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So, 1. Februar 2009, 00:00

Kwin 4.2 - Neues aus dem Land der wabernden Fenster

Seit KDE 4.0 beherrscht der Fenstermanager KWin Compositing, womit Effekte, wie von Compiz bekannt, eingesetzt werden können. Somit ist es möglich, die bekannte Funktionalität und Stabilität des Fenstermanagers zu verwenden und dennoch ein modernes Aussehen zu genießen.

Nun, ein Jahr nach der ersten Veröffentlichung mit Compositing, sind die Entwickler der Meinung, dass der Compositing-Bereich einen Stand erreicht hat, der es erlaubt, Compositing standardmäßig zu aktivieren.

Der Würfel-Effekt ist in KDE 4.2 erstmals offiziell

Martin Gräßlin

Der Würfel-Effekt ist in KDE 4.2 erstmals offiziell

Selbsttest

Mittlerweile unterstützen eigentlich alle Grafikkartentreiber Compositing. Jedoch gibt es immer noch Nutzer mit älterer Hardware und diese Nutzer sollen weiterhin in der Lage sein, KDE zu nutzen. Daher wurde ein cleverer Selbsttest eingebaut, welcher es erlaubt festzustellen, ob die Hardware Compositing unterstützt. Stellt dieser Test fest, dass Compositing nicht unterstützt wird, so bleibt es ausgeschaltet. Wenn im laufenden Betrieb die Geschwindigkeit zu schlecht wird, so wird dies auch erkannt und Compositing ausgeschaltet. Der Nutzer soll also niemals in die Situation kommen, dass sein System wegen der Effekte nicht mehr reagiert. Es ist auch denkbar einfach, Compositing temporär auszuschalten. Dazu gibt es das Tastenkürzel Alt+Shift+F12 sowie ein spezielles Plasmoid. Dies ist z.B. nützlich, wenn man eine 3D-beschleunigte Anwendung nutzen will, welche technisch bedingt durch Compositing ausgebremst wird.

Performance und Stabilität

Im letzten halben Jahr seit der Veröffentlichung von KDE 4.1 wurde stark an der Geschwindigkeitsschraube gedreht. KWin zeichnet nur noch, wenn sich wirklich etwas geändert hat, womit KWin die meiste Zeit eigentlich in einem Schlafzustand weilt. Vollbildanwendungen werden nicht mehr im Compositing-Prozess berücksichtigt. Somit werden z.B. OpenGL-Spiele nicht mehr ausgebremst und Videos können ohne Störungen abgespielt werden. Im letzten halben Jahr konnten über 350 Fehler geschlossen werden, dies schließt jedoch auch Duplikate ein und Fehler, die nicht bei KDE liegen, sondern z.B. in Treibern oder Distributionen.

Vereinfachte Konfiguration

Im Rahmen der Entwicklung von KDE 4.2 haben die Entwickler sich auch daran gemacht, die Konfiguration zu vereinfachen. Es kann nun aus einer Auswahlliste der Effekt zum Animieren von Alt+Tab einfach selektiert werden, ohne in die eigentliche Effektkonfiguration zu wechseln. Auch die Zuweisung von Effekten zu Ecken des Bildschirms wurde vereinfacht. Es gibt nun ein Modul, welches erlaubt, jeder Ecke einen Effekt zuzuweisen. Nichtsdestotrotz haben sich die Entwickler für KDE 4.3 weitere Überarbeitungen und Vereinfachungen vorgenommen.

Neue Effekte

In KDE 4.2 wurden wieder einige neue Effekte implementiert. Darunter auch der oft gewünschte und im Rahmen des »Google Summer of Code« entwickelte Desktop-Würfel-Effekt. Dieser standardmäßig nicht aktivierte Effekt kann entweder über das Tastenkürzel Strg+F11 gestartet werden oder zum Animieren des Wechsels der Arbeitsfläche verwendet werden. Im Rahmen der Entwicklung des Würfels wurde auch ein Zylinder- und Kugel-Effekt implementiert. Diese dienen aber eher als Proof-of-Concept, um zu zeigen, was möglich ist.

Kugel-Effekt als Alternative zum Würfel

Martin Gräßlin

Kugel-Effekt als Alternative zum Würfel

Ein weiterer neuer Effekt ist der von Mac OS X inspirierte Wunderlampen-Effekt. Dieser kann verwendet werden um das Minimieren einer Anwendung zu animieren. Dabei wird die Anwendung in den Eintrag der Fensterleiste gezogen.

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