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Fr, 12. Dezember 2008, 00:00

Fedora 10

Die zehnte Fedora-Ausgabe vorgestellt

KDE

KDE wird in Version 4.1.3 mitgeliefert, der momentan neuesten Version. Auch wenn diese nur als bedingt tauglich für die Endanwender beschrieben wurde, funktionierte sie weitgehend tadellos, wenn auch subjektiv sehr langsam. Für Benutzer von KDE 3 dürfte zumindest die Oberfläche selbst eine große Umstellung darstellen, doch sollte man sich schnell daran gewöhnen.

Einige in KDE 4 noch fehlende Programme wie KDevelop und Quanta sind in der KDE-3-Version dabei. Bisweilen wurden Anwendungen für KDE 4 als Betaversion aufgenommen, beispielsweise Amarok 2.

Die Probleme mit der Paketverwaltung bestanden auch unter KDE, da auch hier PackageKit eingesetzt wird. Beim Ausloggen aus KDE stürzte der Nepomuk-Server ab. Die voreingestellte Schriftart »Mono« für Konsole ist nicht exakt proportional, was in ständigen Schwankungen der Zeilenbreite und nicht exakt ausgerichteten Spalten resultiert. KDE benötigt rund 185 MB für den Desktop. Wie immer sind auch hier die Speicherangaben stark rechnerabhängig. Sie lassen aber immerhin den Schluss zu, dass sich GNOME, KDE 3 und KDE 4 im Speicherbedarf nicht groß unterscheiden.

LXDE

LXDE ist eine neue, schlanke Desktopumgebung. Eigentlich ist es nichts weiter als die Kombination des Window-Managers OpenBox mit einem Dateimanager, einem Terminal und einem Panel. Insofern ist es gleichbedeutend mit irgendeinem anderen Window-Manager als Desktopumgebung, und damit für alle geeignet, die ohnehin wenig mit den in die Desktopumgebungen integrierten Programme zu tun haben. Die vermeintlich schlanke Umgebung benötigt aber zusätzlichen Speicher für jede geladene Anwendung, die ein anderes Toolkit verwendet, und bietet daher bei intensiver Nutzung keinen Vorteil beim Speicherbedarf.

LXDE-Desktop mit Dateimanager PCMan

Hans-Joachim Baader (hjb)

LXDE-Desktop mit Dateimanager PCMan

Nutzlose Kernel-Meldung

Hans-Joachim Baader (hjb)

Nutzlose Kernel-Meldung

Desktop allgemein

Der Desktop begrüßt den Anwender gleich einmal mit einer Meldung, dass es einen Kernel-Fehler gab. Tatsächlich handelt es sich hier nur um eine Warnung, nichts Ernstes. Als Distributor würde ich dafür sorgen, dass die Anwender mit solchen Meldungen nicht konfrontiert werden.

Man sollte möglichst nur eine Desktop-Umgebung installieren, es sei denn, man hat genug Muße, übervolle Menüs zu verkleinern. Denn jedes installierte Programm wird in das Programm-Menü eingetragen, was bei einem installierten Desktop noch recht übersichtlich ist, jedoch beim zweiten bereits zu entarten beginnt.

Aus den bekannten Gründen kann Fedora, ebenso wie die meisten anderen Distributionen, nur wenige Medienformate abspielen, da es viele benötigte Codecs nicht mitliefern kann. Wenn man versucht, ein Video abzuspielen, dann erhält man mit dem neuen KDE-Videoplayer DragonPlayer nicht einmal eine Meldung, dass etwas nicht geht. Kaffeine meldet immerhin, dass es das Format nicht kennt. Nur Totem bietet auch die Option an, über die Paketverwaltung nach passenden Plugins zu suchen. Dazu muss man aber vorher in der Paketverwaltung die zusätzlichen Repositorien eintragen. Wenn man weiß, wie es geht, ist es im Prinzip ganz einfach. Über die Webseite von RPM Fusion kann man Pakete installieren, die die Repositorien hinzufügen. Danach lassen sich die fehlenden Pakete finden und auch installieren.

Paketverwaltung

Die Paketverwaltung wurde mit dem Update auf RPM 4.6 und einer neuen Version von PackageKit ausgestattet. Wie schon im Abschnitt über GNOME beschrieben, konnte von einem zuverlässigen Betrieb bisher nicht die Rede sein. Am 7. Dezember wurde allerdings RPM aktualisiert; es bleibt abzuwarten, ob dies die Probleme löst. Das Arbeiten mit yum und rpm auf der Kommandozeile gestaltete sich für mich verlässlicher und effizienter als jede Oberfläche.

Zu den bereits geschilderten Mängeln gesellte sich eine plötzlich aufgetretene Korruption die RPM-Datenbank unter /var/lib/rpm. Die Ursache war nicht zu ermitteln. Das Ergebnis war jedoch, dass sämliche Programme der Paketverwaltung, von rpm über yum und PackageKit bis zu den grafischen Oberflächen, in einem »futex« hängenblieben und nur mit kill -9 zu zähmen waren. Teilweise wurden vorher noch Hinweise auf eine Korruption in der RPM-Datenbank ausgegeben. Dem Vernehmen nach ist das Phänomen nicht nur unter Fedora, sondern auch unter Red Hat Enterprise Linux nicht ganz unbekannt. Man kann im Bugzilla von Red Hat unter entsprechenden Stichworten wie »rebuilddb« einige Einträge finden.

Berkeley DB muss - oder musste früher - durch verschiedene Maßnahmen geschützt werden, um keine korrupten Datenbanken zu erzeugen. Dazu gehört unter anderem eine Datei DB_CONFIG im Datenbankverzeichnis. Bei Fedora sehe ich keine entsprechende Datei.

Ich konnte das Problem nach Hinweisen aus dem Internet mit zwei Kommandos lösen.

rm -f /var/lib/rpm/__db*
rpm --rebuilddb

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