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So, 25. Juni 2006, 00:00

Open-Xchange Server anpassen

Der Open-Xchange Server ist die derzeit leistungsfähigste Open-Source-Groupware. Mit ein wenig Geschick lassen sich nicht nur seine Features optimal nutzen, sondern auch sein Aussehen an die eigenen Wünsche anpassen.

Vorwort

Wer auf der Suche nach einer leistungsfähigen Groupware die eingetretenen Pfade in Richtung Microsofts Exchange oder Notes/Domino von IBM verlässt, landet schnell beim Open-Xchange Server. Das vormals von Suse im Paket mit deren Enterprise Server als Zungenbrecher »Suse Linux Open-Xchange Server« vertriebene Produkt führt mittlerweile ein eigenständiges und dabei recht erfolgreiches Leben. Aufbauend auf Software aus dem Open-Source-Pool bietet der Open-Xchange Server alles, was an Groupware-Funktionen in modernen Unternehmen benötigt wird. Dazu zählen neben der selbstverständlich vorhandenen Verwaltung der E-Mail-Konten für mehrere Domains das Management von privaten und öffentlichen Adressbüchern, persönliche Kalender mit Gruppen- und Terminplanung, Ressourcen-Verwaltung, Aufgabenlisten und selbst gemeinsame sowie öffentliche Ordner zum Austausch von Dokumenten sind dem Open-Xchange Server nicht fremd.

All diese Funktionen bietet der Open-Xchange Server sowohl zur Nutzung mit unterschiedlichen Clients auf den diversen Betriebssystemen an, wie auch über ein gefälliges Web-Interface, das zudem den Zugang zu erweiterten Features bietet. Dazu zählen etwa das integrierte Forum zum einfachen Meinungsaustausch sowie die ebenfalls vorhandene Projektverwaltung und nicht zuletzt erfolgt auch das komplette Management des Open-Xchange Servers selbst über die per Browser abrufbare Schnittstelle.

Open Source oder mit Support

Hilfreich: Für diverse Linux-Distributionen finden sich Anleitungen zur Installation des Open-Xchange-Servers im Wiki der Community

Stefan Rubner

Hilfreich: Für diverse Linux-Distributionen finden sich Anleitungen zur Installation des Open-Xchange-Servers im Wiki der Community

Der Open-Xchange Server ist in zwei Varianten verfügbar. Einmal als offenes Open-Source-Projekt, dessen Quellen sich direkt vom unter www.open-xchange.org erreichbaren Server herunterladen lassen. Zum anderen als kommerzielles Produkt, für das ein eigener Lizenzschlüssel bei der Open-Xchange GmbH zu erwerben ist. Der deutlichste Unterschied beider Varianten liegt in der Installation. Bei der Open-Source-Version müssen Sie das Einrichten der einzelnen Komponenten selbst vornehmen, sind dafür aber frei in der Wahl der verwendeten Linux-Distribution. Bei der lizenzierten Version sind Sie auf den Einsatz eines Enterprise Linux von Red Hat oder Novell/Suse festgelegt, erhalten dafür aber einen kompletten Installer, der das Einrichten der Software inklusive aller benötigten Pakete der jeweiligen Distribution für Sie übernimmt. Doch auch beim eigenhändigen Aufspielen der Software sind Sie nicht alleine. Das Wiki der Open-Xchange-Community bietet eine ganze Reihe von Installationsanleitungen für unterschiedliche Linux-Distributionen.

Die Erstinstallation

Versteckt: Bei CentOS 4.2 legen Sie IP-Adresse und Hostname in zwei getrennten Reitern der Systemeinstellung »Netzwerk« fest.

Stefan Rubner

Versteckt: Bei CentOS 4.2 legen Sie IP-Adresse und Hostname in zwei getrennten Reitern der Systemeinstellung »Netzwerk« fest.

Egal, ob Sie sich für die Installation über den Installer oder das manuelle Einrichten des Open-Xchange Server entscheiden: Ein paar kleine Tricks helfen Ihnen, später Probleme zu vermeiden. Mit einer der wichtigsten Tricks ist es, den Rechner bereits vor der Installation des Open-Xchange Servers mit einem korrekten, zu Ihrer Domain passenden Namen zu versehen. Der Grund dafür ist, dass der Open-Xchange Server standardmäßig die Einstellungen des Rechners als Vorgabewert für die Mail-Domain übernimmt. Besitzt Ihr Rechner keinen Namen und wird ihm auch per DHCP nur die IP-Adresse zugeteilt, so verwendet Open-Xchange Server die Voreinstellung, und die ist in der Regel linux.localhost.localdomain.

Zwar lassen sich später auch weitere, echte Domains hinzufügen, dennoch ist es störend, wenn neue Accounts zunächst in der Domain localhost.localdomain erzeugt werden. Außerdem wird auch der administrative Account zur Verwaltung der LDAP-Datenbank unter Verwendung der Standard-Domain angelegt, was unter Umständen später zu Problemen führen kann.

Um diese Klippe zu umschiffen, haben Sie zwei Möglichkeiten. Die erste ist es, die notwendigen Angaben wie IP-Adresse, Host-Namen sowie die Informationen über die Adressen von Gateway und DNS-Server manuell festzulegen. Die meisten Distributionen bieten dafür einen eigenen Menüpunkt an. Alternativ besteht die Möglichkeit, dem Rechner diese Parameter über einen zentralen DHCP-Server zuzuweisen. Entscheiden Sie sich für diese Methode, dann sollten Sie dafür sorgen, dass dem Rechner über die MAC-Adresse seiner Netzwerkkarte stets dieselbe IP-Adresse zugewiesen wird und er auch stets einen eindeutigen Hostnamen erhält.

Da der Open-Xchange Server für seine Arbeit sowohl auf LDAP wie auch auf die Datenbank PostgreSQL zurückgreift, ist es empfehlenswert, wenn diese vor der Installation noch in jungfräulichem Zustand vorliegen. Dies gilt ganz besonders, wenn ein Enterprise-Linux als Grundsystem zum einsatz kommt, da diese gerne selbst LDAP zur Verwaltung der Benutzer-Accounts verwenden. In diesem Fall sind Konflikte zwischen Betriebssystem und Open-Xchange Server quasi vorprogrammiert.

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