VirtualBox
Virtuelle Maschine für Linux
Installation von VirtualBox OSE
Die Installation der Open-Source-Edition von VirtualBox ist etwas komplizierter und sollte nur von Benutzern mit etwas Erfahrung in Angriff genommen werden. Da das Resultat ein Programm ist, das gegenüber der proprietären Version Einschränkungen besitzt, ist es ohnehin nur für einen kleinen Teil der Benutzer interessant. Was man tun muss, ist auf der Downloadseite beschrieben.
Zunächst müssen wir den Quellcode aus dem Subversion (SVN)-System des Projekts holen. Dies geschieht mit dem Kommando
svn co http://virtualbox.org/svn/vbox/trunk vbox
Dies ergibt ein Verzeichnis vbox. Um das Originalverzeichnis nicht zu ändern, kann man dieses Verzeichnis an eine andere Stelle kopieren, an der man damit arbeitet. Das ist jedoch nicht unbedingt nötig. Für das Weitere halten wir uns an die Anleitung des Projekts zum Compilieren unter Linux. Zunächst müssen einige Tools und Bibliotheken installiert werden, sofern sie noch nicht vorhanden sind. Dies sind as86, bcc, IASL, xsltproc, libxerces, libxalan, libXcursor Qt 3.3.x, libIDL, libSDL und uuid. Bei mir beispielsweise fehlten noch einige der benötigten Bibliotheken. Für Debian können diese alle mit folgendem Kommando installiert werden:
apt-get install bcc iasl xsltproc xalan libxalan110-dev uuid-dev zlib1g-dev libidl-dev libsdl1.2-dev libxcursor-dev libqt3-headers libqt3-mt-dev
Bei Gentoo lautet das Kommando:
emerge -av sys-devel/bin86 sys-devel/dev86 sys-power/iasl libxslt xerces-c xalan-c libXcursor =qt-3* libIDL libsdl
Es folgt der Build-Prozess der Software. Dazu wechseln wir in das Verzeichnis vbox mit dem Quellcode und rufen ./configure
auf. Das sollte ohne Fehlermeldung durchlaufen und ein Shell-Skript mit Einstellungen erstellen, das wir nun einlesen müssen:
source ./env.sh
Nach der Eingabe von kmk all
können wir dann den dringend benötigten Kaffee brauen, denn der Rechner ist nun einige Minuten beschäftigt. Nach erfolgreicher Compilierung ist noch das Kernel-Modul zu erstellen. Das kann nur gelingen, wenn der Quellcode des aktuell laufenden Kernels installiert und für den Rechner konfiguriert ist.
cd out/linux.x86/release/bin/src make sudo make install cd ..
Wer kein sudo
zur Verfügung hat, muss von einem Root-Account aus die Installation des Moduls erledigen. Nun muss, ebenfalls als Root, das Modul geladen werden, was mit modprobe vboxdrv
geschieht. Es gibt nun die Datei /dev/vboxdrv, deren Zugriffsrechte anfänglich etwas restriktiv sind, denn nur Root und die Gruppe Root haben Zugriff. Da VirtualBox nicht als Root ausgeführt werden muss (wovon auch stark abzuraten ist), sollte man die Gruppe von /dev/vboxdrv in eine Gruppe ändern, in der man selbst Mitglied ist. So ist der Start von VirtualBox ohne erneutes Login möglich. Eine weniger gute Lösung wäre die Erteilung von Lese- und Schreibrechten für alle Benutzer.
Nun kann man VirtualBox ausführen. Es ist möglich, es mit make install
ins System unter /opt
zu installieren und mit make uninstall
zu entfernen. Das ist jedoch nicht nötig. Nötig ist jedoch, den VirtualBox XPCOM-Daemon zu starten, was als normaler Benutzer geschehen kann.
LD_LIBRARY_PATH=. ./VBoxSVC &
Und schließlich starten wir VirtualBox und legen mit den virtuellen Maschinen los:
LD_LIBRARY_PATH=. ./VirtualBox