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So, 6. Januar 2002, 00:00

Red Hat Linux 7.2 Professional

Knapp sechs Monate nach dem Erscheinen der Version 7.1 hat Red Hat die Versionsnummer 7.2 ins Rennen geschickt. Wie auch schon bei der Vorgängerversion testen wir die relativ teure Professional-Variante auf Herz und Nieren.

Red Hat

Lieferumfang

Red Hat Linux 7.2 Professional enthält folgendes:

  • Neun CD-ROMs, eine SysAdmin-CD im Scheckkartenformat und eine DVD
  • Installationshandbuch (185 Seiten)
  • Handbuch Erste Schritte (234 Seiten)
  • Handbuch Benutzerdefinierte Konfiguration (322 Seiten)
  • Aufkleber, Karte mit Registrierungshinweisen, Resource Guide

Die CD-ROMs enthalten folgendes:

  • CD 1 und 2: Installations-CDs
  • CD 3 und 4: Quellcode
  • CD 5: Dokumentations-CD
  • CD 6, 7, 8 und 9: Applikations-CDs mit Anwendungen wie StarOffice 5.2, Acrobat Reader, Interchange und mehr...
  • DVD: Auf der DVD befindet sich der komplette Inhalt aller CDs
  • SysAdmin-CD: Auf dieser CD befindet sich ein Rettungssystem, mit dem sich eine Installation reparieren lässt

Installation

Die Installation wird wie gewohnt gestartet, indem man einfach von der ersten CD bootet. Für ältere Systeme enthält diese auch die nötigen Dateien, um eine Bootdiskette zu erstellen. In der Regel wird man sein System über Red Hats grafischen Installer »Anaconda« installieren. Damit lässt sich das Grundsystem inklusive X11 bereits ein wenig konfigurieren. Bereitgestellt werden die Installationsklassen Workstation, Server, Laptop sowie Benutzerdefiniert. Außerdem besteht die Möglichkeit, ein bestehendes Red Hat Linux-System zu aktualisieren. Wer sich für die benutzerdefinierte Installation entscheidet, darf erst aus einer Liste von Kategorien wählen, was installiert werden soll. Hier gibt es verschiedene Wahlmöglichkeiten wie z. B. SQL-Server, KDE, GNOME oder Entwicklung. Wer möchte, hat anschließend noch die Chance, aus der Liste von über 2200 Paketen eine genauere Auswahl zu treffen. Dies ist zumeist zu empfehlen, da Red Hat beispielsweise, wenn SQL-Server gewählt wurde, PostgreSQL installiert. In manchen Fällen ist aber nun einmal MySQL gewünscht, sodass man später umständlich Postgres de- und MySQL neu-installieren müßte.

Die Paketauswahl während des Installationsprozesses

Julius Stiebert

Die Paketauswahl während des Installationsprozesses

Einige Änderungen der neuen Distribution fallen bereits während des Setups auf. Als neuer Bootloader wird nun GRUB benutzt, wobei LILO auch noch mitgeliefert wird. Für GRUB lässt sich bereits während des Installationsvorgangs ein MD5-verschlüsseltes Passwort einrichten, mit dem der Zugriff auf die GRUB-Shell kontrolliert wird. Diese Möglichkeit stellt einen sehr wichtigen Aspekt in Hinsicht auf ein sicheres System dar, da GRUB beliebige Befehle ausführen kann, wodurch die Sicherheit des Systems erheblich beeinträchtigt wird.

Auch DiskDruid wurde überarbeitet und kommt nun im neuen Design daher. Außerdem bietet er mehr Funktionen. So kann man beispielsweise einen Zylinderbereich anstatt einer Megabyte-Zahl für eine Partition angeben. Wer sich seine Festplatte automatisch partitionieren lässt, hat nun eine bessere Kontrolle darüber, was gemacht wird. Weiterhin kann man Partitionen mit dem ext3 Dateisystem formatieren; bereits bestehende ext2-Partitionen können »on-the-fly« nach ext3 migriert werden. Bei diesem Vorgang bleiben natürlich alle Daten erhalten.

Interessant ist weiterhin, dass Anaconda während des Installationsprozesses eine Datei /root/anaconda-ks.cfg schreibt. Diese Datei enthält die vom Nutzer gewählten Optionen und kann für eine Kickstart-Installation benutzt werden, die dem ursprünglichen System ähneln soll. Kickstart erhielt auch einige neue Funktionen und Anweisungen, die hier aber nicht einzeln besprochen werden sollen.

Wie bereits bei Red Hat Linux 7.1 lässt sich auch wieder bei diesem Release während des Installationsprozesses eine Firewall konfigurieren. Hier kann man entweder aus verschiedenen Stufen wählen oder man klickt manuell an, welche Dienste zugelassen werden sollen. Hierbei sollten die Release-Notes, die sich auf der ersten CD finden, beachtet werden. Diese beschreiben, welche Netzwerkdienste bei den vorgeschlagenen Konfigurationen nicht mehr funktionieren.

Anaconda beim Installieren der Pakete

Julius Stiebert

Anaconda beim Installieren der Pakete

Weiter soll auf die Installation auch nicht eingegangen werden, da wir wieder einen recht umfangreichen Installationsbericht von Rudi Ullmert haben, der auch das Kapitel Software-RAID behandelt. An dieser Stelle soll jedoch noch kurz das recht aktuelle System vorgestellt werden, auf dem Red Hat Linux installiert wurde:

  • AMD Athlon C 1,2 GHz CPU
  • VIA KT133A Chipsatz
  • 1 GB SD-RAM PC-133,
  • AC97 Digital Audio On-Board
  • NVIDIA GeForce2 MX-400 Grafikkarte
  • Tekram DC-390F SCSI Hostcontroller
  • Netgear FA-310TX Ethernetadapter
  • Zwei Festplatten (von IBM und Seagate) mit insgesamt 60 GB Speicherkapazität
  • CD-ROM LW (IDE)
  • CD-RW Yamaha CRW8824S (SCSI)

Auf dem Board befindet sich weiterhin ein UDMA100 IDE-RAID-Controller (Highpoint HPT-370), der nach meinen Informationen unter Linux derzeit allerdings nur ohne RAID-Funktionalität nutzbar ist. Da ich daran allerdings keine Geräte angeschlossen habe, ist diese Tatsache für mich nicht weiter von Interesse. Wer sich für die Entwicklung in diese Richtung interessiert, sollte einen Blick auf die Highpoint Webseite werfen.

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