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So, 22. März 2009, 00:00

Der Logical Volume Manager

Vorarbeiten

Um den LVM nachträglich zu installieren, benötigt man eine sogenannte Live-CD, wie z. B. Knoppix oder Sidux, die den LVM von Haus aus unterstützen. Im nachfolgenden Ablauf wird die Sidux Live-CD benutzt. Dies ist nötig, weil die Arbeiten bei einem laufenden System nicht durchgeführt werden können. Persönliche Daten bitte vor dieser Aktion unbedingt auf einem geeigneten Medium sichern. Eine zweite interne oder externe Festplatte ist ebenfalls nötig, um die Daten aus den Systemverzeichnissen vorübergehend auf einem temporären »Parkplatz« abzustellen.

Bevor man mit den eigentlichen Arbeiten beginnt, bitte nochmals kontrollieren, ob auf dem eigenen System bereits der LVM installiert ist. Dazu befragt man am besten den Paketmanager des Systems. Bei debianbasierten Systemen benutzt man dazu den Befehl dpkg.

# dpkg -l | grep -i lvm
ii lvm2 2.02.39-2 The Linux Logical Volume Manager

Wenn der LVM installiert ist, bekommt man mit oben genannten Befehl eine ähnliche Ausgabe. Wenn nicht, bitte nachinstallieren mit dem systemeigenen Paketmanager. Bei einem debianbasierten System wie Sidux erledigt man dies so.

apt-get install lvm2

Nun steht den nachfolgenden Umbauarbeiten nichts mehr im Weg.

Livesystem starten

Nun legt man die Sidux Live-CD ein und bootet das System. Wenn das Livesystem hochgefahren ist, öffnet man eine Konsole und meldet sich als Root an.

Zuerst werden die Verzeichnisse, die man später in eigene Dateisysteme unter LVM-Kontrolle auslagern will, temporär auf die externe Festplatte (sdb) kopiert. Das sind die Verzeichnisse /home, /tmp, /usr und /var.

Mounten der Disk /dev/sda1 und /dev/sdb1:

mkdir /media/sda1 /media/sdb1
mount /dev/sda1 /media/sda1
mount /dev/sdb1 /media/sdb1

Kopieren der Verzeichnisse auf die externe Festplatte:

mkdir /media/sdb1/home /media/sdb1/tmp /media/sdb1/usr /media/sdb1/var
cd /media/sda1/home; tar -cSpf - . | tar -xvSpf - -C /media/sdb1/home
cd /media/sda1/tmp; tar -cSpf - . | tar -xvSpf - -C /media/sdb1/tmp
cd /media/sda1/usr; tar -cSpf - . | tar -xvSpf - -C /media/sdb1/usr
cd /media/sda1/var; tar -cSpf - . | tar -xvSpf - -C /media/sdb1/var

Wenn alle zu verlagernden Verzeichnisse kopiert sind, kann man auf der ursprünglichen Festplatte /dev/sda1 die Daten löschen.

rm -r /media/sda1/home
rm -r /media/sda1/tmp
rm -r /media/sda1/usr
rm -r /media/sda1/var

Jetzt sind nur noch die Systemdaten auf der ersten primärem Festplatte (sda1), die später das Root-Dateisystem bilden sollen.

Daten des späteren Root-Dateisystems von sda1

Michael Singer

Daten des späteren Root-Dateisystems von sda1

Der nächste Schritt wird sein, die vorhandene Partition (sda1) zu verkleinern, um Platz zu schaffen für die LVM-Partition. Vor der Verkleinerung des Dateisystems wird die Partition wieder ausgehängt:

umount /media/sda1

Mit dem Partitions-Editor gparted wird /dev/sda1 soweit wie möglich verkleinert plus einer Sicherheitsreserve. Man richtet sich nach der jetzigen Größe des Wurzelverzeichnisses (hier ca. 500 MByte) und verdreifacht das ganze nochmals (hier auf ca. 1500 MByte). Mit maximal 2 GByte für das Root-Dateisystem ist man auf der sicheren Seite.

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