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So, 10. September 2006, 00:00

Linux-Kongress 2006 in Nürnberg

Zum 13. Internationalen Linux-Kongress trafen sich Linux-Entwickler aus drei Kontinenten in Nürnberg. Viele interessante Entwicklungen und Trends, vor allem aus dem Kernel-Bereich, gab es zu erfahren.

Nürnberg: Blick von der Innenstadt auf die Burg

hjb

Nürnberg: Blick von der Innenstadt auf die Burg

Vorwort

Gastgeber des diesjährigen Linux-Kongresses war die Georg-Simon-Ohm-Fachhochschule Nürnberg. Die Tutorien, die an den ersten beiden Tagen angeboten wurden, fanden auf Campus 1 statt, der eigentliche Kongress und die begleitende Ausstellung auf dem nicht weit entfernten Campus 3. Beide liegen nahe der Nürnberger Altstadt und nur eine U-Bahn-Station vom Hauptbahnhof entfernt. Traditionell sind immer Universitäten die Gastgeber des Kongresses, da so die Open Services GmbH, die Tochterfirma der GUUG (German Unix Users Group), die die Veranstaltung organisiert, die Kosten relativ niedrig halten kann. Zudem sind alle Universitäten eifrige Nutzer von Linux und tragen auch oftmals neue Entwicklungen zu Linux bei. Man kann auch an den Diplomarbeits-Ausschreibungen der Fachhochschule sehen, welchen Stellenwert freie Software dort hat.

Hinterer Eingang der FH

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Hinterer Eingang der FH

Der erste Tutorien-Tag

Anders als vor Jahresfrist nahm ich dieses Mal wieder an den Tutorien teil, die am Dienstag und Mittwoch stattfanden. Um mit der Bahn anzureisen, hätte ich etwa um 5 Uhr losfahren müssen, um rechtzeitig um 10 Uhr dort zu sein. Ich entschied mich daher fürs Auto. So startete ich um 6:30 Uhr in den Sonnenaufgang, der einen sehr warmen und sonnigen Tag ankündigte. Als Hotel hatte ich ein etwas außerhalb liegendes gebucht, von dem aus man bequem mit der S-Bahn in die Innenstadt gelangt. Bei einem Preis von 3,60 EUR für eine ganztägig gültige Fahrkarte ist das wahrscheinlich geschickter, als überall nach Parkplätzen suchen zu müssen.

Da man morgens ohnehin noch nicht im Hotel einchecken kann, steuerte ich von der Autobahn kommend den Park+Ride-Parkplatz in Nürnberg-Langwasser an und erreichte von dort aus mit der U-Bahn in kurzer Zeit die FH.

Theodore »Ted« Ts'o

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Theodore »Ted« Ts'o

Mein Tutorium »Recovery from Filesystem Errors« begann mit etwas Verspätung, da Theodore »Ted« Ts'o etwas spät auftauchte. Dann lief aber alles planmäßig. Wenn mir auch ein Teil des Stoffs bereits bekannt war, wusste Ted eine Menge Tricks zu vermitteln, die äußerst hilfreich sein dürften. Das Fazit könnte lauten, dass man erstaunlich oft seine Daten retten kann, wenn es zu Problemen kommt. Vorausgesetzt, man hat im Vorfeld einige Maßnahmen getroffen. Ein Backup, das natürlich auch auf seine Funktionsfähigkeit getestet worden sein muss, ist aber die wichtigste Maßnahme und erspart einem meist schon größere Mühen.

Zwei Pausen, eine vormittags und eine nachmittags, sorgten für die dringend benötigte Auflockerung und Erfrischung. Neben Kaffee, Tee und kalten Getränken gab es vormittags auch belegte Brötchen und nachmittags Kuchen und andere süße Teilchen. Fürs Mittagessen hatte die GUUG Gutscheine für die nahegelegene Mensa verkauft. Leider waren die ihren Preis von 7 EUR nicht annähernd wert. Erstens konnte man gar nicht soviel essen, um die 7 EUR zu verbrauchen, und zweitens waren die angebotenen Gerichte auch nicht besonders gut. Da es gegenüber ein vietnamesisches Restaurant gab, war im Nachhinein klar, dass wir einen Fehler gemacht hatten.

Nach dem Tutorium musste ich zum Hotel fahren, um einzuchecken. Dazu musste ich eigentlich vom Park+Ride-Parkplatz einfach nur eine Straße geradeaus durchfahren. Zunächst erwischte ich aber die falsche Straße, also kehrte ich nochmal um, um mich mit einem Blick auf einen Stadtplan neu zu orientieren, und fand schließlich den richtigen Weg. Am Abend hätte ich nochmal in die Altstadt fahren können, aber ich hatte keinen Hunger mehr außerdem genug zu tun und zu lesen, so dass ich im Hotel blieb.

Alan Robertson referiert

hjb

Alan Robertson referiert

Der zweite Tutorien-Tag

Für diesen Tag hatte ich das Tutorium »High Availability« von Alan Robertson gebucht. Robertson, der bei IBM arbeitet, ist einer der Autoren von Heartbeat. Diese Hochverfügbarkeitssoftware für Linux, die ohne jede Kerneleingriffe auskommt, ist von den Features her vergleichbar oder besser als die meisten kommerziellen Lösungen. Das Tutorium ging sehr ins Detail der Konfiguration. Trotz der zahlreichen Beispiele war der Stoff ziemlich trocken. Man muss es wirklich mal mit eigenen Rechnern (oder virtuellen Maschinen) probieren. Genau das werde ich im Rahmen meines Hochverfügbarkeits-Servers auch tun, und zwar mit echten Rechnern. Robertson selbst hat sich nach eigenen Angaben einen Hochverfügbarkeitscluster in den Keller gestellt - aus Teilen zusammengebaut, die kaum 600 US-Dollar gekostet haben.

Auf das Mittagessen konnte ich dieses Mal mangels Hunger komplett verzichten, ebenso auf das Abendessen. Sogar das Frühstück am nächsten Morgen ließ ich noch ausfallen. Die Pausensnacks fallen bei der GUUG eben etwas üppiger aus...

Für die Tutorien wäre eine Klimaanlage sehr wünschenswert gewesen - oder etwas kühleres Wetter. Denn in den Richtung Süden gelegenen Räumen wurde es ziemlich warm. WLAN gab es nicht, aber die Veranstalter stellten Verteilersteckdosen, Switches und Netzwerkkabel zur Verfügung, so dass jeder sein mitgebrachtes Notebook ans Netz bekommen konnte.

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