Data Recorder« soll wohl die Aufzeichnung von Signalen ermöglichen, wir konnten jedoch nicht herausfinden, wie er funktioniert.

kSimus kommt mit einer vorbildlichen Online-Hilfe. Doch es ist so leicht zu bedienen, daß es auch ohne die Hilfe möglich ist, eine simple Schaltung zusammenzustellen.

Das Programm hat in diesem frühen Stadium einige Fehler:

  • Der TButton wird auf der rechten Seite nicht richtig dargestellt
  • Es gibt eine Mindestgröße des Schema-Fensters, die man nicht unterschreiten kann
  • Es gibt Probleme beim Scrollen, die sich nur durch einen Neustart beheben lassen
  • Es gibt kein Programm-Icon

Auch von kSimus sind inzwischen bereits neuere Versionen erschienen.

Bestes Kommandozeilenprogramm: k3dcad

Homepage: http://k3dcad.sourceforge.net/

k3dcad

hjb

k3dcad

Wer sagt, unter KDE würde es keine Kommandozeilenprogramme geben? k3dcad von Stephan Dobretsberger beweist das Gegenteil. Die Applikation, die, wie der Name sagt, zur Konstruktion von dreidimensionalen Gebilden dient, ist in der Lage, beeindruckende 3D-Darstellungen und Random Dot Stereo (RDS)-Diagramme der eingegebenen Konstruktionen zu rendern. Zugleich zeigt sie das Objekt als Gittermodell in drei Ansichten (von der Seite, von vorne und von oben) an. Nur wird das alles (noch) nicht über Menüs, sondern über Kommandos gesteuert, die in das Kommandofenster unten eingegeben werden. Wir vermuten, daß dieser Mechanismus auch zum Einlesen gespeicherter Objekte dient. Bis alle Kommandos auch über das GUI erreichbar sind, dürfte es nur eine Frage der Zeit sein. Das Kommando, um die 3D-Darstellung zu sehen, lautet view3d, danach sollte man eine der drei folgenden Fragen mit "y" beantworten, die anderen beiden mit "n".

Das Programm hat in der vorliegenden Version 0.1 einen Bug: Beim Öffnen einer Datei über den Menüpunkt "Recent Files" wird die falsche Datei geöffnet. Dennoch, für eine 0.1-Version ist k3dcad bereits sehr gut. Es ist zu hoffen, daß in zukünftigen Versionen alle Kommandos auch über ein Menü zugänglich sein werden, denn dies würde den Benutzern die Arbeit wesentlich erleichtern.

Beste kleine Applikation

Homepage: http://www.mjartan.f2s.com/kbrain/

kbrain

hjb

kbrain

Carsten Mjartan sandte uns kbrain, eine kleine Applikation zum einfachen Erstellen von Mind Maps. Es ist dem Windows-Programm »Personal Brain« nachempfunden. Im Moment gestattet es das Anlegen von Knoten, wobei jeder Knoten beliebig viele Vorgänger, Nachfolger und Geschwister haben kann. Ein Klick auf einen Knoten bringt diesen ins Zentrum und ordnet die anderen Knoten neu an. Knoten, die »zu weit entfernt« liegen, werden nicht angezeigt. Zum schnellen Auffinden von Knoten kann man Knoten per Drag & Drop in die Liste der "Favoriten" aufnehmen.

Nachwort

Abschließend danken wir nochmals allen Teilnehmern ganz herzlich für die Mühe, die sie sich gegeben haben. Wir gehen davon aus, daß sie ihre Programme auch ohne den Wettbewerb erstellt hätten. Wenn dem so ist, dann umso besser! :-)

Kommentare (Insgesamt: 0 )
Pro-Linux
Pro-Linux @Facebook
Neue Nachrichten
Werbung