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Mo, 8. Mai 2006, 00:00

»Jetzt ist Kubuntu gleichwertig«

Interview mit Mark Shuttleworth

Von none

Mark Shuttleworth

Mirko Lindner

Mark Shuttleworth

Wenn die Musikunternehmen intelligenter wären, hätte sie gemerkt, dass sie Inhalte wollen, die auf jedem Player abspielbar sind. Die einzige Möglichkeit, das zu erreichen, ist, Inhalte zu erzeugen, die mit keinerlei DRM verbunden sind. Letztlich hat sich die Industrie durch die Furcht vor Kopien, die sie dazu brachte, auf DRM zu bestehen, selbst entmachtet. Sie muss mit einem Kanal arbeiten, den sie nicht kontrollieren kann, der keinem Wettbewerb unterliegt und der gegen sie arbeitet anstatt mit ihr.

Pro-Linux: Denken Sie also, dass es der richtige Weg von der FSF ist, gegen DRM mit Hilfe von GPLv3 zu kämpfen?

Shuttleworth: Nein. Ich denke, dass die FSF korrekt DRM und TCPA als Problem erkannt hat. Sie sind nicht gut. Nicht gut für Kunden, Benutzer und uns alle. Ich glaube aber, die FSF will ihre Macht als FSF, die sie auf Grund der Wichtigkeit der GPL hat, ausnutzen, um ein ganz anderes philosophisches Problem zu lösen. Das ist immer schlecht. Wenn man in einem bestimmen Bereich stark ist, sollte man das nicht in einem anderen Bereich missbrauchen.

Das ist auch das Problem mit Microsoft. Microsoft ist sehr stark - ein monopolistischer Anbieter - der seine Macht in seinen Beziehungen mit Hardware- und Softwareanbietern missbraucht. Das Problem ist nicht, dass er stark und beherrschend ist, sondern dass er diese Stärke missbraucht.

Meine Bedenken sind nun, dass die FSF sich in einer Position befindet, in der sie ihre Stärke potentiell missbrauchen könnte und andere politische Themen, die nichts mit den Werten der GPL zu tun haben, adressiert. Zugleich bin ich aber zuversichtlich, dass die offene Diskussion zu einer guten Lizenz führen wird. Ich bin weitgehend zuversichtlich, dass freie Software-Entwickler die Lizenz wählen werden, die für sie am besten ist.

Pro-Linux: Herzlichen Dank und viel Glück bei Ihrer Keynote.

Interview: Hans-Joachim Baader, Markus Beckedahl (netzpolitik.org), Mirko Lindner
Bilder: Mirko Lindner

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